37. Istanbul Marathon am 15. November 2015: Sieg der Vorjahressiegerin und furioser Start der Männer

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Amane Gobena (ETH) und Elias Chelimo (KEN) heißen die Sieger des 37. Vodafone Istanbul Marathon, dem die IAAF immerhin ein die mehr als fragwürdige Auszeichnung eines “Gold Label Road Race” verliehen hat. Die im Vorfeld groß angekündigten Jagden auf die Streckenrekorde blieben erfolglos. Gobena scheiterte in 2:31:58 recht deutlich an der Bestmarke aus dem Jahr 2010 von 2:27:25, konnte aber immerhin den Sieg aus dem Vorjahr wiederholen. Bei den Männern war es deutlich knapper, wo Chelimo mit 2:11:17 den Streckenrekord (auch aus dem Jahr 2010) um nur eine halbe Minute verfehlte.

Gobena lief ein einsames Rennen, lag nach 5 km bereits 25 Sekunden vor der Konkurrenz und baute den Vorsprung von 1 Minute bei 10 km kontinuierlich aus imd lag im Ziel fast 9 Minuten vor Gladys Jepkemoi Chemweno (KEN) in 2:40:53 und eine Viertelstunde vor Meryam Erdogan (TUR) in 2:46:42.

Bei den Männern verlief das Rennen ereignisreicher, als fünf Männer in aberwitzigen 28:32 die 10 km Marke passierten und damit auf Kurs zu einem 2 Stunden-Marathon waren. Das konnte auf diesem Kurs und Läufern dieser Klasse niemals gut gehen! Auf den zweiten 10 km brach das Tempo dann regelrecht ein, für die man 33:19 benötigte (vielleicht standen die Streckenschilder auch falsch). Aber selbst beim Halbmarathon nach 1:04:00 lag man noch bestens und weit unter dem Streckenrekord und einer Zeit von 2:10 Stunden.

Die Entscheidung des Rennens fiel nach 35 km, wo sich Chelimo von Evans Kiplagat und Silas Limo lösen konnte. Bis hier hatte man mit 1:49:02 viel Zeit liegen lassen, so dass man sogar oberhalb der Zeiten für den Streckenrekord agierte. Dann machte es Limo noch einmal spannend und lief die 5 km nach 40 km in 14:46, so dass im Ziel schon Hoffnungen auf eine neue Bestzeit aufkamen. Doch das Finale ins Ziel ging mit 7:29 gründlich daneben und Chelimo verfehlte am Ende den Kursrekord mit 2:11:17 recht deutlich. (Vielleicht kontrolliert in diesem Zusammenhang noch einmal jemand die Vermessung der Strecke, bzw. die Positionen der km-Marker, so ungleichmäßig kann man auch bei starkem Wind kaum laufen).  Chelimo bezeichnete nach dem Rennen die letzten 2 km als “Killer”. Kiplagat wurde Zweiter in 2:12:51 wie schon vor zwei Jahren an gleicher Stelle, Limo komplettierte den kenianischen Triumph mit 2:14:02.istanbul-marathon-2015-winner-wmAmane Gobena (ETH) gewann auch in diesem Jahr in Istanbul.  (c) Veranstalter

  Ergebnisse der Männer:

1. ELIAZ KEMBOI CHELIMO  KEN 2:11:17
2. EVANS KIPLAGAT  KEN 2:12:51
3. SILAH KIPKEMBOI LIMO  KEN 2:14:02
4. CHAKIR BOUJATTAOUI  FAS 2:17:04
5. BEKIR KARAYEL  TUR 2:19:56
6. KETEMA A. TADESE  ETH 2:23:06
7. MERT GIRMALEGESSE  TUR 2:23:15
8. YAVUZ AGRALI  TUR 2:23:27