Olympia bis 2024 ohne ARD und ZDF: Der nächste Schritt im Niedergang von Olympia

rio-verzerrte-olympische-ringeWie man in den letzten Tagen aus den Medien erfahren konnte, werden nach Lage der Dinge keine programmfüllenden Inhalte von den kommenden Olympischen Spielen auf den Kanälen der ARD und des ZDF zu sehen sein. Im Umfeld der letzten Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hatte das IOC die Übertragungsrechte an den US-Konzern Discovery Channel für 1,3 Milliarden US$ exklusiv “vergeben”, so dass nur sog. Sublizenzen für die heimischen öffentlich rechtlichen Anstalten übrig blieben. Doch nicht nur in dieser Sache hat man sich im “Olymp” der Führungsriege des IOC gehörig verzockt, denn nun droht in Deutschland die öffentlich (rechtliche) Abstinenz.

“Spartensender”, wie EUROSPORT, werden die Lücke in der (bisher fast lückenlosen) Berichterstattung gerne füllen. Dass diese wieder mehr den Sport im Fokus hat als der mit großen Mannschaften produzierten Infotainment-Wust von ARD oder ZDF, ist grundsätzlich zu begrüßen. Auf das Gerede von Scholt und Mitstreitern, die man mit viel Geld der Gebührerzahler nach Rio karrte, kann man gerne verzichten, zumal dies maßgeblich zu Lasten des eigentlichen Sports und der Wettbewerbe ging. Und dies alles vollzog sich vor dem Hintergrund, dass die “Spiele” schon lange nicht mehr das sind, was sie vielleicht einmal waren bzw. für was man sie immer noch ausgibt und vor allem “verkauft”.

Da sind die peinlichen Auftritte des obersten Hüter der Olympischen Idee, Dr. Thomas Bach, nur die Spitze des viel zitierten Eisbergs wahrlich skandalöser Entwicklungen. Mittlerweile ist der Sumpf des Dopings und das Niveau an Korruption in IOC und nachgeordneten Verbänden in solche Höhen entwichen, dass sich zu Recht die Reputation des gesamten Olympia-Komplexes in der öffentlichen Wahrnehmung im steilen Sinkflug befindet. Statt der Völker verbindenden Kraft des Sports zu fördern, ermitteln mittlerweile Strafbehörden.

Abgesehen davon, dass der “Mann auf der Straße” schon gar nicht mehr mitkommt, wie schnell immer mehr Athleten ihre Olympischen Meriten abhanden kommen, kann man sich langsam fragen, ob bei den immer sensitiveren Untersuchungsmethoden in einigen Jahren überhaupt (rechtmäßige) Olympiasieger (und -siegerinnen) überbleiben.

Der (fast erzwungene) Ausstieg von ARD und ZDF aus der Berichterstattung ist diesbezüglich nur ein nächster logischer Schritt und ein nächster Tiefpunkt. Schon vor diesen Entwicklungen hat die fehlende Akzeptanz von Olympischen Spielen in der Bevölkerung bereits dazu gefürt, dass man im Heimatland des IOC-Oberen aktuell kein Olympia mehr organisieren kann und will. Während die sportliche Substanz der Berichterstattung von Olympia in den kommmenden Jahren sicher kaum leiden wird, erreichen allerdings die Anstalten öffentlichen Rechts ein wesentlich breiteres Publikum. Dies gilt vor allem auch für die sog. “Randsportarten” (hinter dem übermächtigen Fußball sind das fast alle anderen Disziplinen), die durch diese Entwicklungen fast vollends aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden werden.

Olympia, zumindest der Part, den das IOC vertritt, ist ein Auslaufmodell. Gerade auch nach dieser Medienposse geht es immer weiter “den Bach herunter”.