Justus Kiprotich (KEN) gewann die 17. Ausgabe des Volksbank Münster Marathon mit neuem Streckenrekord von 2:09:28, während bei den Frauen Sheila Rono (KEN) in 2:45:46 vorne lag. Bei guten äußeren Bedingungen machten sich acht Kenianer auf die Jagd nach dem Kursrekord, den Patrick Muriuki bereits 2012 mit 2:10:25 aufgestellt hatte. Muriuki war in diesem Jahr auch wieder in Münster dabei, beendete den Lauf aber nicht. Über 30:42 bei 10 km hatten sich beim Halbmarathon im Stadtteil Nienberge James Barmasai (KEN) und Rogers Melly (KEN) in 1:04:56 leicht von einer Fünfergruppe absetzen können. Bald darauf bildete sich ein Trio an der Spitze bestehend aus Melly, Baramasai und dem späteren Sieger Kiprotich, das die 30 km-Marke im Ortsteil Roxel nach 1:32:18 erreichte und damit knapp unter einer Zeit von 2:10 Stunden, d.h. Streckenrekord, lagen.
Justus Kiprotich lief beim Münster Marathon einen neuen Streckenrekord. (c) Veranstalter
Während wie in den letzten Jahren Melly und Barmasei das hohe Tempo nicht mehr halten konnten, zog Kiprotich davon und erreichte das Ziel auf dem Prinzipalmarkt in 2:09:28 deutlich unter 2:10 Stunden. Damit war nach vergeblichen Anläufen in den Vorjahren der Streckenrekord und vor allem die prestigeträchtige Schwelle von 2:10 Stunden unterboten. Das war für den Sieger eine persönliche Bestzeit, im April war er beim Hannover Marathon 2:11:11 gelaufen und damit Vierter geworden. Über zwei Minuten mussten die Zuschauer warten, bis der Zweitplatzierte James Barmasai nach 2:11:39 ins Ziel kam. Platz 3 ging an Duncan Koech in 2:11:52. Bester deutscher Läufer wurde seit 2012 in ununterbrochener Folge Elias Sansar von der TG Lage Detmold in 2:23:46.
Das Rennen der Frauen konnte mit dem Glanzlicht bei den Männern auch nicht in Ansätzen mithalten. Durch die vielen Absagen im Vorfeld war die Konkurrenz schon erheblich geschwächt. Die Debütantin Sheila Rono ging das Rennen beherzt an und lag über 35:50 nach 10 km beim Halbmarathon in 1:17:16 auf Kurs zu einer Zeit um 2:35 Stunden. Doch dann verließen die Kenianerin die Kräfte, die sich mit letztem Einsatz in 2:45:46 ins Ziel schleppte. Durch die schwache Besetzung hatten nun auch deutsche Läuferinnen eine Chance. Platz 2 geht deshalb an Annika Vössing (LAV Oberhausen) in 2:51:24 und Platz 3 an Dioni Gorla (ART Düsseldorf) in 2:53:42.
1945 Läufer sollen zum Marathon gestartet sein, wovon 1860 im Ziel registriert wurden. Aktuell endet die Ergebnisliste auf der Homepage des Events bei 1700 Finishern. Damit setzt sich ganz gegen das Anrennen der Veranstalter der Abwärtstrend in den Teilnehmerzahlen am reinen Marathon weiter fort. Von den 4000 Aktiven bei der Premiere im Jahr 2002 kann man nicht nur in Münster nur noch träumen. Der (reine) Marathon wird bei den Breitensportlern immer weniger attraktiv. Da kann das rührige Organisationsteam in Münster um Michael Brinkmann noch so viele Dinge aushecken, die sogar bis zu solch schwachsinnigen Aktionen gereichen, sich durch das Stechen eines Tatoos mit dem Logo der Veranstaltung ein lebenslanges Startrecht zu verdienen. Durch ca. 6000 Staffelläufer und Kinderläufer dürften allerdings ca. 8000 Teilnehmer in der Westfalenmetropole auf den Beinen gewesen sein.Die Finisherzahlen beim Marathon in Münster (c) H. Winter
Ergebnisse Männer: | Ziel | 10 km | Halbm. | 30 km | |
1. | Justus Kiprotich | 2:09:28 | 0:30:44 | 1:05:02 | 1:32:18 |
2. | James Kiptum Barmasai | 2:11:39 | 0:30:44 | 1:04:56 | 1:32:19 |
3. | Duncan Koech | 2:11:52 | 0:30:50 | 1:05:02 | 1:32:46 |
4. | Charles Maina | 2:12:49 | 0:30:47 | 1:05:01 | 1:32:46 |
5. | Rogers Kipchirchir Melly | 2:14:19 | 0:30:42 | 1:04:56 | 1:32:22 |
6. | Wilfred Korir | 2:15:17 | 0:30:45 | 1:05:02 | 1:32:54 |
7. | Joel Kipsang Kositany | 2:19:07 | 0:30:47 | 1:05:03 | 1:33:02 |
8. | Elias Sansar | 2:23:46 | 0:34:39 | 1:13:10 | 1:43:33 |
9. | Hicham El Barouki | 2:26:19 | 0:33:15 | 1:11:58 | 1:43:34 |
10. | Raoul Jankowski | 2:30:18 | 0:34:39 | 1:13:33 | 1:45:58 |
Ergebnisse Frauen: | Ziel | 10 km | Halbm. | 30 km | |
1. | Sheila Jeptto Rono | 2:45:46 | 0:35:50 | 1:17:16 | 1:52:04 |
2. | Annika Vössing | 2:51:24 | 0:39:00 | 1:22:32 | 1:58:37 |
3. | Dioni Gorla | 2:53:42 | 0:40:19 | 1:25:56 | 2:02:21 |
4. | Claudia Maria Henneken | 3:02:51 | 0:42:19 | 1:29:27 | 2:07:44 |
5. | Verena Vogt | 3:03:38 | 0:40:44 | 1:26:51 | 2:05:50 |
6. | Dr. Karin Schenk | 3:08:43 | 0:42:00 | 1:29:30 | 2:10:25 |
7. | Melanie Auffenberg | 3:09:51 | 0:42:22 | 1:29:32 | 2:12:04 |