38. Los Angeles Marathon (presented by ASICS) am 19. März 2023: Schwache Zeiten – spannende Gender-Challenge

Enttäuschend schwache Zeiten gab es bei der 38. Auflage des Los Angeles Marathon (LAM) auf dem Kurs durch die südkalifornische Metropole. Bei den Frauen siegte Stacy Ndiwa (KEN) in 2:31:01 und war mit einem Startbonus von 8:19 Minuten gegenüber den Männern mit einem Vorsprung von 32 Sekunden als Erste im Ziel. Dann kam der Sieger bei den Männern Yemal Yimer (ETH), der die Männer-Konkurrenz in 2:13:15 gewann. Und es war vor allem die “Gender-Challenge”, die dem Rennen am Ende noch zumindest ein wenig Glanz verlieh. Nach Topzeiten im letzten Jahr fiel das Event in LA wieder auf bestenfalls Mittelmaß zurück.

Zuerst wurden die Frauen gestartet, wo von Anfang an das Trio Ndiwa, Martha Akeno (KEN) und Grace Kahura (KEN) das Geschehen an der Spitze dominierte. Über 17:36 bei 5 km blieb das Trio vorne zusammen, dann fiel Kahura zurück und bei 15 km in 52:03 lagen Ndiema und Akeno schon 33 Sekunden in Front, was sich bis 20 km in 1:10:00 auf 50 Sekunden steigerte. Nach 25 km in 1:27:58 konnte sich Ndiwa entscheidend absetzen und hatte über 1:46:17 bei 30 km bei 35 km in 2:04:47 einen Vorsprung von 35 Sekunden auf Akeno, der bei 40 km in 2:22:37 auf fast zwei Minuten anwuchs. Trotz des sicheren Sieges sorgte nun die Gender-Challenge für Spannung, weil der beste Mann nach verhaltenem Beginn auf “Siebenmeilenstiefeln” schnell der Führenden immer näher kam.

Die Sieger beim 38. Los Angeles Marathon: Jemal Yimer (Bild ist falsch und zeigt Tsegay) und Stacy Ndiwa . Die Zeiten sind aber fast korrekt. (c) LAM

Ndiwa gewann das Rennen in 2:31:02 und damit auch den Wettstreit gegen die Männer, was mit einer Extra-Prämie von 10.000 USD bedacht wurde. Zweite wurde mit über drei Minuten Rückstand Martha Akeno in 2:34:28 vor Grace Kahura in 2:38:18, alles Zeiten von eher zweitrangiger internationaler Klasse. Wesentlicher Grund für den Sieg von Ndiema im Männer-Frauen-Vergleich war die sehr zurückhaltende Phase der Männer auf den ersten 2/3 der vollen Distanz. Zunächst sechs und später fünf Männer liefen das Rennen in 16:01 für 5 km, 31:41 für 10 km, 47:34 für 15 km und 1:03:18 für 20 km an.

Über 1:18:32 für 25 km und 1:34:47 für 30 km blieb das Quartett Yimer, Yemane Tsegay (ETH), Barnaba Kipkoech (KEN) und Emanuel Ngatuny (KEN) zusammen, bevor sich Yimer nach 35 km in 1:51:25 mit einem fulminanten Zwischenspurt von seinen Mitstreitern lösen konnte. Das Rennen der Männer nahm nun gewaltig Fahrt auf und der Halbmarathon-Spezialist Yimer bot eine Vorstellung der Extraklasse, als seine Meilensplits in das Regime von 4:30 Minuten und sogar darunter rutschten. Den 5 km-Abschnitt von 35 km nach 40 km legte der Äthiopier mit einer Halbmarathon PB von 58:33 in 14:30 zurück, erreichte 40 km in 2:05:55 und kam der führenden Frau Ndiema immer näher.

Die Aufholjagd hatte Yimer aber viel Kraft gekostet, so dass er am Ende stark nachließ und der damit der gleichfalls schwächelnden Ndiwa nicht mehr nennenswert näherkam. Yimer gewann in 2:13:15, einer auch für bescheidene Verhältnisse in LA eher schwache Siegerzeit, vor Yemane Tsegay in 2:14:09 und Barnaba Kipkoech in 2:14:29. Insgesamt waren in LA gut 22.000 Läufer auf den Beinen, wobei 107 Teilnehmer als “legacy runners” alle vorherigen 37 Ausgaben absolviert hatten.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Jemal Yimer ETH 2:13:15
2. Yemane Tsegay ETH 2:14:09
3. Barnaba Kipkoech KEN 2:14:29
4. Thomas Rono KEN 2:14:50
5. Emanuel Ngatuny KEN 2:16:53
6. Hosava Kreitzmann USA 2:19:58
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Stacy Ndiwa KEN 2:31:02
2. Martha Akeno KEN 2:34:28
3. Grace Kahura KEN 2:38:18
4. Ashley Paulson USA 2:48:49
5. Katie Layman USA 2:49:41