Ed Whitlock (1931 – 2017) nach seinem Zieleinlauf beim Toronto Marathon 2016. (c) Toronto Marathon
In einer Pressemitteilung wurde soeben bekannt gemacht, dass heute im Alter von 86 Jahren die Lauflegende Ed Whitlock aus Milton (Kanada) im Princess Margaret Cancer Centre in Toronto an einer Krebserkrankung verstarb. Whitlock war im fortgeschrittenen Mastersbereich eine Ausnahmeerscheinung im Laufbereich, der im Laufe seiner späten Karriere ca. 25 Alters-Weltrekorde aufstellen konnte. Diesbezüglich waren sicher seine 2:59:10 beim 2003 Scotiabank Toronto Waterfront Marathon als 70+ Master Weltrekord eine Ausnahmeleistung, die er im Alter von 73 Jahren sogar auf schier unglaubliche 2:54:49 steigern konnte.
Erst im Oktober 2016 lief Whitlock in 3:56:38 als erster Mensch mit einem Alter von über 85 Jahren einen Marathon in unter 4 Stunden. Der Race Director des Toronto Waterfront Marathon, Alan Brookes, der mit Whitlock eng befreundet war, äußert in einer ersten Stellungnahme: “We are deeply saddened to learn of the passing of Ed Whitlock, The Master. The Legend. This is an enormous loss to Canada and the global running community. Somehow we thought Ed would just go on setting records forever. We are especially saddened at Canada Running Series. He will always be a vital part of the identity and spirit of that race. We travelled many miles together. He will be deeply missed, but his indomitable spirit, his love of racing, his modesty and inspiration, and so many unforgettable Ed memories, will be with us always.”
Die Leistungen von Ed Whitlock sprechen sicher für sich selbst. Dabei war Ed stets ein Mensch, der sich in Bescheidenheit übte und die Freude am Sport über alles stellte. Sehr erfreulich kann diesbezüglich angemerkt werden, dass die Akzeptanz und Bewunderung seiner Leistungen ein immer größeres Interesse in der breiten Öffentlichkeit und den diversen Medien fanden. Erst im Oktober letzten Jahres als Ed als 85-jähriger die 4 Stundenmarke unterbot, überschlugen sich die Kommentare in den sozialen Netzen nahezu, die alle hohe Anerkennung für die außergewöhnlichen Errungenschaften des Seniors zollten.
Ed wird nun vermutlich seine letzte Ruhe auf dem städtischen Friedhof in Milton finden, der ihm zu Lebzeiten (vor allem wegen der im Winter geräumten Wege) in unzählbaren Runden als Trainingsstrecke diente.
In aufrichtiger Teilnahme verneigen wir uns vor einem außergewöhnlichen Menschen und seinen einmaligen Leistungen. In schwierigen Zeiten verliert mit ihm der Sport eines der aufrichtigsten Vorbilder.
RIP Ed
Video-Erinnerungen an Ed (c)RunnersWorld