Äthiopische Doppelsiege gab es am Sonntagmorgen im indischen Kalkutta bei den Tata Steel Kolkata 25K über 25 km. Mit sehr moderaten Siegerzeiten gewannen Birhanu Legese (ETH) in 1:15:48 bei den Männern und Dibaba Kuma (ETH) in 1:27:34 bei den Frauen. Bei recht frischen Bedingungen in der Mega-Metropole am Golf von Bengalen hatte der Verzicht auf Tempomacher erhebliche Konsequenzen auf den sportlichen Ablauf, denn die angekündigten Angriffe auf die Kursrekorde verpufften bereits auf den ersten Kilometern. Erst nach fast gemächlichen 15:37 Minuten wurde die 5 km-Marke erreicht, wobei sich vor allem Robert Chemonges (UGA) und Augustino Sulle (TAN) um das “Tempo” verdient machten. Auch bei 10 km in 30:35 und 15 km in 45:47 änderte sich an dieser Konstellation an der Spitze wenig, wo wegen der moderaten Pace immer noch eine große Spitzengruppe vorne zusammen lag.
Erst nach 20 km in 1:01:04 und dem letzten Wendepunkt bei 22 km kam Bewegung ins Rennen, wo nun Legese, Bayelign Yegsaw (ETH), einer der Favoriten im Vorfeld Eric Kiptanui (KEN) und Amos Kipruto (KEN) das Tempo verschärften. Zu diesem Zeitpunkt war an eine Verbesserung des Streckenrekords von Kenenisa Bekele in 1:13:48 aus dem Vorjahr schon lange nicht mehr zu denken, geschweige denn an den Berliner Weltrekord von 1:11:18. Auf dem Schlusspart bestimmte Birhanu Legese das Geschehen, der mit den Verhältnissen auf indischem Terrain bestens vertraut ist, gewann er doch schon zweimal den Delhi Halbmarathon, und im Januar wurde er beim Debüt über den vollen Marathon in Dubai Sechster in ausgezeichneten 2:04:15.
Birhanu Legese gewann die Tata Steel Kalkota 25K. (c) Veranstalter
Legese gewann den Zielsprint des führenden Quartetts in 1:15:48 mit nur einer Sekunde Vorsprung vor dem erst 18-jähigen Yegsaw, der Anfang März beim Tokyo Marathon an den Start gehen will. Amos Kipruto kam nach 1:15:52 als Dritter ins Ziel, noch vor dem Shooting Star der Saison Eric Kiptanui, der in 1:15:52 nach längerer Verletzungspause nur Vierter wurde. Insgesamt vermeldete der Veranstalter mit dem sportlichen Leiter Hugh Jones 14.734 Teilnehmer.
Auch bei den Frauen war die Fahrt von Anfang an sehr moderat, so dass sogar die heimische Elite mit den afrikanischen Topathletinnen bis 15 km mithalten konnte. Erst danach fiel die Spitzengruppe zunehmend auseinander und Dibaba Kuma, die erst im Oktober den Marathon in Ljubljana mit 2:23:34 gewann, siegte auch in Kalkutta in 1:27:34 vor Ftaw Zeray (ETH) 1:27:38 und Failuna Matanga (TAN) in 1:27:45. Die große Favoritin und Vorjahressiegerin Degitu Azimeraw (ETH) wurde in 1:27:51 nur Vierte. Bei ihrem Sieg im letzten Jahr war sie in 1:26:01 noch Streckenrekord gelaufen. Keine Rolle bei der Vergabe der ersten Plätze spielte die Ex-Weltrekordlerin im Halbmarathon Florence Kiplagat (KEN), die abgeschlagen in 1:27:57 nur Platz 5 belegte.
Splits des führenden Läufers: | ||
5 km | 15:37 | |
10 km | 30:35 | 14:58 |
15 km | 45:47 | 15:12 |
20 km | 1:01:04 | 1:17 |
25 km | 1:15:48 | 14:44 |
Ergebnisse 25 km der Männer: | |||
1. | Birhanu Legese | ETH | 1:15:48 |
2. | Bayelign Yegsaw | ETH | 1:15:49 |
3. | Amos Kipruto | KEN | 1:15:52 |
4. | Eric Kiptanui | KEN | 1:15:52 |
5. | Robert Chemonges | UGA | 1:16:01 |
Ergebnisse 25 km der Frauen: | |||
1. | Dibaba Kuma | ETH | 1:27:34 |
2. | Ftaw Zeray | ETH | 1:27:38 |
3. | Failuna Matanga | TAN | 1:27:45 |
4. | Degitu Azimeraw | ETH | 1:27:51 |
5. | Florence Kiplagat | KEN | 1:27:57 |