6. Guangzhou (Kanton) Marathon am 10. Dezember 2017: Streckenrekordlerin Mulu Seboka am Start

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Die Laufszene in China boomt, 2,8 Millionen Teilnehmer wurden im letzten Jahr bei den Marathon-Veranstaltungen gezählt. Damit hat man im Reich der Mitte die etablierten Nationen USA sowie Japan um Längen hinter sich gelassen. Diese Entwicklungen haben vielfältige Rückwirkungen auch auf unsere Regionen, insb. auf die Veranstalter hiesiger Events. Denn auch in China ringt man um die Anerkennung der Läufe durch gute Leistungen, sprich schnelle Zeiten. Somit wird man sich dort im Wettstreit um die schnellsten Beinen immer stärker positionieren. Beispiele dazu gibt es bereits zuhauf, aktuell macht dort der Guangzhou Marathon keine Ausnahme, der als eine der letzten Großveranstaltungen den Reigen der Marathonläufe in diesem Jahr beschließt. Und bereits am 7. Januar 2018 wird es in China in Xiamen das nächste Event mit Athleten der Weltklasse am Start geben.

Um die begehrten Silber- und Gold-Label der IAAF zu bekommen, sind die Anforderungen an das Elitefeld recht klar definiert. In Guangzhou hat man den Silber-Status und will diesen vergolden. Entsprechend hochklassig fällt die Besetzung kurz vor der Jahreswende aus. Bei den Frauen ist Mulu Seboka (ETH) der Topstar, die bei der ersten Ausgabe dieser noch jungen Veranstaltung im Jahr 2012 gleich den Streckenrekord mit 2:26:46 etablierte. Seboka gehört mittlerweile in der internationalen Laufszene zu den Topstars mit einer Bestzeit von 2:21:56, aufgestellt beim Dubai Marathon im Jahr 2015. Ihre aktuellen Marathon-Auftritte waren allerdings etwas durchwachsen, im Mai in Prag mit 2:29:17 und vor einem Monat in Istanbul mit 2:29:55 blieb sie deutlich im Vergleich zu ihren besten Zeiten zurück.

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Mulu Seboka ist die Topläuferin beim Guangzhou Marathon. (c) RunCzech

Die stärksten Konkurrentinen von Seboka dürften Georgina Rono (KEN) sein, die mit ihrer Zeit als Gewinnerin des Hamburg Marathon des Jahres 2014 von 2:21:39 die Frau mit der schnellsten Vorleistung im Feld ist. In diesem Jahr lief auch sie nicht in den Regionen ihrer PB, im Mai wurde sie als Dritte in Dongying in 2:28:52 gestoppt. Gleichfalls in Dongying war Anne Cheptanui Bererwe (KEN) in 2:27:18 dabei, und mit Rahma Tusa (ETH) geht die Siegerin des Rom Marathon der beiden letzten Jahre an den Start. Weitere Läuferinnen mit Aussichten auf vordere Plätze sind He Yinli (CHN) mit einer Bestzeit von 2:27:35 in Chongqing, Diana Lobacevske (LIT), die Zwölfte beim London Marathon in 2:28:48, und  Mulu Diro (ETH) mit 2:29:10 im Jahr 2015 beim Barcelona Marathon.

Bei den Männern steht der Kursrekord des Marokkaners Abdellah Tagharrafet (MAR) bei 2:10:01, diese Marke dürfte am Sonntag fallen. Markos Geneti (ETH) lief, allerdings bereits 2012, beim Dubai Marathon in 2:04:54 eine Weltklassezeit; 2015 finishte er in Tokyo in 2:07:25. Diesbezülich sind die Topzeiten von Evans Chebet (KEN) jüngeren Datums, im letzten Jahr lief er in Berlin mit 2:05:31 Bestzeit, im Februar in Tokyo noch einmal 2:06:42. Und in Valencia lief er vor erst drei Wochen Bestzeit in 2:06:30. Edwin Kipngetich Koech (KEN) lief im Frühjahr mit 2:07:13 beim Mailand Marathon die schnellste Zeit auf italienischem Boden.

Im Vergleich zu den heiss-schwülen Tagen der letzten Jahre werden die Bedingungen in diesem Jahr ungleich besser sein, Temperaturen um 15°C bei einem Taupunkt von 2°C können als gute Bedingungen gewertet werden.