24. Volkswagen Prag Marathon am 6. Mai 2018: Galen Rupp läuft sich in die Weltspitze des Marathon

runczech_logo_m

Mit einem mehr als eindrucksvollen Finale gewann der US-Topstar Galen Rupp den 24. Volkswagen Prag Marathon in 2:06:07. Damit verbesserte sich der Gewinner der Bronzemedaille im Olympischen Marathon von 2016 um über 3 Minuten und wurde der drittschnellste nicht-ostafrikanische Läufer über die Marathondistanz. Es deutete sich schon nach den Eindrücken vom Chicago Marathon 2017 an, dass Rupp im Marathon mittlerweile kaum zu besiegen ist. Der Lauf in Prag zeigte, dass diese Annahme mittlerweile bis in ein Regime von 2:06 Stunden gilt, weitere kurzfristige Steigerungen des Ausnahmeläufers in Regionen von 2:04 sind nicht auszuschließen. Das Rennen der Frauen war in diesem Jahr weniger spektakulär, es gewann Bornes Kitur (KEN) nach einem klug eingeteilten Rennen in 2:24:19.

prag-mar-2018-winner-ruppGalen Rupp gewann am Ende überlegen den Prag Marathon. (c) RunCzech/Screenshot

Das Rennen am Ufer der Moldau und durch die Altstadt Prags wurde mit 14:52 für 5 km flott angelaufen. Hier lag ein Quintett bestehend aus Rupp, Sisay Lemma (ETH), Mekuant Ayenew (ETH), Stephen Chemlany (KEN) sowie Duncan Maiyo (KEN) vorne, mit einem Abstand von fast einer halben Minute folgte ein Trio mit den beiden japanischen Läufern Yuma Hattori und Suehiro Ishikawa sowie Barselius Kipyego (KEN). Schon bei 10 km nach 29:28 hatte sich Lemma leicht absetzen können, wobei Rupp bald darauf wieder zu Lemma aufschloss. Man erreichte 15 km nach 44:28 und Chemlany lag 20 Sekunden zurück.

Nach 20 km in 59:45 wurde die Fahrt deutlich langsamer und Chemlany erreichte die Spitze, die den Halbmarathon in 1:03:02 passierte, man war also auf Kurs zu einer Zeit um 2:06 Stunden und nicht weit entfernt vom US-Rekord und dem Streckenrekord von 2:05:39. Das Trio passierte 25 km nach 1:15:08, bevor das Tempo wieder anzog und bei 30 km in 1:29:42 Chemlany 25 Sekunden auf die Spitze verloren hatte. Dort kam es jetzt zu dem erwarteten Zweikampf zwischen Rupp und Lemma, der erst im Januar beim Dubai Marathon mit 2:04:08 eine Topzeit erzielte. 35 km wurden in 1:44:49 zurückgelegt, dahinter verlor Chemlany weiter an Boden und lag hier fast eine Minute zurück.

An der Spitze bahnte sich dann bald die Entscheidung an. 38 km waren noch nicht erreicht, als Rupp nach vorne ging und das Tempo anzog. Er konnte sich schnell von Lemma lösen und passierte die 40 km-Marke nach 1:59:41, Lemma lag dort 34 Sekunden zurück, Chemlany mehr als 2 Minuten. Mit einem eindrucksvollen Finale mit 6:26 für den Schlusspart gewann der US-Star den Lauf in 2:06:07 und lief neben einer massiven persönlichen Bestzeit auch die zweitschnellste Zeit auf dem nicht einfach zu laufendem Kurs durch die tschechische Hauptstadt. Lemma wurde Zweiter in 2:07:03 und auf den Dritten Stephen Chemlany musste man in 2:09:42 fast 3 1/3 Minuten nach dem Sieger warten. Neben den drei Erstplatzierten schaffte kein weiterer Läufer eine Zeit von unter 2:10 Stunden.

Bei den Frauen setzte sich das Duo Amane Gobena (ETH) und Belaynesh Oljira (ETH) früh ab und passierte in 16:51 die 5 km knapp vor vier weiteren Läuferinnen. Daran änderte sich wenig bis 20 km, die man über 33:38 bei 10 km und 50:40 bei 15 km in 1:07:45 erreichte. Der Halbmarathon wurde in 1:11:22 absolviert, man war somit flott unterwegs. Aus der Verfolgergruppe konnte sich nun die spätere Siegerin Bornes Kitur (KEN) lösen, die bei 30 km in 1:42:19 noch einen Rückstand von 14 Sekunden auf das Führungsduo hatte. Schon kurz darauf wechselte die Führung, Kirur ging an die Spitze und lag bei 35 km in 1:59:09 20 Sekunden vor Oljira, während Gobena dahinter einbrach und bereits über eine Minute auf Kitur verlor.

Über 2:16:33 bei 40 km zog Kitur davon und gewann am Ende in 2:24:19 mit fast einer Minute Vorsprung auf Oljira in 2:25:13. Erst dann folgte Gobena in 2:27:43. Und nur noch die Viertplatzierte Risper Chebet (KEN) schaffte in 2:29:32 eine Zeit von unter 2:30 Stunden. Insgesamt waren auf dem Altstädter Markt im Zentrum der Stadt etwa 10.000 Teilnehmer an den Start bei etwas zu warmen Wetter gegangen.

Ergebnisse Marathon der Männer:
 1. RUPP GALEN  USA 2:06:07
 2. LEMMA SISAY  ETH  2:07:03
 3. CHEMLANY STEPHEN KWELIO  KEN  2:09:42
 4. KIPYEGO BARSELIUS  KEN  2:10:18
 5. HATTORI YUMA  JPN  2:10:26
 6. AYENEW MEKUANT  ETH  2:10:43
 7. MAIYO DUNCAN  KEN  2:14:54
 8. ISHIKAWA SUEHIRO  JPN  2:16:39
Ergebnisse Marathon der Frauen:
 1. KITUR BORNES JEPKIRUI  KEN  2:24:19
 2. OLJIRA BELAYNESH  ETH  2:25:13
 3. GOBENA AMANE  ETH  2:27:43
 4. CHEBET RISPER  KEN  2:29:32
 5. JEPTOO SUSAN  KEN  2:30:50
 6. CHEPCHIRCHIR FLOMENA  KEN  2:32:10
 7. GIUDICI GLORIA RITA ANTONI  ITA  2:48:02
 8. PASTOROVÁ PETRA  CZE  2:48:40