37. Virgin Money London Marathon am 23. April 2017: Bekele wäre mit Bestzeit zufrieden

Der Topstar des 37. Virgin Money London Marathon, der Äthiopier Kenenisa Bekele, sagte bei der heutigen Pressekonferenz der Elitemänner, dass er mit einer neuen persönliche Bestzeit sehr zufrieden wäre. Die steht allerdings auch bei 2:03:03 vom letzten Berlin-Marathon und ist nur ganze 6 Sekunden vom aktuellen Weltrekord von 2:02:57 durch Dennis Kimetto entfernt. Dieser Rekord aus dem Jahr 2014 wurde zwar nicht ausdrücklich angesprochen, könnte aber trotzdem am Sonntag ab 10 Uhr Ortszeit im Fokus des Interesses stehen. Bekele berichtete von Waden- und Rückenproblemen in der letzten Zeit, ist aber durchaus optimistisch, dass ihm nach dem Desaster beim Start in Dubai diese Probleme in London nicht beeinträchtigen werden. Was die Renngestaltung anbetrifft, sind noch keine finalen Entscheidungen getroffen worden, in welcher Zeit der Halbmarathon absolviert werden soll. Zeiten zwischen 61 bis 62 Minuten waren in der Diskussion. london-mar-2017-elites-ps-top-men

Die Topathleten bei London Marathon 2017: Abel Kirui, Feyisa Lelisa, Ghirmay Ghebreslassie, Bedan Karoki und Kenenisa Bekele (v.l.). (c) H. Winter

Zu Bekeles stärksten Widersachern dürften nach dem Fehlen von Eliud Kipchoge (Breaking2-Projekt im Mai) und Wilson Kipsang (Tokyo Marathon Ende Februar in 2:03:58, JWBZ) sowie der Absage von Stanley Biwott wegen Verletzung Bedan Karoki (KEN), Abel Kirui (KEN), Feyisa Lelisa (ETH) sowie der amtierende Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie (ERI) zählen. Debütant Karoki lief von seinen 6 bisherigen Halbmarathon 5 unter einer Stunde und peilt bei seiner Premiere auf der Langdistanz eine Zeit zwischen 2:04 und 2:07 Stunden an. Feyisa Lelisa läuft in London bereits einen 20. Marathon und ist mit einer Bestzeit von 2:04:52 notiert, die er als Dritter im Jahr 2012 in Chicago erreichte. Lelisa gelangte vor allem auch durch die politisch motivierte Geste gekreutzter Oberarme in den Fokus der Öffentlichkeit, mit der er beim Olympischen Marathon in Rio die Ziellinie als Zweiter passierte.

Doppel-Weltmeister Abel Kirui hat eine Bestzeit von 2:05:04, die auf das Jahr 2009 beim Rotterdam Marathon zurückgeht. In London war er 2007 5. in 2:08:04, 2011 gab er auf und 2012 wurde er nochmals Fünfter in 2:07:56. Abel stellte die gute Zusammenarbeit mit seinem Coach Renato Canova heraus, die schon mit seinem Sieg beim letzten Chicago Marathon Früchte trug, in allerdings eher bescheidenen 2:11:23. Girmay Ghebreslassie in der amtierende Weltmeister auf der Marathondistanz und gewann im November den New York City Marathon in 2:07:51. Im letzten Jahr wurde er in London mit Bestzeit von 2:07:46 Vierter. Seit New York City hat er keinen Wettkampf mehr bestritten und geht ausgeruht ins Rennen. Eine Steigerung seiner PB sollte so gut wie sicher sein.

Daniel Wanjiru gewann den Amsterdam Marathon 2016 in 2:05:21 und gibt nun seine Premiere in London. Sein letzter Auftritt war beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah nicht überzeugend, in 62:16 wurde er dort nur Zwölfter. Fast die gleiche Bestzeit wie Wanjiru hat Tilahun Regassa (ETH), der 2012 in Chicago 2:05:27 erreichte. Seine Auftritte in London beendete er 2015 als Fünfter in 2:07:16 und 2016 als Sechster in 2:09:47. Die Bestzeit seines Landsmanns Tesfaye Abera (ETH) ist mit 2:04:24 vom Dubai Marathon 2016 eine gute Minute schneller. Den letzten Hamburg Marathon gewann er in 2:06:58. Beim Olympischen Marathon in Rio 2016 erreichte er das Ziel nicht.

Liste der Eliteathleten:
1 Kenenisa Bekele ETH 2:03:03
3 Tesfaye Abera ETH 2:04:24
4 Feyisa Lilesa ETH 2:04:52
5 Abel Kirui KEN 2:05:04
6 Daniel Wanjiru KEN 2:05:21
7 Tilahun Regassa ETH 2:05:27
8 Ghirmay Ghebreslassie ERI 2:07:46
9 Amanuel Mesel ERI 2:08:17
10 Asefa Mengstu ETH 2:08:41
11 Alphonce Simbu TAN 2:09:19
12 Ayad Lamdassem ESP 2:09:28
13 Javier Guerra ESP 2:09:33
14 Ghebre Kibrom ERI 2:09:36
15 Abdellatif Meftah FRA 2:09:46
16 Abdelhadi El Hachimi BEL 2:10:35
17 Scott Overall GBR 2:10:55
35 Bedan Karoki KEN Debüt