23. Shanghai International Marathon am 18. November 2018: Melese gewinnt mit Streckenrekord

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Äthiopische Siege gab es bei der 23. Ausgabe des Shanghai International Marathon durch Yebrgual Melese (ETH) in 2:20:37 und Abdiwak Tura (ETH) in 2:09:18. Bei Temperaturen um 10°C und nebligen Bedingungen lagen zunächst sieben Läuferinnen vorne, die 10 km in 35:30 und 20 km in 1:06:30 zurücklegten, wobei das Tempo nach verhaltenem Beginn auf den zweiten 10 km enorm anzog. Nach 25 km in 1:23:35 waren nur noch Melese mit Azmera Abreha (ETH) und Muluhabt Tsega (ETH) an der Spitze, wobei Tsega zwei Kilometer später nicht mehr folgen konnte und am Ende recht weit zurückfiel. Fast zehn Kilometer lief nun das Duo Melese und Abreha vorne weg, bevor auch Abreha nicht mehr mithalten konnte.

Melese, die im Januar beim schnellen Rennen in Dubai sehr flotte 2:19:36 lief, war hier schon lange auf Kurs zu einem neuen Streckenrekord, den sie im Ziel mit 2:20:36 auch feiern konnte. Um über eine Minute hatte sie den Streckenrekord von 2:21:52 gesteigert, den im Jahr 2015 Tigist Tufa vor ihrem internationalen Durchbruch erzielen konnte. Azmera Abreha blieb in 2:21:51 gleichfalls, wenn auch nur um eine Sekunde, unter dem alten Streckenrekord und Betty Wilson Lempus (KEN) wurde in 2:23:40 Dritte, womit sie ihre persönliche Bestzeit um mehr als 5 Minuten verbesserte. Mit Afera Berha (ETH) in 2:23:54 blieben in dem Rennen vier Frauen unter 2:24 Stunden, was auch in der Breite ein gutes Ergebnis für die Veranstaltung in der chinesischen Hafenstadt darstellt.

shanghai-mar-2018-winner-wm-dongjunYebrgual Melese gewann den Shanghai Marathon mit Topzeit und Streckenrekord. (c) Veranstalter

Bei den Männern hatten die Veranstalter mit den beiden Topläufern, Ex-Weltrekordler Dennis Kimetto (KEN) mit einer Bestzeit von 2:02:57 und Asefa Mekonnen (ETH) mit 2:04:32 bei seinem Sieg in Dubai 2014, große Hoffnungen auf eine schnelle Zeit und eine Verbesserung des Kursrekordes von 2:07:14 durch Paul Lonyangata im Jahr 2015 gesetzt. Doch diese Hoffnungen sollten sich nicht erfüllen. Kimetto kam nach zwei Jahren bei einem Marathon wieder einmal im Ziel an, seine Zeit von 2:14:54 ist aber für einen Läufer seiner (ehemaligen) Klasse indiskutabel. Auch Mekonnen konnte kaum überzeugen, lief aber bis zum Schlussspurt vorne mit.

Im Rennen der Männer blieb bis zum Schluss eine große Gruppe zusammen, die zunächst 10 km in 15:25, 10 km in 30:47 und 20 km in 1:01:21 zurücklegten. Als noch neun Läufer nach 30 km in 1:32:12 zusammenlagen, war man auf Kurs zu einer Zeit knapp unter 2:10 Stunden, so dass die Hoffnungen auf schnelle Zeiten nicht mehr zu erfüllen waren. Bei 35 km waren immer noch sieben Akteure an der Spitze, die bis zum Einlauf in das Stadion zusammenblieben. Ganze 10 Sekunden trennten am Ende die Läufer auf den ersten sieben Plätzen.

shanghai-mar-2018-finish-men“Sieben auf einen Streich”: Das Finale der Männer beim Shanghai Marathon 2018. Ganz vorne Tura, dann Mekonnen sowie Tuwei und dann Gatachew, Fufa, Solomon, Kipsang. (c) Veranstalter

Einer der Favoriten im Vorfeld, der 21-jährige Abdiwak Seifu Tura (ETH) – im Januar in Dubai wie die Siegerin mit einem Topergebnis von 2:04:44 als Siebter dabei – hatte den härtesten Spurt und gewann in 2:09:18 zeitgleich vor Asefa Mekonnen. Für Tura war dies bereits sein zweiter Sieg im Jahr 2018, nachdem er im Frühjahr bereits in 2:09:04 in Mailand einen internationalen Marathon gewinnen konnte. Drei Sekunden dahinter wurde Dickson Kipsang Tuwei (KEN) in 2:09:21 Dritter.

Ergebnisse Marathon der Männer:

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Ergebnisse Marathon der Frauen:

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