42. TCS Amsterdam Marathon am 15. Oktober 2017: Lawrence Cherono läuft mit 2:05:09 Streckenrekord

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Der Kenianer Lawrence Cherono krönte die 42. Ausgabe des TCS Amsterdam Marathon mit einem neuen Streckenrekord von 2:05:09. Mit vier Läufern unter 2:05:40 gab es auch in der Leistungsdichte wieder ein großartiges Resultat, auf Platz 8 lief Abdi Nageeye (NED) einen neuen Landesrekord. Bei den Frauen war die Favoritin Tedelech Bekele (ETH) in 2:21:54 vorne, die wie der Sieger bei den Männer die persönliche Bestzeit steigern konnte.

Obwohl die äußeren Bedingungen mit 15°C, aber einem Taupunkt von 14°C – also einer erheblichen Luftfeuchte – keinesfalls optimal waren, legte eine 21-köpfige Spitzengruppe flott los, in der 3 Tempomacher für sie Fahrt sorgten. Über 14:56 bei 5km und 29:52 bei 10 km erreichten 20 Athleten 15 km in 44:47, 20 km in 59:50 und den Halbmarathon nach 1:03:02 (1:02:50 wurden gemeldet, erscheinen aber nicht sehr realistisch). Eine zweite Gruppe mit dem Debütanten Zane Robertson (NZL) und dem Niederländer Abdi Nageeye brauchte mit 1:04:13 für die erste Hälfte gut eine Minute länger.

25 km wurde in 1:14:43 erreicht und kurz danach stieg bei 28 km mit Sammy Kitwara der letzte Tempoacher aus dem Rennen, der bereits vor 14 Tagen in Berlin diese Dienste bis 30 km erledigte. Während die Spitzengruppe nun merklich ausdünnte und noch 12 Läufer 30 km in 1:29:52 zurücklegten, bekam fast 1 1/2 Minuten dahinter Robertson Probleme und fiel aus der zweiten Gruppe zurück. Er gab dann bald darauf auf, ein Schicksal, welches er mit Wilson Chebet dem dreifachen Sieger in Amsterdam teilen sollte. “Mr. Amsterdam” fiel nach 32 km aus der Spitzengruppe heraus und gab bald darauf das Rennen auf.

An der Spitze dezimierte sich die Läuferzahl immer weiter, nach 33 km war es einer der Topfavoriten Tesfaye Abera, der zurückfiel, so dass vorne nur noch ein Quintett bestehend aus Mule Wasihun (ETH), Abraham Kiptum (KEN), Norbert Kigen (KEN), Amos Kipruto (KEN) und der spätere Sieger Lawrence Cherono agierte. An der Spitze zog das Tempo gewaltig an, schon der 5 km-Abschnitt von 30 km nach 35 km wurde in schnellen 14:30 Minuten zurückgelegt (Split bei 35 km: 1:44:22). Diese schnelle Fahrt konnte man an der Spitze halten, was allerdings nach 38 km Wasihun sowie Kipruto überforderte. Somit blieb nur noch ein Trio übrig, das nach 1:58:45 bei 40 km bald darauf um den Sieg stritt. Dabei brachte ein weiterer schneller 5 km-Abschnitt in 14:23 die Topläufer in die Regionen des Streckenrekords, den der Sieger des London Marathon 2017 Daniel Wanjiru im letzten Jahr mit 2:05:21 aufgestellt hatte.amsterdam-mar-2017-winner

Lawrence Cherono gewann mit neuem Streckenrekord den Amsterdam Marathon. (c) Livestream/Screenshot

Zunächst fiel im Finale Kiptum leicht zurück und im Spurt auf der Bahn des Olympia-Stadions war Lawrence Cherono der Schnellste und gewann mit dem neuen Streckenrekord von 2:05:09, womit er seine persönliche Bestzeit von 2:06:12 als Zweiter des Rotterdam Marathon erheblich steigern konnte. Norbert Kigen blieb in 2:05:13 als Zweiter gleichfalls unter dem alten Streckenrekord und Abraham Kiptum wurde in 2:25:26 Dritter. Mit Mule Wasihun in 2:05:39 auf Platz 4 blieben und Amos Kipruto in 2:05:43 blieben fünf Läufer unter 2:05:45, was wieder einmal eine hochklassige Leistungsbreite für die Amsterdamer Veranstaltung bedeutet. Mitfavorit Tesfaye Abera wurde in 2:07:39 Achter, dahinter folgte schon Abdi Nageeye (NDL), der im Schusspart gewaltig kämpfen musste, um den Landesrekord von Kamiel Maase von 2:08:21 zu unterbieten. Mit 2:08:16 gelang dies fast in “Maßarbeit”.

Damit haben die drei wichtigsten Marathonläufe in den Niederlanden auch im Jahr 2017 alle (hohen) Erwartungen erfüllt, mit Siegerzeiten von 2:06:04 (Rotterdam), 2:06:13 (Eindhoven) und 2:05:09 (Amsterdam). An diesen Leistungsdaten sollten sich die World Marathon Majors Veranstaltungen in den USA (Boston, Chicago sowie New York City) einmal ein Beispiel nehmen.

Bei den Frauen lief alles auf ein einsames Rennen der Zweiten des Prag Marathon vom Mai 2017 hin. Tadelech Bekele (ETH) und Caroline Rotich (KEN) passierten 5 km nach 16:44, 10 km nach 33:16 sowie 15 km nach 50:00 und hatten hier bereits einen Vorsprung von 1:39 Minuten auf eine Verfolgergruppe. Die Hälfte der Distanz legten die Beiden nach 1:10:12 zurück und lagen damit noch auf Kurs zum Streckenrekord von Meseret Hailu von 2:21:09 aus dem Jahr 2012. Nach 25 km in 1:23:28 brach bald darauf das Führungsduo auseinander und bei 1:40:26 für die führende Bekele war Rotich schon massiv eingebrochen.

Bekele lief das Rennen flott durch und gewann in 2:21:54, womit sei im zweiten Part den Kursrekord am Ende recht deutlich verfehlte. Die nächsten Plätze belegten dann mit 3 Minuten Abstand Läuferinnen aus der früheren Verfolgergruppe. Gladys Chesir (KEN) lief bei ihrem Debüt 2:24:51 und eine weitere Debütantin Azmera Abreha (ETH) landete in 2:25:23 auf Platz 3.

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Das Resultat der Männer in der TV-Übertragung. Ein Vergleich mit der Ergebnisliste zeigt, dass man Amos Kipruto auf Platz 5 vergessen hatte. (c) Livestream/Screenshot

       Ergebnisse der Männer:

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Ergebnisse der Frauen:

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