Erwartungsgemäß produzierte der NN Marathon Rotterdam am Sonntag (10. April) bei den diversen internationalen Marathonläufen die schnellste Zeit. Bei der 36. Ausgabe dieser Veranstaltung mit großer Tradition und schnellen Läufen waren am Ende Marius Kipserem (KEN) und Letebrhan Haylay Gebreslasea (ETH) vorne. Kipserem siegte in 2:06:11 und steigerte damit seinen Hausrekord um gut 3 Minuten und Gebreslasea lief 2:26:15.
Das Rennen der Männer in Rotterdam entwickelte sich schnell zu einem Wettstreit der “Nobodies” und wurde wie gewohnt sehr schnell angelaufen. 22 Kontrahenten passierten 5 km nach 14:41, bei 10 km in 29:49 waren noch 14 Läufer vorne. Dabei gab es schon die erste Überraschung, denn der Mann mit der besten Vorleistung, der Äthiopier Ayele Abshero, lag hier schon 50 m zurück. Dabei wollte sich Abshero, dessen Stern mit 2:04:23 im Jahr 2012 in Dubai aufging, mit einer Topzeit von unter 2:05 Stunden für das äthiopische Olympiateam empfehlen.
Über 44:23 bei 15 km zog das Tempo wieder stark an und über 59:05 bei 20 km erreichte man den Halbmarathon fast wie geplant in 1:02:20. Damit waren noch alle Optionen möglich. Von 11 Läufern an der Spitze bei 25 km in 1:14:04 erreichten vorne noch acht die 30 km Marke nach 1:29:01. Hier bahnte sich dann die zweite Überraschung an, denn Altmeister Tsegaye Kebede (ETH) verlor schnell den Anschluss an die Spitze. Bei 35 km in 1:44:18 stieg mit Festus Talam der letzte Tempomacher aus und nur noch drei Läufer bildeten die Kopfgruppe: Kipserem sowie die beiden Debütanten Solomon Deksisa (ETH) sowie Geoffrey Kirui (KEN).
Das Tempo hatte mittlerweile weiter nachgelassen, so dass es auch 2016 keine absolute Topzeit in Rotterdam geben würde. Bei 39 km lag Kirui 7 Sekunden zurück und bei 40 km nach 1:59:39 fiel auch Deksisa ab. Kipserem gewann in 2:06:11 (zunächst wurde nur die Nettozeit von 2:06:10 gemeldet), Deksisa wurde Zweiter in 2:06:22 und Kirui kam eine Minute später in 2:07:23 als Dritter ins Ziel. Ausgeträumt haben dürften die beiden Äthiopier Kebede und Abshero ihre Träume von Olympia nach 2:10:56 auf Platz 5 und 2:12:18 auf Platz 9. Unbedingt anzumerken ist noch das hohe Leistungsniveau in der erweiterten Spitze, denn insgesamt liefen 75 Teilnehmer unter einer Zeit von 2:30 Stunden ein. Das ist schon ein überragendes Ergebnis.
Marius Kipserem (KEN) gewann den NN Rotterdam Marathon 2016 vor Debütant Solomon Deksisa (ETH). (c) Veranstalter
Bei den Frauen lief zunächst die Äthiopierin Sutume Asefa Kebede ein einsames Rennen, schon nach 5 km in 16:53 lag sie eine 3/4 Minute vor der Konkurrenz. Nach 10 km in 33:02 erreichte sie die Hälfte nach 1:10:49 mit Kurs zu einer Klassezeit. Bei 30 km in 1:42:06 hatte sie noch 1:39 Vorsprung auf eine zweiköpfige Verfolgergruppe. Aus dieser löste sich ihre Landsfrau Haylay Gebreslasea und machte schnell Boden gut. Nach 2:12 Stunden holte sie die sichtbar erschöpfte Kebede ein und gewann in 2:26:15. Kebede, die erst beim schnellen Rennen in Dubai im geschlagenen Feld 2:24:00 lief, reichte es nur zu Platz 2 in 2:28:04, Rebecca Korir wurde in 2:29:16 Dritte.
| Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
| 1. | Marius Kipserem | KEN | 2:06:11 |
| 2. | Solomon Deksisa | ETH | 2:06:22 |
| 3. | Geoffrey Kirui | KEN | 2:07:23 |
| 4. | Limenih Getachew | ETH | 2:08:48 |
| 5. | Tsegaye Kebede | KEN | 2:10:56 |
| 6. | Allan Kiprono | KEN | 2:11:50 |
| 7. | Lani Rutto | KEN | 2:11:58 |
| 8. | Christian P. Mendoza | PER | 2:12:16 |
| 9. | Ayele Abshero | ETH | 2:12:18 |
| 10. | Raul M. Huaman | PER | 2:13:26 |
| 11. | Mariusz Gizynski | POL | 2:14:43 |
| 12. | Mariano Mastromarino | ARG | 2:15:27 |
| 13. | Edwin Kemboi | NDL | 2:15:47 |
| 14. | Hassan Chahdi | FRA | 2:15:59 |
| 15. | Mert Girmaligesse | TUR | 2:16:24 |
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| Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
| 1. | Leterbrhan H. Gebreslasea | ETH | 2:26:15 |
| 2. | Sutume Asefa Kebede | ETH | 2:28:04 |
| 3. | Rebecca Korir | KEN | 2:29:16 |
| 4. | Wilma A. Yucra | PER | 2:31:34 |
| 5. | Azucena Diaz | ESP | 2:31:45 |
| 6. | Inge de Jong | NED | 2:33:20 |