32. Medio Maratón Valencia Trinidad Alfonso am 22. Oktober 2023: Kandie gewinnt zum dritten Mal Rennen mit grandiosen Zeiten

Auch die 32. Ausgabe des Halbmarathon Valencia Trinidad Alfonso erfüllte in allen Belangen die hohen Erwartungen an diese Veranstaltung. Beim dritten Sieg von Ex-Weltrekordler Kibiwott Kandie (KEN) in 57:40 und Margaret Chelimo (KEN) in 1:04:46 erreichten vier Männer die Ziellinie in unter 58 Minuten. Acht der zehn schnellsten Zeiten in der Geschichte des Halbmarathon wurden damit auf der schnellen Strecke der spanischen Hafenstadt erzielt, eine mehr als eindrucksvolle Dominanz. Bei nahezu idealen Bedingungen mit 15°C am Start, einem Taupunkt um 0°C und schwachem Wind wurde das Rennen auf einem modifizierten Kurs um 8:25 Uhr Ortszeit gestartet. Nach einem ersten Kilometer in 2:44 ging es mit Splits von 2:47, 2:45 und 2:47 weiter, so dass die Spitzengruppe bei 4 km in 11:02 auf Kurs zu einer Zeit von 58:14 lag, deutlich unter den Vorgaben vom technischen Meeting am Tag zuvor mit km-Splits um 2:44/2:45.

Da die Tempomacher nicht in der Lage schienen, das Rennen schneller zu machen, war es nun einer der Topfavoriten Kibiwott Kandie, der sich an die Spitze setzte und die Fahrt deutlich steigerte. Mit einem km-Split von 2:41 wurden 5 km in 13:44 zurückgelegt und mit km-Splits von 2:42, 2:42 und 2:38 lag man bei 8 km in 21:46 auf Kurs zu einer Zeit von 57:23, also deutlich unter dem Weltrekord von 57:31, den Jacob Kiplimo 2021 in Lissabon augestellt hatte. An der Spitze hatte sich zunächst das Trio Kibiwott, Yomif Kejelcha (ETH) und Hagos Gebrhiwet absetzt, zu dem sich bald darauf noch Bahnspezialist und Seriensieger in der Diamond League über 3000 m und 5000 m Selemon Barega (ETH) gesellte.

Bis 13 km in 35:28 lag man im Regime des Weltrekords, dann sorgten km-Splits von 2:47 und 2:46 dafür, dass man bei 15 km in 41:01 den Weltrekord mit Kurs auf 57:41 etwas aus den Augen verlor. Dabei stellt aber in der Bestenliste von World Athletics diese Zwischenzeit einen neuen Weltrekord über 15 km dar, wo Jushua Cheptegei mit 41:05 als Erster geführt wird. Die Überprüfung zur Anerkennung dieser Bestmarke steht zur Stunde noch an. Nach km-Splits von 2:41 und 2:41 lag das Quartett an der Spitze bei 17 km in 2:41 noch einmal mit einer Projektion ins Ziel von 57:33 dicht am Strecken- (57:32) und Weltrekord. Doch ein km-Split von 2:48 nach 18 km und 2:46 nach 20 km in 54:38 machte dann die Hoffnungen auf eine weitere globale Bestmarke für Valencia zunichte.

Obwohl das Tempo an der Spitze nicht mehr gesteigert werden konnte, fiel Barega zurück und das Trio Kandie, Kejelcha und Gebrhiwet spurtete um den Sieg. Dabei konnte der Seriensieger in Valencia und Ex-Weltrekordler Kandie die beiden Spezialisten auf der Stadionbahn im Schach halten und das Rennen nach der Topzeit von 57:40 knapp gewinnen. Nur Kandie selbst und zweimal Weltrekordler Kiplimo waren jemals schneller im Halbmarathon unterwegs. Knapp geschlagen wurde Kejelcha mit dem äthiopischen Landesrekord von 57:41 Zweiter vor seinem Landsmann Gebrhiwet, der in der gleichen Zeit auf Platz 3 gestoppt wurde.

Und auch der Vierte Selemon Barega blieb noch unter 58 Minuten, womit er seine PB vom Great North Run 2022 von 1:00:39 im Sinne des Wortes pulverisierte. Vier Läufer unter 58 Minuten hatte es bei einem Halbmarathon bisher noch nicht gegeben und auch 15 Läufer unter einer Stunde ist ein Novum. Besonders von den sub-1-Stunde-Finishern wurde Carlos Mayo (ESP) gefeiert, der mit 59:39 einen neuen Landesrekord aufstellte, in dem er den Uralt-Rekord von 59:52 aus dem Jahr 2001 durch Fabian Roncero in Berlin auslöschen konnte.

 Ergebnisse Halbmarathon der Männer:
1. KANDIE, KIBIWOT KEN 57:40
2. KEJELCHA, YOMIF ETH 57:41
3. GEBRHIWET, HAGOS ETH 57:41
4. BAREGA, SELEMON ETH 57:50
5. SAWE, SABASTIAN KEN 58:29
6. CHEPKWONY, HILLARY KEN 58:53
7. KIMELI, MATHEW KEN 59:00
8. KIMELI, NICHOLAS KEN 59:06
9. KIPKOECH, HILLARY KEN 59:22
10. LANGAT, WELDON KEN 59:22
11. KIPROP, STEPHEN KEN 59:32
12. WORKU, TADESE ETH 59:33
13. MAYO, CARLOS ESP 59:39 NR
14 BARATA, SAMUEL ESP 59:40
15. RIVA, PIETRO ITA 59:41