20. Sportisimo Prag Halbmarathon am 7. April 2018: Joan Melly verpasst im Schlussteil knapp den Weltrekord
Die Kenianerin Joan Melly sorgte für das Highlight der 20. Auflage des Sportisimo Prag Halbmarathon am heutigen Samstag (7.4.2018). Nachdem sie über 14:51 bei 5 km und 30:14 bei 10 km lange weit unter WR-Kurs lief, ließen die Kräfte am Ende nach, und sie verfehlte am Ende die globale Bestmarke in 1:05:04 recht knapp.Bei den Männern gewann der Shooting Star der letzten Saison Benard Kimeli (KEN) in 59:47. Bei nahezu idealen Bedingungen (8°C, 40% rel. Luftfeuchte) waren es vor allem die Frauen, die in der ersten Hälfte die Schlagzeilen schrieben. Denn Joan Melly und Caroline Kipkirui (beide KEN) legten ein Wahnsinnstempo aufs Prager Plaster, dem keine weitere Athletin folgen wollteJoan Melly brillierte beim Prag Halbmarathon in 1:05:04. (c) RunCzech/Screenshot
. Bereits bei 2 km in knapp unter 6 Minuten wurde deutlich mit welcher Fahrt die beiden Kenianerinnen unterwegs waren. Nicht nur die männlichen Mitläufer irritierte dabei, dass die beiden Damen mit der zweiten Gruppe mit Läufern wie dem Italiener de la Rosa, dem Spanier Guerra oder auch dem Schweden Nilson auf Kurs zu einer Zeit von unter 63 Minuten mitliefen. 5 km wurde nach 14:51 passiert und nach 30 Minuten konnte Kipkurui das Tempo nicht mehr halten, Melly erreichte 10 km nach 30:14 Minuten. Damit war sie immer noch auf Kurs von 1:03:47, also über eine Minute unter dem Weltrekord von Joyciline Kipkosgei von 1:04:51. Doch auch Melly musste nun dem Höllen-Tempo Tribut zollen..Bei 15 km in 45:54 hatte sie den dritten 5 km-Abschnitt in nur noch 15:40 zurückgelegt und mit einem Weltrekord wurde es immer knapper. Hinter der von einem Tempomacher unterstützten Führenden war Kipkirui hier bereits um eine 1/2 Minute zurückgefallen und verlor weiter an Boden. 20 km passierte Melly in 1:01:44 und die 21 km-Marke nach 1:04:45, doch trotz des schnellen letzten Kilometers war der Weltrekord nicht mehr zu schaffen. Sie gewann in glänzenden 1:05:04 und ist damit die drittschnellste Läuferin über die Halbmarathon-Distanz aller Zeiten. Ihre Bestleistung vom Februar aus Ras Al Khaimah von 1:05:37 steigerte sie in Prag erheblich. Mit einer Minute Rückstand erreichte Caroline Kipkurui in 1:06:09 als Zweite das Ziel, Platz 3 ging in 1:08:09 an Worknesh Degaefa (ETH).Benard Kimeli gewann die 20. Ausgabe des Prager Halbmarathon. (c) RunCzech/Screenshot.Das Rennen der Männer entwickelte sich weit moderater. Nach einem langsamen Start-Kilometer in 2:56 wurde ein 5 km-Split von 14:07 gemeldet. Hier lagen noch 12 Läufer vorne, doch bereits nach 6 km in 17:04 fiel überraschend der Vorjahressieger Atsedu Tsegay (ETH) aus der Spitze heraus und belegte am Ende in 1:03:20 nur Platz 15. Bei 10 km in 28:11 und 15 km in 42:32 waren 7 Männer auf Kurs zu einer Zeit um 59 1/2 Minuten. Diese Spitzengruppe dezimierte sich nach ca. 19 km auf Benard Kimeli, Geoffrey Yegon, Peter Kwemoi und Abraham Kipyatich (alle KEN). Die Entscheidung fiel dann nach 20 km in 56:46, wo Kimeli das Tempo anzog und sich problemlos absetzen konnte. Nach seinem Debüt als Tempomacher in Ras Al Khaimah im Februar gewann er somit seinen ersten (richtigen) Halbmarathon in 59:47 (exakt 2:50 Minuten/km-Tempo) vor Geoffrey Yegon in 59:56 und Peter Kwemoi in 59:58...