Rock´n´Roll San Diego Marathon am 5. Juni 2016: Shalane Flanagan (USA) mit Galavorstellung im Halbmarathon

Rock'n'Roll_San_Diego_Marathon_logoDie Amerikanerin Shalane Flanagan sorgte beim Rock´n´Roll San Diego Marathon über die halbe Distanz für das Highlight der Veranstaltung. In einem konsequent angelaufenen Rennen setzte sie sich früh von allen Mitstreiterinnen ab und hatte bereits nach 5 km in 16:30 Minuten einen Vorsprung von 14 Sekunden auf Amy Cragg (USA). Flanagan als auch Cragg werden beim Olympischen Marathon in Rio für die USA an den Start gehen, nachdem sie sich im Februar bei den US-Trials in Los Angeles erfolgreich qualifizieren konnten (1. Cragg, 2. Flanagan, 3. Linden).

10 km erreichte Shalane nach 32:38 und lief dabei den 5 km-Abschnitt in 16:08. Amy Cragg in 33:01 hatte hier weiter an Boden verloren. In 1:07:52 erreichte Flanagan das Ziel im Balboa Park von San Diego und verbesserte ihre persönliche Bestzeit im Halbmarathon von 1:08:36 sehr deutlich. Nachdem sie bei den US-Trials völlig dehydriert das Ziel erreichte, zeigte sie heute in San Diego bestechende Form, die für eine gute Platzierung bei Olympia im August hoffen lässt.

sandiego-mar-2016-flanaganShalane Flanagan lief in San Diego ein großartiges Rennen über die Halbmarathon-Distanz.  (c) Competitor Group

Den Halbmarathon der Männer gewann Scott Smith (USA) in 1:02:35 vor Daniel Teklebrhan (USA) in 1:03:37 und Jeffrey Eggleston (USA) in 1:03:44.

Während es im Halbmarathon durchaus beachtliche Leistungen gab, ist der Niedergang über die volle Distanz recht deutlich. Ohne nennenswerte Antritts- und Preisgelder geht der Abstieg des Leistungsniveaus in San Diego unaufhaltsam weiter. Eric Noel (USA) gewann den Marathon der Männer in 2:26:40, ganze 3 Männer unterboten 2:40 Stunden. Eigentlich unfassbar, wenn man sich erinnert, auf welchem Niveau diese Veranstaltung vor vielen Jahren einmal agierte. Der Kursrekord von 2:08:33 stammt aus dem Jahr 1999. Das ist lange her.

Und auch vom Kursrekord bei den Frauen von 2:25:05 durch Margaret Okayo kann man heute nur noch träumen. 2016 gewann McKale Davis in 2:56:17 und war damit über 1/2 Stunde (!) langsamer als die Kenianerin im Jahr 2001. Keine weitere Frau unterbot die 3 Stunden-Marke in diesem Jahr. Das ist schon mehr als bitter. Insgesamt sind 27.000 Finisher in den diversen Läufen in der (sehr unübersichtlichen) Ergebnisliste ausgewiesen, 5800 davon wurden bis 7 Stunden im Ziel des Marathon registriert. 1998 bei der Premiere dieses Laufs waren das einmal fast genau 20.000. So ganz ohne Folgen auf die Teilnehmerzahlen scheint der Verzicht auf die Elite im Marathon somit nicht zu sein. Dieses Faktum sollte man nicht nur in San Diego im Auge behalten.

Halbmarathon der Männer:

  1. Scott Smith, 29, Flagstaff, AZ, 1:02:34
  2. Daniel Teklebrhan, 28, Los Angeles, CA, 1:03:37
  3. Jeffrey Eggleston, 31, Boulder, CA, 1:03:44
  4. Miguel Almachi, 32, Ecuador, 1:05:12
  5. Segundo Jami, 30, Ecuador, 1:05:18

Halbmarathon der Frauen:

  1. Shalane Flanagan, 34, Portland, OR, 1:07:51
  2. Amy Cragg, 32, Portland, OR, 1:09:50
  3. Eri Hayakawa, 34, Japan, 1:14:10
  4. Christina Vergara Aleshire, 34, Henderson, NV, 1:15:42
  5. Lauren Martin, 24, Alamosa, CO, 1:15:43