Wie die Veranstalter des Mainova Frankfurt Marathon am 30. Oktober 2016 heute bekannt machten, ist der Kenianer Mark Korir der Topstar bei der 35. Auflage dieser Traditionsveranstaltung. Somit äußerte sich Renndirektor Jo Schindler zu Recht: „Wir werden auch in diesem Jahr in Frankfurt wieder Weltklasse-Laufsport präsentieren können”. Diesem Statement kann man nur zustimmen, zumal bei den Frauen die aktuelle Weltmeisterin im Halbmarathon Peres Jepchirchir (KEN) in Frankurt ihren ersten (ernsthaften ) Marathon in Angriff nehmen will. Der Lauf in Frankfurt ist auch in diesem Jahr mit den deutschen Meisterschaften gekoppelt, für die die kürzlich eingebürgerte Fate Tola gemeldet ist. Auch Arne Gabius, der im letzten Jahr in Frankfurt den deutschen Marathon-Rekord auf 2:08:33 schraubte, könnte im Oktober auf der Startliste stehen, da er wegen einer Verletzung seinen Start bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro absagen musste.
Mark Korir (KEN) ist der Topstar des 35. Mainova Frankfurt Marathon. (c) Paris Marathon
Nach Berlin hatte Frankfurt durch den Lauf von Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang (KEN) im Jahr 2011 mit 2:03:42 bis April 2016 die zweitschnellste Strecke der Welt, erst dann rutschte man am Main durch die Zeit von 2:03:05 durch Eliud Kipchoge (KEN) beim London Marathon auf die dritte Position ab. Aber der im ersten Teil recht winklige Kurs durch die Frankfurter Innenstadt gehört immer noch zu den Topadressen für schnelle Zeiten.
Somit kommt auch der Auftritt von Mark Korir kaum überraschend, der sich von seinem Start in Frankfurt neben einem Sieg eine schnelle Zeit verspricht. Den größten Erfolg feierte er im letzten Jahr beim Paris Marathon, den er in 2:05:49 gewann. Bereits 2013 war er in Seoul 2:07:08 gelaufen. Auch auf den Unterdistanzen hat er sich auf hohem Niveau stabilisiert, 2015 wurde er Zweiter beim Pariser Halbmarathon in 1:00:52, einer Zeit die er in den Vorjahren mit 1:00:49 in Lille und Rio de Janeiro bestätigte. Auch in Berlin war er schon am Start, in 1:14:04 wurde er 2014 Fünfter bei den BIG25 Berlin über 25 km.
Im Elitefeld der Frauen steht Peres Jepchirchir (KEN) im Fokus des Interesses, die bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in walisischen Cardiff Ende März etwas überraschend den Weltmeistertitel errang. Ihr hohes Potential deutete die Kenianerin bereits Mitte Februar 2016 an, wo sie bei dem grandiosen Lauf im Arabischen Emirat Ras Al Khaimah zwar nur Vierte wurde, aber ihre persönliche Bestzeit im Halbmarathon auf 66:39 Minuten verbessern konnte. Im Jahr 2013 hatte Peres schon einen Geländemarathon in Kenia in 2:47:33 absolviert. Im letzten Jahr fungierte sie beim London Marathon bis 25 km als eine der beiden Tempomacherinnen und wird nun in Frankfurt ihren ersten ernsthaften Marathon in Angriff nehmen. Es dürfte wenig überraschend kommen, wenn sie dort ihre Bestmarke um mehr als 20 Minuten steigert. Ihre gute aktuelle Form zeigte sie nach dem WM-Gewinn in Cardiff auch einen Monat später im chinesischen Yangzhou, wo die den Halbmarathon mit Streckenrekord in guten 67:21 gewann.