Nachdem bereits das Gros der Frühjahrs-Marathon gelaufen wurde – mit dem uneingeschränkten Highlight in London – muss es doch erstaunen, welches Feld von Weltklasse vor allem bei den Männern die Oganisatoren an die Startlinie des Volkswagen Prag Marathon am 8. Mai 2016 bringen werden. Nicht weniger als 7 Athleten mit Bestzeiten von unter 2:07 Stunden sind in Prag gemeldet, bei den Frauen haben immerhin 8 Läuferinnen bisher eine Zeit von unter 2:30 Stunden unterboten.
Mit der Startnummer “1” wird der Vorjahressieger Felix Kipchirchir Kandie (KEN) wieder dabei sein, der 2015 den Lauf in der goldenen Stadt in 2:08:32 gewann. Danach konnte er seine Bestzeit in Valencia auf 2:07:07 steigern und im letzten Monat seine gute aktuelle Form in 1:00:04 beim Halbmarathon an gleicher Stelle unter Beweis stellen. Doch einfach dürfte ihm ein weiterer Sieg in Prag nicht gemacht werden, dafür ist das Feld der Elite in diesem Jahr zu gut besetzt. Mit der schnellsten Vorleistung in Eliud Kiptanui (KEN), der nach seinem Coup im Jahr 2010 mit Streckenrekord in Prag mit 2:05:39 eine sehr wechselhafte Geschichte hinter sich gebracht hatte. Erst im Herbst feierte er beim Berlin Marathon mit neuer Bestzeit von 2:05:21 ein eindrucksvolles Comeback, das ihn in den engsten Kreis der Favoriten am kommenden Sonntag rückt.
Der Vorjahressieger Felix Kipchirchir Kandie (KEN) ist eine der Anwärter auf den Sieg bei Prag Marathon am kommenden Sonntag. (c) Veranstalter
Eric Ndiema (KEN) ist mit einer Bestzeit von 2:07:07 notiert, die er bereits 2011 in Amsterdam als Dritter erzielte. Danach lief er Topzeiten am Fließband: 2012 in Einhoven 2:06:17, 2013 2:06:34 in Paris und 2014 2:07:00 in Hamburg. Weniger überzeugend war allerdings sein letzter Start beim Lake Biwa Marathon im Jahr 2015 im japanischen Otsu in 2:13:28. Das sieht bei Gilbert Kirwa (KEN) schon besser aus, nach seinem Sieg in Frankfurt bereits 2009 in 2:06:14, lief er z.B. 2014 in Seoul 2:06:44 und im letzten Jahr in Paris 2:07:44. Peter Kirui (KEN) schaffte seine Bestzeit wie Kirwa in Frankfurt, wo er 2011 als Tempomacher durchlief und 2:06:31 erzielte, was allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit seinerzeit seinem Landsmann Wilson Kipsang den Weltrekord gekostet haben mag. Seinen letzten Marathon schloss er im letzten Jahr in Ottawa in 2:10:23 ab.
Ähnlich wie Kiptanui hat Samuel Kosgei (KEN) eine bewegte Karriere hinter sich, in der er bereits 2010 einen Weltrekord über 25 km bei den BIG25 in Berlin aufstellte. 2011 lief er in Prag schon einmal 2:07:47 und zeigte in der letzten Zeit wieder stark ansteigende Form. 2015 schaffte er in Kosice 2:07:05 und erst im Januar im schnellen Lauf von Dubai 2:06:53. Weitere sub-2:07-Läufer sind Seboka Dibaba (ETH) , der seine Bestzeit von 2:06:17 2012 in Dubai erreichte und nach 2:07:33 2015 in Paris im Januar 2016 in Mumbai 2:09:20 lief, sowie der Brasilianer Marilson Dos Santos, der mit 38 Jahren aber den Zenit seiner Karriere überschritten zu haben scheint. Dos Santos erzielte seinen Hausrekord in London mit 2:06:34 im Jahr 2011, 2013 wurde er in Berlin in 2:09:24 und 2015 in Hamburg in nur noch in 2:11:00 gestoppt. Patrick Terer (EKN) gewann den Prag Marathon im Jahr 2014 in 2:08:07 und Daniel Wanjiru war in Prag der Sieger der letzten beiden Halbmarathon-Läufe in beachtlichen Zeiten.
