Mit beachtlichen Siegerzeiten ging soeben in Prag der Volkswagen Prag Marathon zu Ende. Bei den Männern gewann Lawrence Cherono (KEN) in 2:07:24, bei den Frauen war Lucy Karimi in 2:24:46 vorne. Durch das Fehlen des Streckenrekordlers Eliud Kiptanui (KEN), der auf Grund von Visaproblemen nicht anreisen konnte, war das Elitefeld merklich geschwächt, man bemühte sich aber trotzdem ein Zeit um 2:06 Stunden zu erzielen. Mit ersten Kilometern mit einem Tempo um 3 Minuten/km passierten 3 Tempomacher und 10 weitere Läufer die 5 km nach 15:01, 10 km nach 30:00 Minuten. Dann zog das Tempo sogar an und bei 20 km nach 59:49 und beim Halbmarathon in 1:03:06 lagen noch 9 Läufer auf Kurs zu 2:06:12. Hier hätte es noch in die Regionen des Kursrekords in Prag von 2:05:39 gehen können.
Nach 24 km in 1:11:55 fiel einer der Topfavoriten Peter Kirui (KEN) zurück, der später in indiskutablen 2:15 Stunden das Ziel erreichte. Acht Läufer erreichten 30 km in 1:30:18, das Tempo hatte leicht nachgelassen, bis einen Kilometer später eine erste Attacke nur noch Lawrence Cherono, Vorjahressieger Kandie, Solomon Yego sowie Daniel Wanjiru vorne sah. Bei 33 km dezimierte sich diese Gruppe auf 3 Läufer, Wanjiru war zurückgefallen.
Lawrence Cherono gewann den Prag Marathon 2016. (c) EVERSPORT
Nach 37 km waren dann nur noch Cherono und Kandie vorne. Doch bevor Kandie den ersten Titelgewinn wiederholen konnte, zog Cherono die Fahrt an und mit einem Kilometer von 2:54 ließ er Kandie hinter sich. Bei 40 km in 2:00:40 hatte er auf seine Verfolger einen Vorsprung von 18 Sekunden (Kandie) und 32 Sekunden (Yego) herausgelaufen, eine Zeit unter 2:07 Stunden war aber nicht mehr zu erzielen. Unangefochten siegte Cherono in guten 2:07:24 und verbesserte dabei seinen Hausrekord von 2:09:39 mehr als deutlich. Kandie wurde in 2:08:14 Zweiter vor Solomon Yego, der in 2:08:31 ein ordentliches Debüt schaffte.
Die Erstplatzierten beim Prag Marathon 2016: Kandie, Cherono und Yego (v.l.). Der Sieger ist unschwer am (leicht überdimensionierten) Schlüssel für ein Automobil zu erkennen, das hoffentlich nun die Normen für die Auspuffgase erfüllt. (c) EVERSPORT
Auch bei den Frauen entwickelte sich ein beachtliches Rennen, das über 17:14 und 1:12:33 bei der halben Distanz immer in Regionen von einer Endzeit um 2:25 Stunden lag. Eine fünfköpfige Gruppe dezimierte sich anschließend bei 25 km auf drei Läuferinnen und nach 33 km waren nur noch Lucy Karimi und Purity Rionoripo (beide KEN) vorne, die 35 km nach 2:00:02 und 40 km nach 2:17:24 passierten. Eine Attacke von Rionoripo kurz darauf konnte Karimi kontern und sich seinerseits absetzen. Karimi gewann in 2:24:46 und nahm Rionoripo bis ins Ziel noch 14 Sekunden ab, die in 2:25:00 gestoppt wurde. Platz 3 ging an ihre Landsfrau Risper Chebet.
Bei der Siegerehrung fehlte die Zweitplatzierte Rionoripo, die medizinisch behandelt werden musste. Links die Siegerin Karimi, rechts Chebet auf Platz 3. (c) EVERSPORT
Insgesamt waren 10600 Teilnehmer für den Marathon gemeldet, die genaue Zahl der Finisher ist zum gewärtigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.