75. Seoul International Dong-A Marathon am 17. März 2019: Thomas Rono gewinnt flottes Rennen in 2:06:00

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Thomas Kiplagat Rono (KEN) und Desi Jisa Mokonin (BHR) gewannen die 75. (!) Ausgabe des Seoul International Marathon, der völlig zu Recht das ansonsten zu inflationär vergebene Gold Label für den Straßenlauf durch den internationalen Leichtathletik Verband IAAF besitzt. Rono gewann in 2:06:00 und zog drei Mitstreiter gleichfalls unter 2:06:30, Mokonin brauchte 2:23:45. Das Rennen der Männer sah 21 Akteure nach 5 km in 14:45 und 19 nach 10 km in 29:33 an der Spitze. Damit lag man auf Kurs zu einer Zeit von 2:04:41, also deutlich unter dem Streckenrekord von 2:05:13 aus dem Jahr 2015 durch den Seriensieger in Seoul Wilson Loyanae Erupe, der aber diesmal nicht am Start war. (Vielleicht weil seine (schnelle) Einbürgerung nach (Süd-)Korea nicht akzeptiert wurde.)

seoul-mar-2019-hm-menDie Spitzengruppe der Männer erreicht die Halbmarathon-Marke nach schnellen 1:02:29. (c) ChannelA/Screenshot

Über 59:24 bei 20 km waren noch 15 Athleten in der Spitzengruppe nach der Hälfte in 1:02:29. Während vorne das Tempo etwas langsamer wurde, reduzierte sich trotzdem die Spitze weiter auf 9 Läufer bei 30 km in 1:29:29. Überraschend fiel bald darauf einer der Favoriten Sammy Kitwara (KEN) zurück, der mit seiner PB von 2:04:28 die beste Vorleistung aller Teilnehmer aufzuweisen hatte. Die Spitzenposition wechselte nun mehrmals, bis nach 1:44:46 bei 35 km vor allem Rono vorne für das Tempo sorgte. Zwischen 36 und 37 km konnten sich dadurch Rono und sein Landsmann Elisha Rotich (KEN) von den Mitstreitern lösen und nach 38 km war Rono allein in Front. Bei 40 km in 1:59:19 lag Rono schon 13 Sekunden vor Rotich, aber 31 Sekunden über der Durchgangszeit zum Streckenrekord. Letzterer war somit durch die nachlassende Fahrt im zweiten Part kein Thema mehr, aber seine Bestzeit von 2:07:52 beim Joongang Marathon in Seoul im Herbst 2014 würde er erheblich verbessern können.

seoul-mar-2019-hm-winner-menThomas Kiplagat Rono gewann die 75. Ausgabe des Seoul International Marathon. (c) ChannelA/Screenshot

Rono erreicht als Erster das Ziel auf der Laufbahn des Olympia-Stadions in 2:06:00 vor Rotich in 2:06:12 und Mike Boit in 2:06:24. Und auch der Viertplatzierte Fikre Tefera (ETH) blieb in 2:06:27 noch unter einer Zeit von unter 2:06:30, also einem 3 Minuten/km-Schnitt. Erst als Siebter lief Sammy Kitwara in 2:09:52 ein, eine für ihn kaum diskutable Leistung, und einen Platz vor ihm schaffte der äthiopische Haudegen und Star vergangener Zeiten Tsegaye Kebede (ETH) eine Zeit von 2:09:02.

Bei den Frauen bestimmte lange ein Quintett das Geschehen an der Spitze, das 30 km nach 1:42:07 erreichte. Bei 37 km reduzierte sich die Anzahl der Läuferinnen an der Spitze auf 3: Mokonin, Hirut Damte (ETH) sowie Celestine Chepchirchir (KEN). Schon einem Kilometer später fiel Chepchirchir zurück und hatte bei 40 km gegenüber von 2:16:39 für die Spitze einen Rückstand von 14 Sekunden. Bei 41 km auf dem Weg zum Eingangstor des Stadions zog Mokonin ihrer ehemaligen Landsfrau davon und gewann unangefochten das Rennen in 2:23:45. Im Oktober beim Amsterdam Marathon war sie allerdings noch einige Sekunden schneller gewesen.

Die Vorjahressiegerin Tirut Damte konnte ihren Erfolg aus 2018 nicht wiederholen, wurde aber in 2:24:10 sichere Zweite vor Chepchirchir in 2:24:49. Beste einheimische Läuferin wurde Ahn Seul-Ki (KOR), die aber nicht ganz fair bis zum Ziel von zwei Tempomachern unterstützt wurde, um die Siebte Merima Mohamed (BRN) im Stadion einzuholen und den Platz 6 abzusichern. Diesbezüglich müsste man einmal über eine Änderung des Regelwerks nachdenken, die männliche Tempomacher z.B. jenseits der 40 km nicht mehr zulässt. Diese Maßnahme würde sicher einen sportlicheren Ablauf sichern.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Thomas Kiplagat Rono KEN 2:06:00
2. Elisha Kipchirchir Rotich KEN 2:06:12
3. Mike Kiptum Boit KEN 2:06:24
4. Fikre Bekele Tefera ETH 2:06:27
5. Robert Kiplimo Kipkemboi KEN 2:07:11
6. Tsegaye Kebede ETH 2:09:06
7. Sammy Kitwara KEN 2:09:52
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Jisa Mokonin BRN 2:23:45
2. Hirut Tibebu Damte ETH 2:24:10
3. Celestine Chepchirchir KEN 2:24:49
4. Zinash Mekonen Lema ETH 2:25:44
5. Mercy Jerotich Kibarus KEN 2:27:20
6. Ahn Seul-Ki KOR 2:27:28
7. Merima Mohamed BRN 2:27:34