42. Grandmas Marathon in Duluth (MN, USA) am 17. Juni 2016: Elisha Barno zum Vierten, Kellyn Taylor läuft Streckenrekord

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Der Kenianer Elisha Barno schreibt weiterhin Geschichte beim Grandmas Marathon am Samstag in Duluth (MN, USA), wo er den Marathon auf dem Punkt-zu-Punkt-Kurs auf dem Highway 61 mit Start in Two Harbors am Ufer des Lake Superior zum vierten Mal in Folge in 2:10:06 gewann. Bei den Frauen konnte Kellyn Taylor (USA) überraschend den Kursrekord um zwei Minuten auf 2:24:28 steigern. Im letzten Jahr sagte Barno: “I’ll be here next year, too. Duluth is like my second home, all the people cheering and the kids yelling.”  Er kam (wieder), sah und siegte zum vierten Mal. Im Rennen der Männer gab es zunächst eine Spitzengruppe von 15 Läufern, die nach 10 km in 31:02 das Tempo etwas reduzierte, da man immer noch unter dem Eindruck extrem schlechter Wettervorhersagen stand. Und bei dem prognostizierten Taupunkt von 19°C wäre das Rennen am Ufer des Lake Superior in der Tat eine Tortur geworden. Die Bedingungen waren dann zwar nicht optimal, aber bei bedecktem Himmel und Temperaturen um 17°C ließ sich auch eine Luftfeuchte mit einem Taupunkt von 15°C halbwegs ertragen.

Als eine etwa zehnköpfige Spitzengruppe den Halbmarathon nach 1:06:20 erreichte, war das für Barno das Startsignal seinen Soloritt zu beginnen. Mit Meilenabschnitten, die unter 4:50 Minuten lagen (= 3 Minuten/km), setzte er sich schnell von der Konkurrenz ab und gewann unanfochten um vierten Mal in Folge. Über 1:39:15 bei 20 Meilen erreichte er das Ziel nach 2:10:06 und war damit die letzten 10 km in 30:51 gelaufen und die zweite Hälfte in 1:03:46, ein in der Tat extremer negativer Split. Über 2 Minuten musste man auf den Zweitplatzierten warten, Birhanu Dara (ETH) lief 2:12:21 und lag damit eine weitere Minute vor dem Dritten Rodgers Gesabwa (GUA) in 2:13:23.

grandmas-mar-2018-winner-wmKellyn Taylor (USA) gewann den Grandmas Marathon 2018. (c) Veranstalter

Die sportlichen Schlagzeilen schrieb das Rennen der Frauen, genauer: die US-Amerikanerin Kellyn Taylor, die bei ihrem Debüt 2015 in Houston 2:28:40 gerannt war. In der Anfangsphase lagen vier Frauen in Front, die von der Begleitung von 5 Männern profitierten. Erstaunlicher Weise war die Favoritin und Vorjahressiegerin Sarah Kiptoo schon früh ausgefallen. Nach 10 km in 34:00 Minuten fiel Glayds Kipsoi (KEN) als erste aus dem Quartett zurück, den Halbmarathon passierte das verbliebene Führungstrio in 1:12:30. Damit lag man trotz der keinesfalls optimalen Bedingungen deutlich unter dem Streckenrekord von 2:26:32.

Ähnlich wie im Rennen der Männer geriet der Rest des Frauen-Wettbewerbs zu eine “One-Women-Show”, allerdings mit einer im Vorfeld nicht erwarteten Hauptakteurin. Taylor konnte sich schnell von ihren beiden Mitstreiterinnen lösen und mit einer zweiten Hälfte in 1:11:58 das Rennen überlegen mit neuer Kursrekord-Zeit von 2:24:28 gewinnen. Damit ist Taylor die siebtschnellste US-Marathonläuferin aller Zeiten. Allerdings ist der Punkt-zu-Punkt-Kurs in Duluth nicht Bestenlisten tauglich. Taylor war Mitte April beim Boston Marathon bei noch weit schlimmeren Wetterbedingungen ausgestiegen und durfte laut Vertrag keinen Marathon in einem Zeitraum von 60 Tagen danach laufen, der Grandmas Marathon war 61 Tage später … Platz 2 ging an Askale Merachi (ETH) in 2:30:28 und Dritte wurde Serkalem Abrha (ETH) in 2:33.44. Insgesamt wurden gut 6000 Teilnehmer im Ziel des Marathon registriert.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Elisha Barno Santa Fe 2:10:06
2. Birhanu Dare Kemal New York 2:12:21
3. Rodgers Gesabwa Guadalupe 2:13:23
4. Nico Montanez Tucson 2:14:27
5. Teklu Deneke Flagstaff 2:14:47
6. Dominic Korir Corcoran 2:16:26
7. Joseph Whelan Spring Branch 2:16:28
8. Daniel Lennon Morrisonville 2:17:33
9. Nick Caprario Kcmo 2:18:01
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Kellyn Taylor Flagstaff 2:24:28
2. Askale Merachi South Floral Park 2:30:18
3. Serkalem Abrha Albuquerque 2:33:44
4. Grace Kahura Boulder 2:34:02
5. Hellen Jepkurgat Grand Prairie 2:35:17
6. Gladys Kipsoi Lansing 2:36:07
7. Elizabeth Herndon Kent 2:37:27
8. Heather Lieberg Helena 2:37:41
9. Sophie Seward Peru 2:38:33