Mit einem hochklassigen Elitefeld startete heute morgen um 9 Uhr die erste Ausgabe des Riyadh Halbmarathon in der Hauptstadt des Königreichs Saudi-Arabiens. Am Ende lag in dem reinen Männerrennen Getaneh Molla (ETH) in 1:01:53 (61:53) vorne, wobei Temperaturen über 20°C und der späte Start das Leistungsniveau drückten. Zudem machten Regengüsse vor dem Start das Pflaster rund um das King Saud Stadion rutschig. Somit blieb nach den Fabelzeiten aus den Vereinigten Emiraten Dubai und Ras Al Khaimah die erhoffte weitere Flut an Topzeiten in einer Wüstenregion aus.
Die Spitzengruppe der Männer nach gut 10 km mit Topfavorit Guye Adola (#6) ganz links. (c) Veranstalter
Die erste Hälfte des Rennens sah einen vorsichtigen Beginn, bei dem gut 20 Läufer die Spitzengruppe bildeten. Die ersten 10 km legte man in (inoffiziellen) 29:47 zurück, was für eine Zeit internationaler Klasse viel zu langsam war. Erst dann zog das Tempo etwas an und die Spitze dünnte aus. Auf den letzten Kilometern lagen nur noch fünf Läufer vorne, von denen Alex Koirio (KEN) und der Favorit im Vorfeld Guye Adola (ETH) im Finale den Anschluss verloren.
Hier war Molla klar der Stärkste im Feld, der sich auf den letzten 500 m absetzte und das Rennen in 1:01:53 gewann. Der Sieger bekam das mehr als üppige Preisgeld von 1.000.000 Riyals, das sind ca. 250.000 US$. Da hat sich der Start für Molla in allen Belangen gelohnt. Kurz darauf kam Jorum Okombo (KEN) in 1:01:56 als Zweiter ins Ziel, der erst zwei Wochen zuvor in RAK Vierter in 59:36 wurde und in Kopenhagen im letzten Jahr schon 58:48 gerannt war. Dritter wurde in 1:01:59 Amdework Walelegn (ETH). Hinter Alex Korio wurde Adola in gleicher Zeit von 1:02:06 nur Fünfter. Bester saudischer Athlet war Abdulla Al-Joud, der für seine Leistung mit einem Automobil bedacht wurde.
Getaneh Molla gewann den 1. Riyadh Halbmarathon. (c) Veranstalter
Ca. 3000 Läufer (keine Läuferinnen) waren im Halbmarathon und vor allem einem 8 km-Lauf (5 Meilen) sowie 4 km-Lauf auf den Beinen. Organisatorisch war noch vieles verbesserungswürdig, und in den sozialen Medien wurde die Beschränkung auf ein reines Männerfeld bedauert. Bis zur zweiten Auflage dieser mit enormen Preisgeldern agierenden Veranstaltung hat man ausreichend Zeit sich dieser Defizite anzunehmen. Das Potential für einen weiteren Lauf von absoluter Weltklasse in den arabischen Wüsteneien hat diese Veranstaltung allemal.
Ergebnisse Halbmarathon: | |||
1. | Getaneh Molla | ETH | 61:53 |
2. | Jorum Okombo | KEN | 61:56 |
3. | Amdework Walelegn | ETH | 61:59 |
4. | Alex Korio | KEN | 62:06 |
5. | Guye Adola | ETH | 62:06 |
6. | Justus Kangogo | KEN | 62:08 |
7. | Daniel Rotich | UGA | 62:35 |
8. | Kaan Kigen Ozbilen | TUR | 62:43 |
9. | Josephat Too | KEN | 62:55 |
10. | ElHassan ElAbbassi | BRN | 63:00 |