Drei Wochen nach ihrem Aufsehen erregenden Halbmarathon-Weltrekord in Prag ging Joyciline Jepkosgei (KEN) beim Gifu Seiryu Half Marathon unweit der japanischen Metropole Nagoya schon wieder an den Start. In einer Zeit von 1:07:44 verbesserte sie den Kursrekord von Eunice Kirwa aus dem Vorjahr um eine gute Minute. Die Veranstaltung in dem Geburtsort der Marathon-Legende Naoko Takahashi hatte sich in den letzten Jahren seit der Gründung im Jahr 2011 enorm entwickelt und erlangte seit diesem Jahr das Golden Label des internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF.
Durch die Verpflichtung von Jepkosgei war in der Tat ein Topstar am Start, der die in sie gesetzten Erwartungen voll erfüllte. Da die frisch gebackene Weltrekordlerin wieder schnell laufen wollte, geriet die Konkurrenz zu einem Lauf gegen die Uhr, den Jepkosgei wie in Prag sehr schnell begann. 15:08 Minuten brauchte sie bis zur 5 km-Marke und war damit schon wieder auf Weltrekordkurs. Nur die Äthiopierin Belanesh Olijora konnte halbwegs folgen, lag aber hier schon 50 Sekunden zurück. In 16:16 lief Mimi Belete (BRN) auf Platz 3. Kurz danach wurde die Spitzenreiterin aber schon deutlich langsamer, gut 16 Minuten brauchte sie für die zweiten 5 km nach 10 km in 31:10. Damit lag sie auf Kurs zu einer Zeit von 65:45, an einen Weltrekord – den auch realistischer Weise niemand erwartet hatte – war hier schon nicht mehr zu denken.
Jepkosgei wurde nun kontinuierlich langsamer rettete sich aber über 47:30 bei 15 km und 1:04:11 ei 20 km in 1:07:44 ins Ziel. Dies bedeutete einen neuen Kursrekord. Und auch die Zweitplatzierte Oljira, die in der zweiten Hälfte noch aufkam, lief in 1:08:19 noch unter der alten Rekordmarke in Gifu ein. Platz 3 erreichte in einem klug eingeteilten Rennen der neue japanische Marathon-Start Yuka Ando in 1:12:12. Die Frau vom ehemaligen US-Star Ryan Hall, Sara Hall (USA), wurde in 1:14:40 Siebte.
Joyciline Jepkosgei gewann den Halbmarathon im japanischen Gifu mit Streckenrekord. (c) Veranstalter
Bei den Männer lag über 14:27 bei 5 km bis 10 km in 29:06 eine Gruppe von 11 Läufern an der Spitze, aus der sich ein Sextett nach 15 km in 43:39 löste. Im Gegensatz zu den Frauen wurde die Männerspitze immmer schneller, vor allem der spätere Sieger Alexander Mutiso und Macharia Ndirangu (beide KEN), die als Spitzenduo in exakt 58 Minuten bei 20 km durchliefen. Dahinter folgte mit 8 Sekunden Abstand ein Trio bestehend aus den Topstars der Veranstaltung Paul Kuira (KEN), Bernard Kipyego (KEN) und Moiton Kifle (ERI). Im Sprintfinish setze sich Mutiso knapp vor Ndirangu in 1:00:57 durch, womit man den Kursrekord von Bedan Karoki (der lief am gleichen Tag ein eindrucksvolles Marathon-Debüt in London) von 1:00:02 aus dem Jahr 2014 deutlich verfehlte. Platz 3 ging Paul Kuira, Lauflegende Yuki Kawauchi (JPN) endete im Rahmen seiner Vorbereitungen auf den Prag Marathon am übernächsten Sonntag auf Platz 15 in 1:04:06.
Ausführliche Ergebnisse Gifu Halbmarathon 2017: