(Sir) Mo Farah (GBR) und Vivian Cheruiyot (KEN) konnten ihre Siege vom Vorjahr bzw. vor zwei Jahren beim Great North Run im englischen Newcastle wiederholen. Mit seinem fünften Sieg in Folge über die Halbmarathon-Distanz in 59:26 konnte Mo Geschichte schreiben. Bei den Frauen gewann Cheruiyot ein sehr moderat angelaufendes Rennen in 1:07:43. Bei guten äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 17 °C waren ca. 60.000 Teilnehmer am Start, wovon der Letzte die Startlinie erst passierte, als die etwas früher gestarteten Frauen bereits im Ziel waren. Und die hatten es diesmal zu Beginn nicht sehr eilig, denn die ersten beiden Meilen in 5:26 und 5:29 deuteten auf eine Endzeit von über 71 Minuten hin. Erst dann zog das Tempo an und ein Quintett bestehend aus Cheruiyot, Brigid Kosgei (KEN), Betsy Saina (KEN), Joyciline Jepkosgei (KEN) und Stephanie Bruce (USA) passierten 5 km nach 16:43.
10 km wurden nach 33:03 erreicht und das Rennen wurde deutlich schneller. Mit Meilenabschnitten von 4:59, 4:56 und 4:56 von Meile 7 nach 9 erreichte die Spitze 15 km nach 48:35, wo kurz danach Saina mit einer Fußverletzung aufgeben musste. Nach einer Stunde lag nur noch das Trio Cheruiyot, Kosgei und Jepkosgei vorne, wobei noch vor der 20 km-Marke in 1:04:21 überraschend die Weltrekordhalterin Jepkosgei nicht mehr folgen konnte. Cheruiyot übernahm nun die Initative und gewann unangefochten auf der langen Zielgeraden am Strand von South Shield in 1:07:43, womit sie ihre Bestzeit um eine Sekunde steigern konnte. Kosgei wurde Zweite in 1:07:52 und Jepkosgei in 1:08:10 Dritte.
Die Erstplatzierten Frauen beim Great North Run 2018: Jepkosgei, Kosgei und Cheruiyot. (c) BBC/Screenshot
Das Rennen der Männer startete durch die Initiative von Superstar Mo Farah wesentlich flotter. Bereits nach einer ersten Meile in 4:32 waren nur noch Mo, Jake Robertson (NZL), Daniel Wanjiru (KEN) sowie Bashir Abdi (BEL) vorne. Über 8:56 für 2 Meilen passierte man 3 Meilen in 13:26 und 5 km in 13:55, womit man auf Kurs zu einer Zeit von 58:43 lag. Vorne war es immer wieder Farah, der das Tempo hoch hielt, und bei einer schnellen sechsten Meile in 4:20 (= 2:42 Minuten/km) konnte der Gewinner des London Marahon von 2017 Daniel Wanjiru nicht mehr folgen und lag bei 10 km in 28:13 für die Spitze bereits 22 Sekunden zurück.
Das Tempo blieb hoch und nach 15 km in 42:14 waren nur noch Mo und Robertson an der Spitze. Kurz darauf bei 10 Meilen nach 45:16 tat sich zwischen Farah und dem Neuseeländer eine Lücke auf, die schnell größer wurde. Über 56:20 bei 20 km erreichte Farah das Ziel nach 59:26 (3:06 von 20 km bis ins Ziel) das Ziel in South Shields, wobei er in der Schlussphase das hohe Tempo gegen den aufkommenden Wind nicht mehr ganz halten konnte. So verpasste er am Ende auch knapp seine persönliche Bestzeit von 59:22, die aber wegen des nicht Bestlisten tauglichen Punkt-zu-Punkt-Kurses ohne weitere Bedeutung ist. In jedem Fall zeigt sich Farah für den Chicago Marathon am 7. Oktober bestens vorbereitet. Hinter Mo lief Jake Robertson zum ersten Mal mit 59:57 unter einer Stunde. Schade, dass diese Errungenschaft nicht offiziell anerkannt werden kann. Platz 3 ging an Abdi in 1:00:43.
Mo Farah gewann den Great North Run zum fünften Mal in Folge. (c) BBC/Screenshot
Die Meilensplits der Männer: 4:32 – 4:24 – 4:30 – 4:42 – ? – 4:40 – 4:24 – 4:28 – 4:40 – 4:27 – 4:39 – 4:25 – ?
Die Meilensplits der Frauen: 5:26 – 5:29 – 5:15 – 5:24 – 5:28 – 4:59 – 4:56 – 4:56 – 5:12 – 4:48 – 5:11 – ? – ?