Leichtathletik-WM in Budapest (HUN) am 27. August 2023 – Marathon der Männer: Victor Kiplangat überrascht

Die ugandische Läufer Victor Kiplangat (UGA) gewann etwas überraschend den WM-Marathon der Männer auf den Straßen der ungarischen Hauptstadt mit einer Zeit von 2:08:53. Bei erneut recht hohen Temperaturen mit 22°C zur Startzeit um 7:00 Uhr und 28°C zu Ende der Veranstaltung erreichten 60 von 85 gestarteten Läufer das Ziel. In der Liste der DNFs war auch der Titelverteidiger Tamirat Tola (ETH), der nach 35 km das Rennen aufgab. Das Geschehen an der Spitze bestimmte auf den ersten 10 km der 42-jährige mongolische Senior Ser-Od Bat-Ochir (MGL), der in 14:59 für die ersten 5 km gut 30 Sekunden vor einem großen Verfolgerfeld lag. Bei 10 km in 30:35 wurde der wackere Landesrekordler wieder eingeholt und bekam schon bald darauf Muskelkrämpfe, die ihn nach ca. 40 Minuten zu einer Aufgabe des Rennens zwang.

Über 46:10 bei 15 km und 20 km in 1:01:36 erreichte eine 35-köpfige Spitzengruppe die Hälfte der Distanz nach 1:05:03, wonach sich bald darauf einer der beiden deutschen Starter Hefton Welday (GER) aus Hamburg kurz an der Spitze zeigte. Nach 25 km in 1:17:07 fiel Welday dann aber zurück. An der Spitze wurde die Fahrt nun deutlich erhöht und nach 30 km in 1:32:14 gingen die km-Splits unter 3 Minuten pro km, wobei nach einem Sturz von Stephen Kissa (UGA) nur noch das Trio Kiplangat, Tola sowie Leul Gebresilase (ETH) an der Spitze übrigblieb.

Nach gut 30 km konnten sich Kiplangat, Tola und Gebresilase (v.l.) an der Spitze des Männerfeldes absetzen. (c) Livestream/Screenshot

Nach einem schnellen 5 km-Abschnitt in 14:39 und einem km-Split von 2:49 von 33 km nach 34 km lagen bei 35 km in 1:46:53 nur noch Kiplangat und Gebresilase vorne, nachdem kurz zuvor Tola das Tempo nicht mehr mitgehen konnte, zunehmend zurückfiel und bald darauf aufgab. Nach 1:56 Stunden zog Kiplangat das Tempo weiter an und konnte Gebresilase zurücklassen, um über 2:02:05 bei 40 km den Weltmeister-Titel in 2:08:53 zu gewinnen. Damit setzte der 23-jährige Läufer aus Uganda eine eindrucksvolle Marathon-Karriere fort, die im November 2021 mit dem Sige beim Istanbul Marathon in 2:10:18 begann. Seine PB von 2:05:09 lief er als Vierter beim Hamburg Marathon 2022 und im Februar 2023 wurde er in Osaka Zweiter in 2:06:03.

Bei 40 km lag der Israeli mit äthiopischen Wurzeln Maru Teferi (ISR), der bei der EM im letzten Jahr in München auf der Ziellinie von Richard Ringer noch abgefangen wurde, noch eine halbe Minute hinter dem besten Äthiopier, konnte aber nach 42 km Gebresilase überholen und mit 2:09:12 die erste Medaille im Marathon der Männern für sein (neues) Heimatland gewinnen. Leule Gebresilase wurde in 2:09:19 Dritter vor Tebello Ramakongoana (LES) in 2:09:57.

Victor Kiplangat gewann den WM-Titel im Marathon der Männer in 2:08:53. (c) Livestream/Screenshot

Platz 5 ging in 2:10:22 an Stephen Kissa, dem am Ende seiner verzweifelten Aufholjagd nach seinem Sturz etwas die Kräfte fehlten. Bester kenianischer Läufer wurde auf Platz 8 in 2:10:47 Titus Kipruto (KEN). Ganz achtbar – aber weit weg von einem Medaillenrang – schlugen sich am Ende die deutschen Starter: Haftom Welday wurde in 2:11:25 auf Platz 15 erfasst und Johannes Motschmann (GER) vom SCC Berlin arbeitete sich von Platz 55 nach 5 km noch auf Platz 26 in 2:14:19 vor.

Ergebnisse Marathon  der Männer:
1. Victor Kiplangat UGA 2:08:53
2. Maru Teferi ISR 2:09:12
3. Leul Gebresilase ETH 2:09:19
4. Tebello Ramakongoana LES 2:09:57
5. Stephen Kissa UGA 2:10:22
6. Milkesa Mengesha ETH 2:10:42
7. Hassan Chahdi FRA 2:10:45
8. Titus Kipruto KEN 2:10:47
9. John Hakitimana RWA 2:10:50
10. Daniele Meucci ITA 2:11:06
15. Haftom Welday GER 2:11:25
26. Johannes Motschmann GER 2:14:19
Splits des führenden Läufers:
 5 km 14:59/15:34
10 km 30:35 15:36/15:01
15 km 46:10 15:35
20 km 1:01:36 15:26
 HM 1:05:03
25 km 1:17:07 15:31
30 km 1:32:14 15:07
35 km 1:46:53 14:39
40 km 2:01:52 14:59
Mar 2:08:53 7:01