5. Tata Steel Kolkata 25K (Kalkutta, Indien) am 16. Dezember 2018: Weltklasse zum Ende der Saison am Start

kolkata-25k-2018Am Ende einer ereignisreichen Straßenlauf-Saison 2018 gehen am Sonntag im indischen Kalkutta bei den Tata Steel Kolkata 25K noch einmal Weltklasse-Athleten auf die Jagd nach schnellen Zeiten auf der allerdings nur noch wenig angebotenen 25 km-Strecke. Die Weltrekorde auf dieser Distanz wurden beide bei den BIG25 in Berlin aufgestellt. Vor seinem Marathon-Weltrekord rannte Dennis Kimetto im Jahr 2012 2:11:18 und bei den Frauen absolvierte bereits im Jahr 2010 der Topstar Mary Keitany diese Distanz in 1:19:53. Weitere 25 km-Läufe von internationalem Format gibt es nur noch in Grand Rapids (Michigan, USA) und in Kumamoto (Japan). Nachdem bedauerlicher Weise die Veranstaltung in Berlin von Elitefeldern Abstand genommen hat, scheint nun der Lauf in der Metropole am Golf von Bengalen in die Bresche zu springen.

kolkata-25k-2018-courseDer Streckenverlauf der Tata Steel Kolkata (TSK) 25K. (c) Veranstalter

Jedenfalls sind die Elitefelder auch in diesem Jahr wieder hochklassig und haben das Potential zu Zeiten, die durchaus in die Nähe der Weltrekorde kommen könnten. Mit einer Temperatur um 17°C zum Start um 7 Uhr Ortszeit und einem Taupunkt von 11°C sind die Bedingungen für den Laufsport weit günstinger als im Vorjahr, wo die Lauflegende Kenenisa Bekele (ETH) in 1:13:48 und seine Landsfrau Degitu Azmeraw (ETH) in 1:26:01 die Streckenrekorde in neue Höhen schraubten. Azmeraw ist auch in diesem Jahr wieder im Start, nachdem sie sich im Februar in Ras Al Khaimah im Halbmarathon auf 66:47 Minuten verbessern konnte und den Halbmarathon im japanischen Gifu in 69:53 gewann.

Die bekannteste Läuferin am Start ist Florence Kiplagat (KEN), die 2014 und 2015 in Barcelona den Weltrekord im Halbmarathon auf 65:12 und 65:09 schrauben konnte. Im letzten Jahr lief sie nach einer Formkrise in Barcelona 68:15, während ihr die heimische Konkurrenz den Weltrekord abnahm. Bei ihrem letzten Start Anfang Oktober wurde sie beim Chicago Marathon in 2:26:08 Vierte. Failuna Matanga (TAN) war im letzten Jahr in Kalkutta Dritte in 1:26:11 und lief im Februar in Barcelona den Halbmarathon in 69:36.

Mit Dibaba Kuma (ETH) ist auch die Viertplatzierte des letzten Jahres in 1:26:28 am Start. In diesem Jahr wurde sie Zweite beim Barcelona Halbmarathon in 68:37 und lief im Oktober beim Ljubljana Marathon als Dritte beachtliche 2:23:34. Sutume Asefa (ETH) gewann in diesem Jahr den Stramilano Halbmarathon in Mailand in 67:54, während Ftaw Zeray (ETH) im japanischen Marugame diese Distanz in 70:31 lief.b-hm-2018-winner-kiptanuiEric Kiptanui gehört bei den Männern zu den Top-Favoriten. (c) SCCevents

Auch bei den Männern ist das Minimalziel ein neuer Kursrekord. Mit den Verhälnissen auf indischem Terrain ist Birhanu Legese (ETH) bestens vertraut, gewann er doch schon zweimal den Delhi Halbmarathon. 2015 war er dort in 59:20 vorne und im Januar wurde er beim Debüt über den vollen Marathon in Dubai Sechster in ausgezeichneten 2:04:15. Im Oktober lief er in Chicago in 2:08:41 einen weiteren Marathon und belegte Platz 10. Sein größter Widersacher dürfte Eric Kiptanui (KEN) werden, der in diesem Jahr einen kometengleichen Aufstieg in die internationale Szene hinlegte. Zunächst gewann er den vom Wind verwehten Lissabon Halbmarathon in 60:05, um kurz darauf in einem grandiosen Sololauf den Kursrekord beim Berliner Halbmarathon auf 58:42 zu schrauben.

Augustino Sulle (TAN) belegte im letzten Jahr in 2:14:41 in diesem Lauf Platz 3 und stellte im Oktober beim Waterfront Marathon in Toronto mit 2:07:46 einen Landesrekord auf. Amos Kipruto (KEN) weist eine eindrucksvolle Serie an schnellen Marathonläufen auf: 2017 als Sieger in Seoul 2:05:54, als Fünfter in Amsterdam in 2:05:43, 2018 als Dritter in Tokyo in 2:06:33 und beim Berlin Marathon kam er in 2:06:23 als erster Läufer hinter Kipchoge ins Ziel. Der Äthiopier Shumi Dechasa (ETH) konnte 2014 den Hamburg Marathon in 2:06:43 gewinnen, in diesem Jahr war er beim Marathon im indischen Mumbai in 2:12:24 weniger flott unterwegs.

Robert Chemonges (UGA) gewann im letzten Jahr den Düsseldorf Marathon in 2:10:32 und siegte dieses Jahr auch in Porto mit Streckenrekord von 2:09:05. Samson Gebreyohannes (ERI) hat wohl eher nur Außenseitenchancen. 2014 belegte er bei der Halbmarathon WM Platz 8 in 60:14, im letzten Jahr wurde er beim Halbmarathon im texanischen Houston in 62:12 Sechster. In die gleiche (Leistungs-)Kategorie fällt auch Nathan Ayeko (UGA), der seinen schnellsten Halbmarathon in Belfort im Jahr 2017 mit 61:50 lief. Fentahun Hunegnaw (ETH) erreichte 2015 in Berlin mit 60:10 seine beste Halbmarathon-Zeit und Bayelign Yehsaw (ETH) wurde in diesem Jahr beim Marugame Halbmarathon Fünfter in 61:43. Der recht winkelige Kurs über 25 km mit etlichen Wendepunkten geht durch das Zentrum der Multi-Millionenstadt und passiert dabei Attraktionen wie das Victoria Memorial und die Eden Gardens.

Int. Eliteathleten:
Birhanu Legese (ETH)
Eric Kiptanui (KEN)
Augustino Sulle (TAN)
Amos Kipruto (KEN)
Samson Gebreyohannes (ERI)
Nathan Ayeko (UGA)
Fentahun Hunegnaw (ETH)
Robert Chemonges (UGA)
Bayelign Yehsaw (ETH)
 .
Int. Eliteathletinnen:
Degitu Azmeraw (ETH)
Florence Kiplagat (KEN)
Failuna Matanga (TAN)
Sutume Asefa (ETH)
Dibaba Kuma (ETH)