Mit dem japanischen Lauf-Unikum Yuki Kawauchi wird am 7. Oktober der Sieger des Boston Marathon bei der 41. Ausgabe des Bank of America Chicago Marathon erstmals in der Windy City am Start sein. Yuki, der in der Regel Marathonläufe im Monatstakt absolviert, musste bei seinem letzten Start Anfang Juni beim Stockholm Marathon der Hitze dort Tribut zollen. Bei Temperaturen von über 25°C lief er mit 2:22 Stunden einen seiner langsamsten Marathonläufe. Das soll aber am übernächsten Wochenende an der australischen Gold Coast wieder anders werden, wo Yuki einer der Anwärter auf eine Topplatzierung ist, nachdem er in den letzten Jahren neben einem Sieg stets auf dem Podium landete.
Seine Bestzeit von 2:08:14 (Seoul 2014) kann zwar nicht mit den Leistungen anderer Eliteläufer in Chicago mithalten, doch durch das Fehlen von Tempomachern hatte sich der (noch) Vollzeit arbeitende Japaner Aussichten auf einen vorderen Platz im Chicago gemacht, vor allem bei ungünstigen Wetterbedingungen. Durch die Entscheidung in Chicago nun doch wieder “Hasen” laufen zu lassen, haben sich die Chancen für Yuki auf eine vordere Platzierung merklich reduziert.
Yuki Kawauchi geht erstmals beim Bank of America Chicago Marathon an den Start. (c) H. Winter
Weiterhin wird in dem umfangreichen japanischen Kontingent Suguru Osako dabei sein, der im Rahmen des Oregon Projekts bei Alberto Salazar in Eugene (USA) traniert. Osako ist der Inhaber des Landesrekords über 3000 m und 5000 m. Bei seinem Marathon-Debüt in Boston wurde er 2017 Dritter in 2:10:28 und verbesserte sich im Dezember beim Fukuoka Marathon auf 2:07:19. Somit ist er nun zuversichtlich, den neuen japanischen Marathon-Rekord durch Yuta Shitara vom Tokyo Marathon im Februar von 2:06:11 steigern zu können. Dafür hat ein Sponsor wieder 100 Millionen Yen ausgelobt (ca. 80.000 Euro). Zwei weitere Japaner auf der Startliste in Chicago sind Ryo Kiname und Chihiro Miyawaki, die sich gleichfalls beim Tokyo Marathon im Februar auf 2:08:08 und 2:08:45 steigern konnten.
Mit dem Einsatz von Tempomachern könnte es am 7. Oktober 2018 in Chicago zu der Jagd auf DREI Rekordmarken kommen: 1.) Galen Rupp (USA) auf den US-Rekord von 2:05:38 durch Khalid Khannouchi, 2.) Mo Farah (GBR) auf den Europa-Rekord von Sondre Moen von 2:05:48 und 3.) Suguru Osako (JPN) auf den Landesrekord von Yuta Shitara von 2:06:11. Somit kann man beim Chicago Marathon wieder schnelle und spannende Rennen auf Rekord-Niveau erwarten. Von einer Jagd auf Kimettos Weltrekord spricht momentan niemand.