Am kommenden Sonntag kann (Sir) Mo Farah (GBR) beim Great North Run im englischen Newcastle mit dem fünften Sieg in Folge über die Halbmarathon-Distanz Geschichte schreiben.
Der Punkt-zu-Punkt-Kurs ist zwar nicht Bestenlisten tauglich, aber der wohl größte Halbmarathon der Welt mit über 43.000 Finishern im letzten Jahr hat sich immer wieder durch schnelle Zeiten bei Männern und Frauen ausgezeichnet.
Im Jahr 2015 gewann Mo in Newcastle in 59:22, seine (legable) persönliche Bestmarke liegt aber bei 59:32. Diese Zeit ist Europarekord und wurde im gleichen Jahr in Lissabon aufgestellt. Aktuell befindet sich Farah in der Vorbereitung auf den Chicago Marathon am 7. Oktober, so dass der Great North Run als letzter Härtetest gerade zur rechten Zeit kommt. Die Bilanz des vierfachen Olympiasiegers und sechsfachen Weltmeisters auf den Bahnlangstrecken ist auch auf dem Kurs von Newcastle nach South Shields sehr eindrucksvoll: 2013 wurde er bei seinem Debüt Zweiter, ab 2014 war er immer als Erster im Ziel.
Drei Topathleten an der Startliste könnten dem britischen Ausnahmeläufer allerdings den Sieg sehr erschweren. Dazu gehört Daniel Wanjiru (KEN), der 2016 und 2017 den Amsterdam und dann den London Marathon in der identischen Zeit von 2:05:21 gewann. 2015 und 2016 gewann er den Halbmarathon in Prag, im Jahr 2016 mit Bestzeit von 59:20. Stanley Biwott (KEN) lief 2016 im Duell mit Eliud Kipchoge beim London Marathon 2:03:51 und im Halbmarathon datiert seine Bestleistung von 58:56 aus dem Jahr 2013 in Ras Al Khaimah. Und unbedingt zu beachten ist auch Jake Robertson (NZL). Der in Kenia mit seinem Zwillingsbruder Zane in Iten lebende Neuseeländer hat sich mittlerweile im Halbmarathon gewaltig gesteigert und lief sowohl in Lissabon 2017 als auch im Januar 2018 in Houston 1:00:01. Seine aktuelle Topform stellte er kürzlich bei seinem Sieg über 10 km bei den Beach-To-Beacon an der US-Ostküste unter Beweis.
Mo Farah strebt beim Great North Run seinen fünften Erfolg in Serie an. (c) H. Winter
Bei den Frauen ist die Olympiasiegerin und Weltmeisterin auf den Bahnlangstrecken Vivian Cheruiyot (KEN) einer der Topstars. Vivian wird Anfang November den New York City Marathon laufen, nachdem sie in diesem Jahr mit dem Sieg beim London Marathon in 2:18:31 auch den Durchbruch über die volle Marathonstrecke vollzog. Ihre persönliche Bestmarke auf der halben Distanz steht bei 1:07:44, die sie bei ihrem zweiten Platz hinter Mary Keitany beim Great North Run im letzten Jahr erzielte. Im Jahr 2016 hatte Cheruiyot den Lauf sogar gewonnen.
Kurzfristig wurde ferner Joyciline Jepkosgei, die Weltrekordlerin über die Halbmarathon-Distanz, verpflichtet. Im Jahr 2017 stellte Jepkosgei zwei Weltrekorde über die Halbmarathondistanz auf. Zunächst im April mit 1:04:52 in Prag und dann im Oktober in Valencia mit 1:04:51 Minuten. Ferner schaffte sie einen Weltrekord über 10 km in 29:43 in Prag. Danach litt sie unter den Auswirkungen einer Malaria-Erkrankung, wurde aber im März bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften im spanischen Valencia Zweite. Newcastle wird für die schnelle Kenianerin, die von IKAIKA-Sports gemanaged wird, eine wichtige Standortbestimmung auf den Weg zu alter Stärke sein. Weiterhin auf der Startliste stehen Betsy Saina (KEN) und etliche einheimische Topläuferinnen.
Elitefeld Halbmarathon der Männer:
1) Mo Farah
2) Daniel Wanjiru
3) Stanley Biwott
4) Jake Robertson
5) Mike Shelley
6) Naoya Takahashi
7) Hiroyuki Yamamoto
8) Scott Fauble
9) Scott Smith
10) Ryan Vail
11) Bashir Abdi
12) Mohamud Aadan
13) Pat Tiernan
14) Brett Robinson
15) Mohamed Ali
16) Andy Vernon
17) Jonny Mellor
18) Richard Weir
19) Ross Skelton
20) Dominic Shaw
21) Ryan Burling
22) Chris Sloane
23) Abdishakur Abdulle
24) Liam Rabjohn
25) Stuart Robinson
26) Luuk Metselaar
27) Michael Cayton
28) Martin Hoare
29) Chris Oddy
30) Nick McCormick
31) Karl Darcy
32) Tom Charlton
33) Gary Foster
34) Michael Coltherd
35) Jack Gray
36) Mark Long
37) Dan Kestrel
38) Sephen Blake
39) Rob Danson
40) Steven Bayton
41) Chris Madden