Bei den Frauen ist vor allem Biruktayit Eshetu (ETH) zu nennen, die 2015 Dritte in Houston in 2:23:51 wurde und im Januar an gleicher Stelle in 2:26:07 gewann. Marta Lema (ETH) wurde im Januar in Xiamen Zweite in 2:24:32 und wurde Vierte beim Halbmarathon Rom-Ostia in 1:07:58. Purity Rionoripo (KEN) lief letztes Jahr in Lissabon 2:25:09 und Lucy Karimi (KEN) erreichte in Dubai im Januar 2:27:08. Weitere zu beachtende Läuferinnen dürften Beatrice Jepkemboi Toroitich (KEN, PB 2:27:41), Elizabeth Chepkanan Rumokol (KEN, PB 2:29:32) sowie Olena Shurkhno (UKR, PB 2:29:26) sein.
10600 Meldungen liegen dem Veranstalter für den Marathon vor, wobei in den 22 Jahren des Bestehens des Prag Marathon bisher 845700 Teilnehmer registriert wurden.
Liste der Eliteathleten: | ||
Eliud Kiptanui | KEN | 2:05:21 |
Eric Ndiema | KEN | 2:06:07 |
Gilbert Kipruto Kirwa | KEN | 2:06:14 |
Peter Cheruiyot Kirui | KEN | 2:06:31 |
Samuel Kiplimo Kosgei | KEN | 2:06:53 |
Seboka Dibaba | ETH | 2:06:17 |
Marilson Dos Santos | BRA | 2:06:34 |
Felix Kipchirchir Kandie | KEN | 2:07:07 |
Patrick Kipyegon Terer | KEN | 2:08:07 |
Daniel Kinyua Wanjiru | KEN | 2:08:18 |
Yared Asmerom | ERI | 2:07:27 |
Bekana Daba | ETH | 2:07:04 |
Beraki Beyene | ERI | 2:08:27 |
Nobert Kipkoech Kigen | KEN | 2:09:25 |
Lawrence Cherono | KEN | 2:09:39 |
Solomon Kirwa Yego | KEN | Debüt |
Fikre Assefa | ETH | 2:10:01 |
Samson Kitoo Bungei | KEN | 2:08:36 |
Joseph Ngeny | KEN | 2:09:27 |
Paulo Roberto Paula | BRA | 2:10:23 |
Yohannes Ghebregergish | ERI | Debüt |
Damiao Anselmo De Souza | BRA | 2:14:14 |
Jiri Homolac | CZE | 2:16:55 |
Jan Kreisinger | CZE | 2:16:26 |
Vít Pavlišta | CZE | 2:17:51 |
Petr Pechek | CZE | 2:18:28 |
Liste der Eliteathletinnen: | ||
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Biruktayit Eshetu | ETH | 2:23:51 |
Marta Lema | ETH | 2:24:32 |
Purity Cherotich Rionoripo | KEN | 2:25:09 |
Rael Kguriatukei | KEN | 2:25:23 |
Lucy Karimi | KEN | 2:27:08 |
Afera Godfay | ETH | 2:32:44 |
Risper Chebet | KEN | Debüt |
Hiwot Gebrekidan | ETH | 2:34:45 |
Beatrice Jepkemboi Toroitich | KEN | 2:27:41 |
Olena Shurkhno | UKR | 2:23:32 |
Elizabeth Chepkanan Rumokol | KEN | 2:29:32 |
Eva Vrabcova | CZE | Debüt |
Hirut Tibebu | ETH | 2:30:00 |
Christine Kalmer | RSA | 2:33:43 |
Dehininet Demsew | ETH | 2:35:00 |
Cruz Nonata Da Silva | BRA | 2:32:47 |
Kavita Raut | IND | 2:38:38 |