14. PZU Warschau Halbmarathon am 31. März 2019: Gilbert Masai und Gladys Jeptepken gewinnen

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Zum Teil heftige Windböen verhinderten bei der 14. Auflage des PZU Halbmarathon in Warschau erfolgreiche Angriffe auf die Streckenrekorde. Bei den Männern war Gilbert Masai (KEN) in 1:01:43, bei den Frauen Gladys Jeptepken (KEN) in 1:10:19 vorne. Bei günstigen Temperaturen um 15°C und 50% rel. Feuchte (Taupunkt 6°C) machten sich 14200 Starter auf den Weg durch die Straßen der polnischen Hauptstadt. Eine achtköpfige Spitzengruppe erreichte 5 km nach 14:27. Bald darauf stieg bereits der Tempomacher aus und ein Quartett bestehend aus Masai, Peter Kirui (KEN), Sila Kiptoo (KEN) und Getaye Gelaw (ETH) erreichten 10 km nach 28:42. Mit einem 5 km-Abschnitt von 14:15 hatte sich die Fahrt deutlich erhöht, und man lag mit einer Projektion von 1:00:33 unter dem aktuellen Streckenrekord von 1:00:48.

warschau-hm-2019-5km-menDie Spitzengruppe der Männer nach der 5 km-Marke: Kirui, Pacer, Masai, Kiptoo und Gelaw (v.l.). (c) Livestream/Screenshot

Schon bald darauf fiel Gelaw zurück und Kiptoo machte kurz das Tempo, um dann aber auch aus der Spitzengruppe zu verschwinden. Nach 41 Minuten war einer der Favoriten im Vorfeld Gilbert Masai allein in Front und passierte 15 km nach 43:15, Kirui lag hier 4 Sekunden, Kiptoo bereits 11 Sekunden zurück. Nun forderten die Windböen ihren Tribut, und nach einem 5 km-Abschnitt in glatten 15 Minuten war bei 20 km in 58:15 an einem Kursrekord nicht mehr zu denken. Der 30-jährige Masai, der seine PB von 59:31 beim Halbmarathon in Kopenhagen aufgestellt hatte und den Berliner Halbmarathon im Jahr 2017 mit knapp unter einer Stunde gewann, hielt seinen Vorsprung bis ins Ziel und gewann nach 1:01:43 vor Peter Kirui in 1:01:57. Platz 3 ging an Sila Kiptoo und Vierter wurde der junge Getaye Gelaw in 1:02:06, der nicht im Rahmen des Elitekontigents gestartet war.

warschau-hm-2019-finish-masaiGilbert Masai gewann den Halbmarathon in Warschau. (c) Livestream/Warschau

Bei den Frauen bestimmten zunächst 3 Läuferinnen das Geschehen an der Spitze, die 5km in 15:50 zurücklegten. Nach 25 Minuten lag nur noch das Duo Jeptepken und Oichia Tabitha (KEN) vorne, die 10 km nach 32:24 passierten und damit deutlich auf Kurs zu einer Zeit unterhalb des Streckenrekords von 1:09:46 lagen. Kurz nach der 15 km in 49:35 konnte sich Jeptepken von ihrer Landsfrau absetzen, hatte bei 20 km in 1:06:38 bereits einen Vorsprung von einer halben Minute auf Tabitha herausgelaufen und gewann das Rennen nach 1:10:19. Tabitha wurde in 1:11:07 Zweite und den einzigen Podiumsplatz für Athiopien an diesem Vormittag ging an Muluget Gela (ETH) in 1:12:20.

warschau-hm-2019-15km-splits-wmNach 15 km setzte sich Jeptepken von ihrer Landsfrau Tabitha ab. (c) Livestream/Screenshot

Auf wenn die Streckenrekorde nicht fielen und die (hohen) Erwartungen der Veranstalter sich nicht ganz erfüllten, so bleibt festzustellen, dass Warschau ein ausgesprochen gut organisiertes Event erlebte, das in den meisten Belangen hohen Ansprüchen genügte. Nachahmenswert ist sicher die Ausführung der km-Marken in Form von Segeln, an denen man sofort eine Einschätzung über die Stärke des Windes bekam. Die US-Lauf-Kommentator Legende Tony Reavis schlug so etwas einmal vor vielen Jahren vor, und so war es eine positive Überraschung, diese Idee nun umgesetzt zu sehen.

Ergebnisse Halbmarathon der Männer:
1. MASAI GILBERT KEN 1:01:43
2. KIRUI PETER CHERUIYOT KEN 1:01:57
3. KIPTOO SILA KEN 1:02:03
4. GELAW GETAYE ETH 1:02:06
5. RAZYN ABDELALI MAR 1:03:33
6. CHEMLAL JAOUAD MAR 1:04:38
7. OUBADDI EL HASSAN ESP 1:04:59
8. POROZOV IHOR UKR 1:05:06
9. DE ALMEIDA PAULA PAULO BRA 1:05:13
10. KARBOWIAK KAMIL POL 1:06:51
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen:
1. JEPTEPKEN GLADYS KEN 1:10:19
2. TABITHA WAMBUI OICHIA KEN 1:11:07
3. GELA ABEBECH MULUGET ETH 1:12:20
4. OIGO CHRISTINE MORAA KEN 1:12:56
5. VAN DER MEIJDEN RUTH NED 1:14:34
6. BANI AICHA MAR 1:14:47
7. MIERZLIKIN NATALIA POL 1:18:35
8. SERDYUK OLENA UKR 1:18:36
9. BALCERZAK MARTYNA POL 1:21:06
10. ŚLUSARCZYK MARIOLA POL 1:21:42