Nachdem am Freitag der Standard Chartered Dubai Marathon mit einmaligen Leistungen für Furore gesorgt hat, könnte jetzt der ungeliebte Nachbar im Norden für eine weitere Steigerung sorgen. Denn die Eliteathleten, die Organisatoren für die 10. Ausgabe ihres Halbmarathon am 12. Februar im Emirat Ras Al Khaimah (RAK) verpflichten konnten, gehören zur absoluten Weltklasse in dieser Disziplin und lassen durchaus Vergleiche mit den Ausnahmefeldern beim London Marathon zu. Seit der Premiere im Jahr 2007 ist es dort immer wieder gelungen, die Weltelite nach RAK zu holen. Die Premiere gewann niemand geringeres als der legendäre Sammy Wanjiru. Auf der Basis des Kriteriums des Mittels der zehn schnellsten Zeiten liegt die Veranstaltung im globalen Vergleich ganz vorne, vor z.B. Rotterdam, Lissabon, Berlin, Prag, etc.
Somit ist es kaum verwunderlich, dass mit Zersenay Tadese (ERI) der aktuelle Weltrekordler mit 58:23 an der Startline steht. Tadese lief diesen Rekord zwar schon 2010 in Lissabon und konnte in den letzten Jahren nur bedingt üerzeugen, beim Delhi Halbmarathon im Dezember letzten Jahres zeigte er aber, dass er fast wieder auf dem alten Leistungsniveau angekommen ist.
Doch auch der “Rest” des Elitefeldes ist von großer Klasse. Vier Läufer haben Bestzeiten von unter 59 Minuten, 13 unter einer Stunde; bei den Frauen liefen acht schon schneller als 68 Minuten. Bernard Koech ist der drittschnellste Läufer aller Zeiten, wobei seine 58:41 aus dem Jahr 2013 in San Diego auf keinem regelkonformen Kurs erzielt wurden. Somit sind 59:10 Minuten seine “legale” Rekordmarke.
Leonard Komon (KEN) ist Weltrekordler über 10 km sowie 15 km und einer der Topfavoriten beim RAK Halbmarahon am 12. Februar 2016. (c) H. Winter
Einer der Topfavoriten dürfte Abraham Cheroben sein, der 2014 58:48 und letztes Jahr 59:10 lief, damit war er jeweils der Welt-Jahresbeste. Er ist oft zusammen mit Leonard Komon am Start, der Weltrekordler über die beiden Unterdistanzen von 10 km und 15 km ist. Seine Bestzeit im Halbmarathon von 59:14 ist sicherlich noch steigerungsfähig, alle Angriffe auf bessere Zeiten waren bisher aber nicht von Erfolg gekrönt. Der Äthiopier Birhanu Legese kommt mit der Empfehlung des Sieges im stark besetzten Delhi Halbmarathon im Dezember, wo er 59:20 lief, und auch beim Berliner Halbmaraton 2015 war er in 59:45 vorne. Stanley Biwott (KEN) war 2013 in RAK bereits Zweiter. Damals reichten 58:56 aber nicht zum Sieg. Biwott gewann den New York City Marathon im November und lief dort die letzten 10 km in beeindruckenden 28:38. Im September 2015 verlor er beim Great North Run knapp gegen Mo Farah.
Edwin Kiptoo (KEN) lief im Dezember in Delhi auf Platz 4 in 59:26, und auch der Ex-Marathon-Weltrekordler Wilson Kipsang (KEN) ist mit einer Bestzeit von 58:56 genauso zu beachten wie sein Landsmann Micah Kogo (59:07).
Bei den Frauen ist diesmal Mary Keitany nicht am Start, die stets für herausragende Zeiten sorgte. Doch auch ohne Mary haben vier Frauen die 67 Minuten im Halbmarathon bereits unterboten. Priscah Jeptoo (KEN) gewann den Great North Run 2013 in 65:45 und in RAK im Jahr 2014 in 67:02. Gladys Cherono (KEN) ist die amtierende Weltmeisterin im Halbmarathon and war mit 2:19:25 beim Berlin Marathon die schnellste Marathonläuferin des Jahres 2015. Joyce Chepkirui (KEN) gewann im Oktober den Amsterdam Marathon in 2:24 Stunden und hat eine Bestzeit über die halbe Distanz von 66:19. Im letzten Jahr wurde Cynthia Limo (KEN) in RAK Dritte in 67.02. Im Dezmber 2015 gewann sie den Halbmarathon in Delhi in 68:35 mit einer sehr schnellen zweiten Hälfte.
Worknesh Debele (ETH) gewann den Halbmarathon in Prag 2015 in 67:14 und Aselefech Mergia (ETH) stand in RAK bereits zweimal auf dem Podium mit einer Bestzeit von 67:21 vom Delhi Halbmarathon im Jahr 2011, gewann den Dubai Marathon dreimal und lief dort auch ihre Bestzeit von 2:19:31. Neben der Elite werden wieder ca. 3000 Teilnehmer an der Startlinie im Emirat erwartet. Der Start erfolgt um 7:00 Uhr Ortszeit (4:00 Uhr MEZ).
Elitefeld der Männer: | |||
Bib | Name |
Land | PB |
1 | Zersenay Tadese | ERI | 58:23 |
2 | Abraham Cheroben | KEN | 58:48 |
3 | Stanley Biwott | KEN | 58:56 |
4 | Wilson Kipsang | KEN | 58:59 |
5 | Micah Kogo | KEN | 59:07 |
6 | Bernard Koech | KEN | 59:10 |
7 | Leonard Komon | KEN | 59:14 |
8 | Birhanu Legese | ETH | 59:20 |
9 | Simon Cheprot | KEN | 59:20 |
10 | Edwin Kiprop Kiptoo | KEN | 59:26 |
11 | Edwin Kipyego | KEN | 59:30 |
12 | Nguse Amlosom | ERI | 59:30 |
13 | Martin Mathathi | KEN | 59:48 |
14 | Emmanuel Bett | KEN | 60:08 |
Elitefeld der Frauen: | |||
Bib | Name | Land | PB |
52 | Priscah Jeptoo | KEN | 65:45* |
53 | Joyce Chepkirui | KEN | 66:19 |
54 | Gladys Cherono | KEN | 66:38 |
55 | Cynthia Limo | KEN | 66:41 |
56 | Worknesh Degefa | ETH | 67:14 |
57 | Peres Jepchirchir | KEN | 67:17 |
58 | Aselefech Mergia | ETH | 67:21 |
59 | Wude Ayalew | ETH | 67:58 |
60 | Genet Yalew | ETH | 68:12 |
61 | Rose Chelimo | KEN | 68:22 |
62 | Gladys Chesir | KEN | 68:36 |
63 | Doris Changeywo | KEN | 68:49 |