Heftige Regenfälle drückten heute morgen auf das Leistungsniveau bei der 16. Ausgabe des Xiamen Marathon in der Hafenstadt an der chinesischen Ostküste. Am Ende belegten die äthiopischen Läufer alle Plätze auf dem Podium, am schnellsten waren Dejene Debele in 2:11:22 bei den Männern und Fatuma Sado in 2:26:41 bei den Frauen. Beide Zeiten sind natürlich auch Jahres-Weltbestleistungen, die zumindest bis zum späteren Morgen beim Tiberias Marathon oder sogar bis zum nächsten Sonntag in Houston Bestand haben werden.
Den letzten kräftigen Regen gab es beim Xiamen Marathon vor zwölf Jahren, weshalb man sich entschloss die Läufe vom März in den frühen Januar zu verlegen. In diesem Jahr hatten die Veranstalter mit dieser Maßnahme wenig Glück, insbesondere bei den Männern blieb somit der Angriff auf den hochklassigen Streckenrekord durch Moses Mosop von 2:06:19 aus dem Jahr 2015 ein aussichtsloses Unterfangen. Nach dem Lauf beschwerte sich der Sieger Debele über die heftigen Regenfälle, die bessere Zeiten nicht möglich machten. Debele war mit einer Bestzeit von 2:07:10 beim Eindhoven Marathon im letzten Jahr nicht unbedingt als Favorit ins Rennen gegangen.
Eine Gruppe von ca. 10 Läufern passierte die 10 km nach 31:01, 15 km nach 46:47 und 20 km nach 1:02:47 mit Kurs zu einer Zeit um 2:12:30. Nach der Hälfte des Rennens fiel die Spitzengruppe zunehmend auseinander und reduzierte sich nach 35 km auf fünf, bei 40 km auf drei Läufer, die um den Sieg stritten. Erst auf dem letzten Kilometer konnte sich Debele mit einem mächtigen Antritt knapp von seinen beiden Mitstreitern Tariku Bekele und Ayele Abshero absetzen und das Rennen in 2:11:22 gewinnen.
Die Sieger beim 16. Xiamen Marathon: T. Bekele, Debele, Abshero (v.l.). (c) Weibo
Der Bekele-Bruder Tariku Bekele (ETH) wurde in 2:11:29 Zweiter, nachdem er im Oktober im chinesischen Chuncheon in 2:09:33 erstmals einen Marathon beenden konnte. Der Mann mit der besten Vorleistung von 2:04:23 und Sieger des Dubai Marathon 2012, Ayele Abshero (ETH,) erlief sich im recht knappen Zieleinlauf in 2:11:33 Platz 3.
Strömender Regen beim Xiamen Marathon am heutigen Sonntag. (c) Weibo
Auch bei den Frauen dominierte Äthiopien das Podium. Hinter der deutlichen Siegerin Fatuma Sado in angesichts der äußeren Bedingungen ausgezeichneten 2:26:41 belegten ihre Landsfrauen Hirut Alemayehu in 2:30:09 und die Vorjahressiegerin Meseret Mengistu in 2:30:15 die nächsten Plätze. Bis 15 km nach 51:11 lagen vier äthiopische Läuferinnen, bevor sich Sado mit Tigist Memuyew lösen konnte. Doch schon vor der Halbmarathonmarke war die Siegerin allein in Front und lag bei 25 km in 1:25:14 im Regime einer Zeit unter unter 2:24 Stunden. Dann ließen auch bei Sado die Kräfte nach, doch sie konnte unangefochten das Rennen gewinnen und damit ihre recht beachtlichen Liste von Marathon-Erfolgen wie z.B. in Hamburg, Los Angeles, Beijing oder Warschau einen weiteren Sieg hinzufügen.