Mit einer Überraschung endete soeben das 5000 m Finale der Frauen. Als Almaz Ayana (ETH) 1000 m vor dem Ziel mit großem Vorsprung vor der Konkurrenz vorweglief war ihr Sieg eigentlich schon so gut wie sicher. Doch dann wurde die Äthiopierin schlagartig schwächer und wurde schnell von der kenianischen Konkurrenz gestellt und überholt. Mit einem letzten km in 2:43,2 und einer letzten Runden in 65,6 gewann Vivian Cheruiyot nach Silber über 10000 m die Goldmedaille in neuer Olympischer Rekordzeit (vorher: 14:40,79) von 14:26,17.
Gold und Silber für Kenia im 5000m-Lauf der Frauen. Vivian Cheruiyot (r.) und Hellen Obiri. (c) ZDF-Screenshot
Auf den ersten 2 km machte die junge Japanerin Miyuki Uehara mutig das Tempo, wobei sie sich aber übernahm und am Ende abgeschlagen das Ziel erreichte. Nun übernahm erwartungsgemäß Ayana das Kommando und distanzierte mit einem km-Abschnitt nach 3000 m in 2:47 die Konkurrenz. Doch schon auf dem kommenden km ging ihr Tempo leicht zurück, bevor sie kurz danach regelrecht einbrach. Die drei Kenianerinnen Cheruiyot, Obiri und Cherono kamen immer schneller näher und Cheruiyot konnte Ayana auf der vorletzten Gegengeraden etwa 700 m vor dem Ziel passieren.
Die Silbermedaillengewinnerin über 10000 m lief nun wie entfesselt Runden im Bereich von 65 Sekunden und ließ die kleine Äthiopierin regelrecht stehen. Auch Obiri lief bald an Ayana vorbei, der offensichtlich das Programm innerhalb einer Woche offensichtlich doch zu viel war. Hinter Cheruiyot wurde Obiri Zweite in 14:29,77, erst dann kam Ayana in 14:33,59 auf Platz 3. Auch Obiri und Ayana liefen so schnell wie noch keine Frau über 5000 m bei Olympia zuvor. Wie erschöpft Ayana war, zeigen die Splits für den Schluss-Kilometer: Cheruiyot 2:43,2, Ayana 2:53,8; Cheruiyot war also im Finale 10 Sekunden schneller.
Für Vivian Cheruiyot ging somit eine einmalige Erfolgsgeschichte weiter. Über 5000 m gewann sie in London 2012 die Silbermedaille und war über diese Distanz Weltmeisterin bereits in den Jahren 2009 und 2011, über 10000 m gewann sie Bronze in London 2012 sowie die WM-Titel in den Jahren 2011 und 2015. Neben Ayana war die 33jährige Kenianerin mit Gold und Silber die herausragende Langstrecklerin der Tage von Rio.
Ergebnisse 5000 m der Frauen: | ||||
1. | Vivian Jepkemoi Cheruiyot | KEN | 14:26.17 | OR |
2. | Hellen Onsando Obiri | KEN | 14:29.77 | PB |
3. | Almaz Ayana | ETH | 14:33.59 | |
4. | Mercy Cherono | KEN | 14:42.89 | |
5. | Senbere Teferi | ETH | 14:43.75 | |
6. | Yasemin Can | TUR | 14:56.96 | |
7. | Karoline Bjerkeli Grøvdal | NOR | 14:57.53 | PB |
8. | Susan Kuijken | NED | 15:00.69 | PB |
9. | Eloise Wellings | AUS | 15:01.59 | SB |
10. | Madeline Heiner Hills | AUS | 15:04.05 | PB |
11. | Shelby Houlihan | USA | 15:08.89 | |
12. | Genevieve LaCaze | AUS | 15:10.35 | PB |
13. | Eilish McColgan | GBR | 15:12.09 | |
14. | Ababel Yeshaneh | ETH | 15:18.26 | |
15. | Miyuki Uehara | JPN | 15:34.97 | |
16. | Jennifer Wenth | AUT | 15:56.11 | |
17. | Nikki Hamblin | NZL | 16:14.24 |
Splits der führenden Läuferin: | |||
1000m | Miyuki Uehara | JPN | 2:59.86 |
2000m | Almaz Ayana | ETH | 6:00.36 |
3000m | Almaz Ayana | ETH | 8:47.80 |
4000m | Almaz Ayana | ETH | 11:39.75 |
Vivian Cheruiyot | KEN | 11:43,0* |