Mit der Weltklassezeit von 26:46 Minuten gewann am heutigen Abend Rhonex Kipruto (KEN) die 23. Auflage des Birell Prag Grand Prix über 10 km in der tschechischen Hauptstadt. Im letzten Jahr war Kipruto an gleicher Stelle in 27:13 noch Dritter geworden, in diesem Jahr gewann er schon einen 10 km-Lauf in New York City in 27:08 und war damit auch der Mann mit der schnellsten Vorleistung. 10 Männer an der Spitze erreichten 3 km nach 8:05, danach dezimierte sich die Kopfgruppe mit allen Favoriten auf sieben Akteure, die 5 km in 13:36 erreichten. Damit lag man leicht über dem Plansoll für eine Zeit unter 27 Minuten. Nun waren es Kipruto und Geoffrey Koech (KEN), die das Tempo anzogen. Nach 6 km in 16:16 (letzter km in 2:40) hatte sich Kipruto von Koech absetzen können. Sein Vorsprung gegenüber der Konkurrenz nahm jetzt schnell zu, 8 km erreichte er nach 21:31 und lag dort auf Kurs von 26:54, also einer Zeit von unter 27 Minuten.
Der erst 18-jährige(?) Kipruto lief die letzten beiden km-Abschnitte unter 2:40 Minuten und verpasste am Ende in 26:46 den aktuellen Weltrekord von 10 km auf der Straße von 26:44 durch Leonard Komon denkbar knapp. Die zweite Hälfte war Kipruto in sensationellen 13:10 Minuten gelaufen, wobei ihn auch Straßenbahnschienen und Kopfsteinpflaster nicht aufhalten konnten. Über eine halbe Minute später kam erst Geoffrey Koech als Zweiter in 27:18 in Ziel und Platz 3 ging an Mathew Kimeli (KEN) in 27:26. Der Vorjahressiege Benard Kimeli (KEN) wurde in 27:50 diesmal nur Achter. Auch in der Leistungsbreite war der Lauf in Prag sensationell: 11 Läufer blieben an diesem lauen Sommerabend mit Temperaturen um 18°C und 50% relativer Luftfeuchte (Taupunkt um 8°C) unter einer Zeit von 28 Minuten.
Rhonex Kipruto verfehlte mit 26:46 den 10 km-Weltrekord denkbar knapp. (c) RUNCzech/Screenshot
Bei den Frauen lagen Fancy Chemutai (KEN) und Caroline Kiptoo (KEN) schon früh deutlich in Front und passierten die Hälfte nach 14:53 und hatten damit Kontakt zum Weltrekord, der vor einem Jahr auf dieser Strecke durch Joyciline Jepkosgei mit 29:43 aufgestellt worden war. Nach etwa 18 Minuten konnte sich Chemutai von Kiptoo lösen, wurde aber kurz vor dem Ziel von Kiptoo ein- und überholt, die das Rennen in 30:19 gewann. Dabei reichten die Kräfte aber “nur” noch für eine Zeit von 15:27 für die zweiten 5 km. Kurz dahinter kam eine völlig erschöpfte Chemutai ins Ziel und wurde wie im Vorjahr Zweite, diesmal in 30:22 (letztes Jahr: 30:06). Auch die nächsten Plätze gingen an Kenianerinnen, Diana Kipyokei (KEN) wurde in 30:23 Dritte. Auch hier war die Leistungsbreite sehr hoch, sieben Läuferinnen unterboten eine Zeit von unter 32 Minuten.