Mit moderaten Siegerzeiten durch Luke Traynor (GBR) in 1:03:40 und Lilia Fisikovici (MDA) in 1:13:20 endete am Samstagabend die 7. Ausgabe des Halbmarathon in Budweis, die Bestandteil der RunCzech-Serie ist. Wie bereits vor 14 Tagen in Karlsbad (Karlovy Vary) beschränkte man sich auch in Budweis auf die Einladung europäischer (Top-) Athleten, was die erhebliche Einbuße im Leistungsniveau auch bei diesem Lauf verständlich macht. Die Kursrekorde durch kenianische Athleten von 59:49 und 1:09:53 aus den Jahren 2012 und 2017 sind somit nur noch Erinnerungen an frühere Zeiten, mit denen man bei allen sieben Läufen der RunCzech-Serien das Goldene Label der IAAF erlangte. Zumindest bei Karlsbad und Budweis ist die Auszeichunung seit diesem Jahr sehr fraglich.
Das Rennen der Männer hatte – neben der reinen europäischen Klientel – gewisse Parallelen zum Lauf in Karlsbad vor zwei Wochen. Schnell setzten sich zwei Läufer ab, die das Geschehen bis zur Ziellinie dominierten. Dies waren neben Roman Romanenko (UKR), der bereits in Karlsbad gewann, der Brite Luke Traynor, der sich in Barcelona im Februar auf 1:01:57 steigern konnte und damit auch im Vorfeld zu den ersten Favoriten gehörte. Über 15:00 für die ersten 5 km, erreichte man 10 km nach 30:03 und 15 km nach 45:16, womit das Tempo etwas über einen 3 Minuten/km-Schnitt angestiegen war (ergibt im HM: 1:03:18). In der Schlussphase konnte sich diesmal nicht Romanenko, wie die Karlsbad, absetzen, sondern es war der Brite, der am Ende in 1:03:40 (in einer Pressemitteilung werden 1:03:42 genannt) mit deutlichem Vorsprung gewann. Romanenko wurde Zweiter in 1:04:05 und Valentin Pfeil (AUT) in 1:05:08 Dritter.
Luke Traynor gewann den Halbmarathon in Budweis. (c) RunCzech
Auch bei den Frauen litten die Zeiten unter der Abstinenz der afrikanischen Konkurrenz. Hier war am Ende Lilia Fisikovici aus Moldawien in 1:13:20 vorne, Platz 2 ging an Olha Kotovska (UKR) in 1:14:14 und Rosario Console (ITA) 1:14:38. Mit den beiden Veranstaltungen in Karlsbad und Budweis ging ein “Experiment” zunächst zu Ende, dass zwar vom Veranstalter sehr positiv verkauft wird und sicher anerkennswerte Intentionen hat. Sportlich ist das ganze Unterfangen aber im Endeffekt eher enttäuschend, wenn dann unter Ausschluss der Weltelite Europa doch nur mit der zweiten Garde vertreten ist. Leistungssportlich ist das sicher nicht mehr “Golden Label”.
Ob man es will oder nicht, es drängen sich Entwicklungen mit der Competitor Group und den Rock´n´Roll-Läufen in den USA auf. Es dürfte sehr interessant werden, die weiteren Entwicklungen zu verfolgen. Mit 3252 Teilnehmern im Halbmarathon, von denen 2301 im Ziel erfasst wurden, und 2913 in einem Family Run war die Veranstaltung gut nachgefragt. Am 23. Juni geht die RunCzech-Serie mit dem Halbmarathon in Olomouc weiter, dann wieder mit ostafrikanischer Beteiligung … und sicherlich schnelleren Zeiten.
Ergebnisse Halbmarathon der Männer: | ||||
1. | Luke | Traynor | GBR | 01:03:40 |
2. | Roman | Romanenko | UKR | 01:04:05 |
3. | Valentin | Pfeil | AUT | 01:05:08 |
4. | Mick | Clohisey | IRL | 01:05:37 |
5. | Oleksandr | Sitkovskyi | UKR | 01:05:39 |
6. | Luis Carlos | Rivero | GUA | 01:06:37 |
7. | Vít | Pavlišta | CZE | 01:06:43 |
8. | Joshua Rhys | Griffiths | GBR | 01:07:21 |
9. | Jiří | Homoláč | CZE | 01:08:48 |
10. | Petr | Pechek | CZE | 01:09:50 |
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen: | ||||
1. | Lilia | Fisikovici | MDA | 01:13:20 |
2. | Olha | Kotovska | UKR | 01:14:14 |
3. | Rosaria | Console | ITA | 01:14:38 |