Neben dem “Kampf der Giganten” bei den Männern – die Starts der Topstars Kenenisa Bekele, Eliud Kipchoge und Wilson Kipsang – ist bei den Frauen der erneute Auftritt von Gladys Cherono (KEN) ein weiteres Highlight des 44. BMW Berlin Marathon am 24. September 2017. Vor zwei Jahren lief Cherono in Berlin mit 2:19:25 ein glanzvolles Debüt. Ihrem erneuten Start im letzten Jahr stand eine Hüftverletzung im Wege, deren Folgen mittlerweile überstanden sind. Diesbezüglich sagte die 34-jährige Läuferin der Nachrichtenagentur Xinhua im kenianischen Eldoret: “It really feels nice to have recovered. It had been hard for me last season. There were no marathon races for me owing to the injury and I am happy it has healed completely.”
Gladys Cherono auf dem Weg zum Sieg beim 42. Berlin Marathon im Jahr 2015. (c) H. Winter
Cherono weist eine breite Palette im Leistungsniveau auf, ihre Halbmarathon-Bestzeit steht bei hochklassigen 1:06:07 aus Ras Al Khaimah im letzten Jahr. Aber die Konkurrenz wird so stark sein, dass ein erneuter Sieg gewiss kein Selbstläufer werden wird. Diesbezüglich ist vor allem Aberu Kebede (ETH) zu nennen, die mit dem Kurs in Berlin mit Siegen in den Jahren 2010, 2012 und 2016 bestens vertraut ist. In Berlin lief sie im Jahr 2012 mit 2:20:30 ihre Bestzeit, bei ihren letzten drei Starts in Berlin in den Jahren 2012, 2015 und 2016 erreichte sie stets 2:20-Zeiten. Ihr letzter Auftritt beim London Marathon im April war allerdings mit einer Zeit von 2:27:27 eher enttäuschend. (Anmerkung: In einer aktuellen Startliste der Elitefrauen ist Kebede nicht aufgeführt.)
Aberu Kebde gewann neben den Berlin Marathon auch den Frankfurt Marathon im Jahr 2015. (c) H. Winter
Amane Beriso (ETH) wurde beim Dubai Marathon im letzten Jahr Zweite in 2:20:48, im Mai dieses Jahres landete sie in Prag in 2:22:15 auf Platz 2. Auch die Erstplatzierte von Prag ist mit Valery Aiyabei (KEN) am Start. Mit einer Zeit von 2:21:57 lief sie dort ein eindrucksvolles Debüt und Streckenrekord, vermutlich wäre diese Zeit noch besser ausgefallen, falls sie mit einer besseren Renneinteilung im ersten Teil mit einem 2:16er-Tempo nicht deutlich überzogen hätte.
Valery Aiyabei gewann ihr Debüt beim Prag Marathon 2017. (c) H. Winter
Zu beachten sein werden ferner Gulume Tollesa (ETH), die Gewinnerin des Frankfurt Marathon aus dem Jahr 2015 in 2:23:12 in einem denkwürdigen Sprintduell, sowie Meseret Mengistu (ETH), die im gleichen Jahr in Paris mit 2:23:26 siegte. Alle diese Damen sollten in Berlin mit Zeiten ins Ziel kommen, die für die deutsche Läuferin Anna Hahner nicht zur Debatte stehen. Sie wird in Berlin nach langer Verletzungspause wieder erstmals an den Start eines Marathon gehen, und eine Zeit im Regime von unter 2:30 Stunden wäre als erfolgreiches Comeback zu werten.