Wie die Race Direktoren der sechs Abbott World Marathon Major (AWMM) Events am Sonntag im Rahmen des New York City Marathon bekanntgaben, wurde der TCS Sydney Marathon als siebte Veranstaltung in den illustren Kreis der selbsternannten Eliteliga des Marathonlaufs aufgenommen. Damit trägt man der Tatsache Rechnung, auch im ozeanischen Raum mit dem Verbund präsent zu sein. Alle die Freizeitläufer, die bisher als “Six-Star-Finisher” erfolgreich waren oder dies noch intendieren, kommt nun ein weiterer, sicherlich meistens kostspieliger Stern dazu, der die Einzigartigkeit des Medaillensammelns etwas verwässert. Dabei sind es vor allem die hohen Standards, die von den AWMM gefordert sind, die das Event in Sydney nur sehr bedingt erfüllt.
Dabei konnten erst in diesem Jahr die zuvor indiskutablen Streckenrekorde mit 2:06:18 durch Brimin Kipkorir (KEN) bei den Männern und mit 2:21:41 durch Workenesh Edesa (ETH) bei den Frauen erheblich gesteigert werden. Für eine “erste Liga” reichen solche Zeiten sicher kaum aus. Gibt es doch weltweit dutzende Marathonveranstaltungen mit erheblich schnelleren Zeiten. Aber dieses Kriterium wird und kann bei der Auswahl Sydneys kaum eine Rolle gespielt haben. Mit der in Aussicht gestellten Aufnahme der Läufe in Shanghai und Kapstadt dürfte sich das Niveau der Eliteliga weitgehend weiter verwässern und den Kampf um den AWMM-Serie noch weniger transparent machen. Dabei interessiert eigentlich der Stand und Ausgang dieser Serien-Wertung schon heute so gut wie niemanden.
Aktuell werden die AWMMs durch die Läufe in Tokyo, London, Boston, Berlin, Chicago, New York City sowie nun Sydney gebildet.