Das japanische Lauf-Unikum Yuki Kawauchi gewann heute bei kühlen Bedingungen um 5°C den Hofu Yomiuri Marathon unweit von Fukuoka in 2:10:03. Dabei ist die Leistung des 30jährigen Japaners umso höher einzuschätzen, als er erst vor zwei Wochen den Fukuoka Marathon in 2:10:53 gelaufen war. Damit setzte Yuki eine Serie von Marathonläufen fort, die nach der WM am 6. August in London, wo er in 2:12:19 Platz 9 belegte, Auftritte am 1. Oktober beim Betsukai Pilot Marathon in 2:13:43 (1.), am 5. November in Cannes-Nizza in 2:15:02 (6.), am 12. November beim Saitama Marathon in 2:15:54 (1.) und am 3. Dezember beim Fukuoka Marathon in 2:10:53 sahen.
Am 1. Januar 2018 plant er schon in den USA den nächsten Marathon, wo er sicher seine Anzahl von 75 Marathonläufen unter 2:20 Stunden auf 76 steigern dürfte und damit alleiniger Weltrekordler in dieser eigenwilligen Disziplin werden wird. Aktuell muss er sich diese Rekordmarke noch mit dem US-Amerikaner Doug Kurtis teilen.
Yuki Kawauchi gewann nur 14 Tage nach dem Fukuoka Marathon in Hofu. (c) Veranstalter
Das Tempo des Rennens wurde zunächst von den Tempomachern Taiga Ito und Melaku Abera vorgegeben, die wie Yuki gleichfalls beim Fukuoka Marathon dabei waren; Ito stieg dort nach 35 km aus, Abera belegte in 2:13:25 Platz 17. Über 15:19 bei 5 km, 30:44 bei 10 km, 46:24 bei 15 km und 1:01:58 bei 20 km dünnte die Spitzengruppe bis zum Halbmarathon in 1:05:25 von 23 auf 18 Läufer aus. Nach 1:17:31 bei 25 km erreichte die Spitze 30 km nach 1:32:54 wo noch 8 Läufer zusammenlagen und der letzte Tempomacher Abera seine Dienste quittierte.
Es war nun Kawauchi, der das Tempo hoch hielt, was nach 30 km in 1:32:54 nur noch Tatsunori Hamasaki sowie Tadachi Isshiki mitgehen konnten. Doch schon vor der 35 km-Marke in 1:48:17 lagen die beiden 20 bzw. 25 Sekunden hinter Yuki zurück. Der legte vorne noch einmal mächtig zu, absolvierte den 5 km-Abschnitt nach 40 km in flotten 15:04 und verpasste am Ende auf der Laufbahn des Stadions eine Zeit von unter 2:10 Stunden denkbar knapp. Kawauchi wurde mit 2:10:03 gestoppt, war damit die zweite Hälfte mit 1:04:38 fast eine Minute schneller gelaufen und zudem – allerdings mit einer völlig anderen Renntaktik – 50 Sekunden schneller gerannt als beim (berühmten) Fukuoka Marathon vor zwei Wochen.
Platz 2 ging an Tatsunori Hamasaki in 2:11:26 vor dem am Ende noch stark nach vorne laufenden Asuka Tanaka in 2:12:17. Bei den Frauen legte die Japanerin Misaki Kato ein einsames Tempo-Rennen hin, das sie am Ende in 2:28:12 mit einem neuen Streckenrekord krönte. Vor zwei Jahren war Hisae Yoshimatsu mit 2:35:46 Streckenrekord in Hofu gelaufen. Bereits nach 5 km in 17:30 lag Kato eine volle Minute vor der Konkurrenz, diesen Vorsprung baute sie im Rest des Rennens um etwa eine Minute pro 5 km aus. Über 34:49 bei 10 km und 1:10:07 bei 20 km erreichte sie 30 km nach 1:45:25. Da war eigentlich schon klar, dass es in Richtung Kursrekord gehen würde, sogar eine Zeit von unter 2:30 Stunden war in Reichweite.
Kato ließ kaum nach, lief die 5 km Abschnitte von 30 km nach 40 km in 17:29 sowie 17:20, womit es im Ziel zu einer Zeit von 2:28:12 langte. Ihre persönliche Bestzeit steigerte sie damit um 3 Minuten, den Streckenrekord sogar um über 7 Minuten. Lange musste man auf die Zweite Hisae Yoshimatsu warten, die nach 2:39:56 ins Ziel kam. Das gute Niveau in der Breite bei diesem Lauf zum Jahresende belegten über 700 Läuferinnen und Läufer mit Zeiten von unter 3 Stunden, gut 2000 hatten sich zuvor dem Starter gestellt.
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Misaki Kato | JPN | 2:28:12 CR |
2. | Hisae Yoshimatsu | JPN | 2:39:56 |
3. | Noriko Sato | JPN | 2:46:59 |
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Yuki Kawauchi | JPN | 2:10:03 |
2. | Tatsunori Hamasaki | JPN | 2:11:26 |
3. | Asuka Tanaka | JPN | 2:12:17 |
4. | Shinichi Yamashita | JPN | 2:12:32 |
5. | Yasuyuki Nakamura | JPN | 2:12:36 |
6. | Shogo Kanezane | JPN | 2:12:58 |