Mit einer großen Überraschung wartete heute nachmittag der Müller Indoor Grand Prix Brimingham auf. Denn im 1500 m Rennen der Männer gab es zwar den angekündigten Weltrekord, den aber nicht der haushohe Favorit Yomif Kejelcha (ETH) sondern sein Landsmann Samuel Tefera (ETH) in 3:31,04 erzielte. Angeführt vom niederländischen Edelhasen Bran Som wurden die 800 m in 1:52,70 zurückgelegt. Kejelcha, der erst am letzten Wochenende in New York City bei den Milrose Games den Weltrekord über eine Meile in der Halle um die Winzigkeit einer 1/100-Sekunde verfehlte, lag hier bereits weit in Front vor dem restlichen Feld. Bis auf seinen Landsmann Tefera, der wie eine Klette an den Hacken Kejelchas klebte. Bei 1000 m in 2:21:27 wurde klar, dass es mit der Verbesserung des Weltrekords von 3:31: 18 durch Lauflegende Hicham El Guerrouj aus dem Jahr 1997 eng werden würde.
Doch als es in die letzte 200 m-Runde ging zog sehr überraschend Tefera, der im letzten Jahr in Shanghai die 1500 m im Stadion schon in 3:31,63 gelaufen war, an seinem Landsmann vorbei und gewann das Rennen in der neuen Weltrekordzeit von 3:31,04. Kejelcha lief 3:31,58 als Zweiter und blieb damit über dem alten Weltrekord, aber beide Äthiopier liefen schneller als Lauflegende Haile Gebrselassie, der damit einen seinen letzten Landesrekorde verlor. Mit erheblichem Abstand erreichte Stewart McSwean (AUS) in 3:35,10 als Dritter das Ziel mit neuem Landesrekord.
Samuel Tefera lief in Birmingham einen neuen Hallen-Weltrekord über 1500 m. (c) BBC One/Screenshot
Im Meilen-Lauf der Frauen überragte die Britin Laura Muir (GBR), die in 4:18,75 die drittschnellste Läuferin über diese Distanz wurde und damit einen neuen Landesrekord aufstellte. Die Konkurrenz lag dabei weit zurück, Winnie Nanyondo (UGA) wurde mit über 10 (!) Sekunden Rückstand in 4:29,40 Zweite. Am letzten Wochenende war die deutsche Laufhoffnung Konstanze Klosterhalfen mit 4:19,98 bei den Milrose Games in ähnliche zeitliche Dimensionen mit ihrem deutschen Rekord vorgestoßen. Muir und Klosterhalfen werden am kommenen Wochenende bei der Hallen-EM in Glasgow aufeinandertreffen.
Laura Muir gewann die Meile mit Landesrekord. (c) BBC One/Screenshot
Klosterhafen ging zur gleichen Zeit bei der Hallem-DM in Leipzig über 3000 m an den Start und lief dort in 8:32,7 einen neuen deutschen Rekord. Bis drei Runden (á 200 m) vor Schluss lief die Ausnahmeläuferin, die seit einiger Zeit im Oregon Projekt an der US-Westküste trainiert, hinter Alina Reh, um dann mit einem Schlusskilometer in 2:42 ins Ziel zu stürmen. Mit zwei letzten Runden in 30,2 und 30,9 Sekunden demonstrierte sie eine einmalige Tempohärte im Finish, die ihr durchaus Chancen gegen Muir bei der EM eröffnen. Auf Platz 2 des Rennens in Leipzig landete Alina Reh mit persönlicher Bestzeit von 8:43,72.