Auch lang andauernder Nieselregen konnte dem 30. Jubliäum des Hamburg Marathons wenig anhaben. Teilnehmerzahlen, Zuschauerinteresse und vor allem auch die leistungssportliche Bilanz kann sich international durchaus sehen lassen. Bei den Männern gewann der Kenianer Lucas Rotich in hochklassigen 2:07:17 und auch bei den Frauen gab es durch Meseret Hailu (ETH) in 2:25:41 eine schnelle Zeit.
Die Schnellsten beim Hamburg Marathon 2015: Luca Rotich (KEN) in 2:07:17 und Ghirmay Ghebreslassie (ERI) in 2:07:47. (c) Veranstalter
Kühle Temperaturen um 12°C, aber auch leichter Regen bildeten den Rahmen für den Jubiläumslauf in der Stadt an der Elbe, wo das Management von Global Sports wieder ein – angesichts der Randbedingungen – hochkarätiges Feld verpflichten konnte. Eine ungewöhnlich große Anzahl von 18 Läufern passierte den Halbmarathon nach 63:48, wobei kurz danach einer der Favoriten, der Kenianer Micah Kogo, Probleme bekam und zurückfiel.
Eine gute Zeit deutet sich bei 30 km an, wo sich die Spitzengruppe nach 1:30:43 auf die Hälfte reduziert hatte. Die Entscheidung fiel dann nach 35 km, wo sich Rono und Ghirmay Gebreslassie (ERI) absetzen konnten. Der junge Mann aus Eritrea war vor zwei Jahren in Paderborn sensationell ganz nahe an eine Stunde im Halbmarathon gelaufen. Beim Chicago Marathon im Oktober lief er als Tempomacher in 2:09 Stunden durch. Rotich hatte zur gleichen Zeit als Zweiter in Amsterdam 2:07:18 erreicht. Und diese Zeit sollte er mit 2:07:17 diesmal ganz knapp unterbieten und mit einem starken Finale zu gewinnen.
Ghebreslassie verlor noch gegenüber Rotich deutlich an Boden, konnte aber in 2:07:47 Platz 2 sichern. Stephen Chebogut wurde in 2:08:01 Dritter. 8 Läufer unter 2:11 war auch ein gutes Resultat in der Breite. Für Zeiten im Bereich des Streckenrekords von 2:05:30 waren die Bedingungen diesmal nicht gut genug.
Achtbar schlug sich von deutscher Seite Julian Flügel aus Regensburg, der mit 2:14:51 unter 2:15 blieb. Weniger gut verlief das Debut von Steffen Uliczka aus Kiel, der nach 67:08 bei der Halbdistanz nachließ und nur 2:20:19 erreichte. Das war Platz 26.
Gleichfalls nicht zufrieden dürfte Sabrina “Mocki” Mockenhaupt gewesen sein, die ihr Ziel von einer Zeit unter 2:30 Stunden mit 2:32:41 verfehlte. Schon ihre Halbmarathonläufe in New York City und Paderborn waren nicht überzeugend und deuteten auf eine Zeit jenseits der 2:30 Stunden hin. Deutlich schneller waren die Erstplatzierten, wo ein Trio die halbe Distanz in 1:13:00 absolvierte. Meseret Hailu, die den Amsterdam im Oktober in sehr guten 2:21:09 gewann, siegte in 2:25:41 auch in Hamburg vor der Kenianerin Sylvia Kibet in 2:26:16.
Ergebnisse der Männer:
1. | Rotich, Lucas (KEN) | 02:07:17 | |
2. | Ghebreslassie, Ghirmay (ERI) | 02:07:47 | |
3. | Chebogut, Stephen (KEN) | 02:08:01 | |
4. | Rono, Philemon (KEN) | 02:08:18 | |
5. | Kipketer, Gideon (KEN) | 02:09:34 | |
6. | Bat-Ochir, Ser-Od (MGL) | 02:10:15 | |
7. | Kogo, Micah (KEN) | 02:10:37 | |
8. | Abera, Tesfaye (ETH) | 02:10:49 | |
9. | dos Santos, Marilson (BRA) | 02:11:00 | |
10. | Kibet, Stephen (KEN) | 02:11:08 | |
11. | Mwangangi, John (KEN) | 02:13:14 | |
12. | Limo, Jackson (KEN) | 02:13:39 | |
13. | Naert, Koen (BEL) | 02:13:39 | |
14. | Fernandez, Ivan (ESP) | 02:13:43 | |
15. | Silva, Rui Pedro (POR) | 02:14:21 | |
16. | Flügel, Julian (GER) | 02:14:51 |