Titus Ekiru (KEN) sorgte mit einer Siegerzeit von 2:09:01 für das Highlight bei der 46. Ausgabe des Honolulu Marathon auf Hawaii. Das Rennen der Frauen gewann Vivian Kiplagat (KEN) in 2:36:22 und konnte damit die – bis auf einen aufböenden Wind – recht günstigen Bedingungen nicht für eine schnellere Zeit nutzen. Temperaturen um 22 °C und einem für Hawaii schon fast ungewöhnlich tiefen Taupunkt von 15°C (relative Luftfeuchte 61%) waren beste Voraussetzungen vor allem bei den Männern, die Bestmarke von Lawrence Cherono aus dem Vorjahr von 2:08:27 zu attackieren. Sieben Läufer in der Spitzengruppe erreichten 5 km nach 15:11 und 10 km sogar nach 30:01, so dass sie sich auf Kurs zu einer Zeit von deutlich unter 2:07 Stunden befanden. Als es dann nach der Runde durch die (flache) Innenstadt in den Anstieg am Fuße des Vulkans Diamond Head ging, wurde der Fahrt langsamer und 15 km wurden nach 45:42 absolviert.
Nach 25 km lagen in der Dunkelheit des frühen Morgens noch ein Trio an der Spitze: Yator, Ekiru und ein Tempomacher. (c) KITV/Screenshot
Der Halbmarathon wurde in 1:05:03 erreicht und nur noch Ekiru sowie Vicent Yator (KEN) lagen zusammen mit einem Tempomacher an der Spitze. 25 km passierte man in 1:17:28, bevor nach 1:22 Stunden der “Hase” aus dem Rennen ging und kurz darauf Ekiru seinen eindrucksvollen Sololauf startete. Dabei half ihm der beträchtliche Wind im Rücken, so dass er km-Splits bis hinab zu 2:48 Minuten produzierte. 35 km lief er in 1:47:55, 40 km in 2:02:25, d.h. die letzten 5 km in ungewöhnlich flotten 14:30! Zuvor hatte er aber soviel auf den Kursrekord verloren, dass der nicht mehr zu schaffen war.
Titus Ekirui gewinnt die 46. Ausgabe des Honolulu Marathon. (c) KITV/Screenshot
In einem verzweifelten Kampf gegen die Uhr verpasste Ekiru auf dem abfallenden Schlusspart vom Diamond Head eine 2:08er-Zeit denkbar knapp und gewann das Rennen in 2:09:01 mit der zweitbesten Zeit in der Geschichte des Honolulu Marathon. Damit konnte der Kenianer nach dem Sevilla Marathon in 2:07:43 im letzten Jahr und den Ciudad de México Marathon in 2:10:38 in 2018 einen weiteren Sieg seiner Karriere hinzufügen. Der Vorspung des Siegers war ungewöhnlich groß. Reuben Kipropkerio (KEN) konnte sich bei 30 km an Vicent Yator vorbeischieben, und die Beiden belegten in 2:12:59 bzw. 2:15:31 die weiteren Podiumsplätze.
Die Präsentation des Siegers Titus Ekiru für die Fotografen. (c) KITV/Screenshot
Das Rennen der Frauen konnte auch nicht in Ansätzen an die außergewöhnlichen Leistungen des Vorjahres anknüpfen, in dem Brigid Kosgei (Gewinnerin des Chicago Marathon 2018) den Kursrekord auf unglaubliche 2:22:15 schraubte. Nach 5 km in 17:31 trennte sich die spätere Siegerin Vivian Kiplagat von ihrer Mitstreiterin Sheila Jerotich (KEN) und hatte über 10 km in 34:49 bei 15 km in 52:54 einen Vorspung von bereits einer vollen Minute herausgelaufen. Bei der Hälfte wurde Kiplagat in 1:15:41, Jerotich in 1:18:14 gestoppt. 25 km erreichte die Spitzenreiterin nach 1:30:26, 35 km in 2:09:05, diese 10 km also nur noch in 38:39 (für die ersten 10 km waren es 34:49).
Völlig entkräftet schleppte sich Kiplagat den Anstieg zum Diamond Head hinauf, passierte 40 km nach 2:27:49 und gewann in 2:36:22. Ihrer Konkurrenz erging es kaum besser. Sheila Jerotich erreichte das Ziel nach 2:42:09 und Platz 3 ging an Eri Suzuki (JPN) in 2:47:53. Nur noch eine weitere Läuferin, Polina Carlson (USA) in 2:53:30, erreichte die Ziellinie im Kapiolani Park unter 3 Stunden. Nur zum Vergleich: Am vorigen Wochenende liefen beim California International Marathon von Folsom nach Sacramento 99 (!) Frauen unter 2:45 Stunden.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Titus Ekiru | KEN | 2:09:01 |
2. | Reuben Kipropkerio | KEN | 2:12:59 |
3. | Vincent Yator | KEN | 2:15:31 |
4. | Donn Cabral | USA | 2:19:16 |
5. | Cyrus Nijui | KEN | 2:29:20 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Vivian Kiplagat | KEN | 2:36:22 |
2. | Sheila Jerotich | KEN | 2:42:09 |
3. | Eri Suzuki | JPN | 2:47:53 |
4. | Polina Carlson | USA | 2:53:30 |
5. | Akiko Sugo | JPN | 3:03:55 |