Mit dem Hakone Ekiden Yosenkai (Yosenkai = Vorauswahl) wirft bereits im Oktober der legendäre Hakone Ekiden am 2. und 3. Januar des folgenden Jahres seine Schatten voraus. 22 (23) Teams mit jeweils 10 Läufer gehen beim Hakone Ekiden an den Start von Tokyo zur Sommerfrische Hakone und zurück, wobei jeder Läufer in etwa einen halben Marathon zu laufen hat. Die besten 10 Teams des Vorjahres sind automatisch für das kommende Jahr gesetzt, weitere elf werden durch einen Qualifikationsrennen bestimmt. Und das ist der Hakone Ekiden Yosenkai. Bleibt noch zu betonen, dass sich das Läuferfeld aus Studenten der Universitäten aus dem Großraum Tokyo rekrutieren. Sieger des prestigeträchtigen Ekiden war in den letzten beiden Jahren die Aoyama Gakuin University.
Nachdem die Qualifikation der weiteren Teams für den Hakone bisher immer durch das Teamresultat über 20 km beim Yosenkai erfolgte, wurde in diesem Jahr erstmal die Streckenlänge auf den Halbmarathon verlängert und somit dem Rennen im Januar angepasst. Der Start erfolgte in Tokyos Showa Kinen Park und sah nach 1 km noch eine riesige Gruppe vorne, die den ersten Kilometer in sehr schnellen 2:51 Minuten anlief. Danach trennte sich das Feld etwas auf, etwa 30 Läufer passierten 5 km nach 14:33, 20 Sekunden später folgte die “Meute” mit weit mehr als 100 Studenten. Für die Qualifikation eines Teams zum Hakone ist die Gesamtzeit im Ziel der 10 besten Läufer eines Teams entscheidend. Neben des aus dem Vorjahr gesetzten 10 Team sind 11 weitere Plätze im Starterfeld zu vergeben.
Die vielköpfige Verfolgergruppe passiert die 5 km-Marke nach 14:55. Ein kaum nachzuvollziehendes Leistungsniveau der Studenten. (c) Livestream/Screenshot
Bei 10 km war der Kampf um den Sieg schon so gut wie entschieden. Der in Japan lebende Kenianer Josphat Ledama Kisaisa von der Obirin University und der Gewinner des 20 km-Laufs des Vorjahres in 57:27 hatte sich abgesetzt und führte nach 10 km in 28:34 mit einem Vorsprung von 20 Sekunden vor einer neun-köpfigen Gruppe. Diesen Vorsprung baute er bei 15 km in 42:51 auf eine 3/4 Minute aus, wobei die Verfolgergruppe sich schon weitgehend aufgelöst hatte. Kisaisa gewann unangefochen in 1:00:44, mit erheblichen Rückstand folgte Kazuya Shiojiri von der Juntendo University in 1:01:22 auf Platz 2 vor Vincent Laimoi von der Kokushikan University in 1:01:49. Im Ziel blieben 6 Läufer unter 62 Minuten, 15 unter 63 Minuten, 129 unter 65 Minuten und 249 unter 67 Minuten. Solche grandiosen Zahlen in der Leistungsbreite sind aber bei den japanischen Studenten nichts Ungewöhnliches, wobei die Top-Läufer der Elite-Universitäten, was den Hakone anbetrifft, hier noch nicht einmal am Start waren.
Josphat Ledama Kisaisa gewann den Hakone Ekiden Yosenkai über die Halbmarathon-Distanz. (c) Livestream/Screenshot
Das Team der Komazawa University gewann die Qualifikation in 10:29:58, womit man – wenn auch knapp – unter einem Gesamtdurchschnitt von 3 Minuten/km für das 10er-Team blieb. Und die Läufer waren alle Studenten!! Deutlich zurück lag die Juntendo University in 10:36:58 vor den Team der Kanagawa University in 10:39:16 und Koku Gakuin University in 10:40:38. Zusammen mit sieben anderen Team komplettieren sie nun das Feld für den 95. Hakone Ekiden Feld am 2. und 3. Januar, das vom Vorjahres-Sieger Aoyama Gakuin University angeführt wird.
Ergebnisse 95. Hakone Ekiden Yosenkai – Halbmarathon:
1. Josphat Ledama Kisaisa (Obirin Univ.) – 1:00:44
2. Kazuya Shiojiri (Juntendo Univ.) – 1:01:22
3. Vincent Laimoi (Kokushikan Univ.) – 1:01:49
4. Dominic Nyairo (Yamanashi Gakuin Univ.) – 1:01:50
5. Kei Katanishi (Komazawa Univ.) – 1:01:50
6. Kensuke Horio (Chuo Univ.) – 1:01:57
Ergebnisse der Team-Wertung:
1. Komazawa University – 10:29:58
2.. Juntendo University – 10:36:58
3. Kanagawa University – 10:39:16
4. Koku Gakuin University – 10:40:38
5. Meiji University – 10:41:06
6. Tokyo Kokusai University – 10:41:15
7. Daito Bunka University – 10:42:16
8. Chuo University – 10:42:55
9. Kokushikan University – 10:45:39
10. Yamanashi Gakuin University – 10:46:27
11. Jobu University – 10:46:51
Quelle: Japan Running News – Brett Larner