Einer der Höhepunkte bei der 73. Ausgabe des Paderborner Osterlaufs am Karsamstag könnte der Auftritt des kenianischen Läufers Vicent Kibet (KEN) werden, der im Lauf über die 10 km gute Aussichten hat, in die Regionen des aktuellen Streckenrekords zu rennen. Dieser Rekord steht seit 2017 bei 27:18, wo Benard Kimeli (KEN) die Uralt-Rekordmarke von Carsten Eich aus dem Jahr 1993 verbessern konnte. Auch im letzten Jahr blieb Emmanuel Kiprono (KEN) in 27:26 und einer neuen Jahres-Weltbestzeit deutlich unter der Eich´schen Marke von 27:46. Ferner verbesserte Dorcas Tuitoek (KEN) den Streckenrekord bei den Frauen auf 31:00 Minuten.
Rückblick auf 2018: Emmanuel Kiprono lief in Paderborn mit 27:26 eine neue Welt-Jahresbestleistung über 10 km auf der Straße. Auf dem Motorrad daneben der sportliche Leiter Christoph Kopp. (c) H. Winter
Kibet, der erst vor Wochenfrist die 10 km beim Würzburger Residenzlauf mit Streckenrekord von 27:35 gewann und im Oktober 2018 in Berlin 27:21 bei den Great 10K lief, hat sicher das Zeug in die Regionen des Paderborner Kursrekords vorzustoßen. Ob es allerdings wie im Vorjahr zu einer globalen Jahres-Bestmarke reichen wird, ist ungleich schwerer, da Mitte März Stephen Kissa (KEN) im baskischen Laredo bereits 27:13 erzielte. Die Wetterprognosen sind durchaus positiv zu sehen, bei Temperaturen um 19°C und einem günstigen Taupunkt von 7°C dürfte lediglich ein leichter Wind die Läufer stören.
Kibets wesentliche Konkurrenten dürften Jacob Chesari (KEN) und Yasin Haiy (ETH) sein, die beide gleichfalls in Würzburg am Start waren. Hajy lief dort als Zweiter seine PB von 27:53, während Chesari 28:28 schaffte. Chesari stellte seine Bestleistung von 27:43 bereits 2010 in Marseille auf und belegte 2013 beim Frankfurt Marathon Platz 4 in 2:07:46. Lawi Kosgei (KEN) debütierte in Würzburg mit 27:36, steht aber nicht mehr auf einer aktuellen Startliste.
Ansonsten werden weitere 5 Läufer mit Bestzeiten von unter 29 Minuten am Start sein, darunter auch Amanal Petros (GER) mit 28:49, der erst vor zwei Wochen beim Berliner Halbmarathon in 1:02:32 zu überzeugen wusste. Ein weiterer deutscher Topläufer ist Jens Nerkamp (GER) aus Kassel, der im letzten Jahr in Paderborn auf Platz 9 eine Zeit von 29:20 lief.
Bei den Frauen steht die Europameisterin von 2018 über 3000 m-Hindernis, Gesa Krause (GER) im Fokus des Interesses, die aber mit einer PB von 33:29 vom Paderborner Osterlauf aus dem Jahr 2015 kaum Chancen auf den Sieg auf dem Heierswall haben dürfte. Die Frau mit der besten Vorleistung und der Startnummer #2 (die Vorjahressiegerin Dorcas Tuitoek fehlt nach einem glänzenden Debüt beim Halbmarathon in Istanbul) Caroline Chepkemoi (KEN) siegte im letzten Jahr in Valenciennes mit 31:38 und erreichte letzte Woche in Würzburg 32:45. Lilian Jelagat (KEN) wurde letztes Jahr in Paderborn in 32:40 Dritte, ihre PB von 31:59 stellte sie an gleicher Stelle bereits im Jahr 2013 auf.
Valentina Mateiko (KEN) lief in Würzburg 31:48 und Alemaddis Sisay (ETH) wurde dort Zweite in 31:37. Alemtsehay Kasegn (ETH) war in 31:47 Dritte in Würzburg und Kidsan Gebremedhin (ETH) lief dieses Jahr in Taroudant 31:43. Von deutscher Seite sind die Sujew Zwillinge Diana und Elina (PBs: 33:31) sowie Deborah Schöneborn (GER) (PB 3:39) und Victoria Brandt (GER) (PB 34:35) aus Berlin dabei.
Der Halbmarathon ist im Vergleich zu den 10 km deutlich schwächer besetzt. Bei den Männern sind Patrick Kimeli (KEN) mit einer PB von 1:02:19, Dickson Kirui (KEN) mit 1:03:10 und Yonas Tsighe (ERI) mit 1:03:11 die vermeintlichen Hauptakteure. Der Streckenrekord steht seit dem Jahr 2013 bei 1:00:09 (nicht, wie vielfach zu finden ist 1:00:07). Bei den Frauen ist Demeke Addisalem (ETH) am Start, die 2015 beim Verbania Halbmarathon 1:12:53 schaffte. In dieses zeitliche Regime sollten auch die beiden Debütantinnen Besu Saso (ETH) und Rabea Schöneborn laufen können. Nach den aktuellen Meldezahlen in Paderborn sollte erstmals die Schallmauer von 12.000 Teilnehmern übertroffen werden.
Topläufer 10 km: |
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Vicent Kibet | KEN | 27:21 | Berlin 2018 |
Jacob Chesari | KEN | 27:43 | Marseille 2010 |
Yasin Hajy | ETH | 27:53 | Würzburg 2019 |
Philimon Maritim | KEN | 28:20 | Hamburg 2016 |
Ashenafi Weldegiorgis | ETH | 28:30 | |
Amanal Petros | GER | 28:49 | Bad Liebenzell 2015 |
Ezra Kering | KEN | 28:35 | Oelde 2013 |
Peter Kiprotich | KEN | 28:40 | Valenciennes 2018 |
Jens Nerkamp | GER | 29:20 | Paderborn 2018 |
Olle Walleräng | SWE | 29:27 | |
Jonas Raess | SUI | 29:27 | Montereau 2017 |
Philipp Reinhardt | GER | 29:27 | Paderbron 2017 |
Topläuferinnen 10 km: | |||
Caroline Chepkemoi | KEN | 31:38 | Valeniennes 2018 |
Kidsan Gebremedhin | ETH | 31:43 | Taroudant 2019 |
Alemaddis Sisay | ETH | 31:37 | Würzburg 2019 |
Alemtsehay Kasegn | ETH | 31:47 | Würzburg 2019 |
Valentina Mateiko | KEN | 31:48 | Würzburg 2019 |
Ziporah Kingori | KEN | 33:02 | |
Gesa Krause | GER | 33:29 | Paderborn 2015 |
Judicah Nyabera | KEN | 33:10 | Mombasa 2018 |
Dinana/Elina Sujew | GER | 33:31 | Paderborn 2015 |
Deborah Schöneborn | GER | 33:39 | Brelin 2018 |
Asefa Tigist | ETH | 32:01 | Würzburg 2019 |