13. 10K Facsa Castelló (ESP) am 26. Februar 2023: Hillary Kiproech gewinnt in 27:23 – Amanal Petros verbessert deutschen Uralt-Rekord

Beim 10K Facsa Castelló im spanischen Castellón – etwa 50 km nordöstlich von Valencia – , wo im letzten Jahr die äthiopische Ausnahmeläuferin Yalemzerf Yehualaw über 10 km mit 29:14 einen Weltrekord aufstellte, gab es durch Hillary Kiproech (KEN) in 27:23 und Joy Cheptoyek (UGA) in 30:47  wieder flotte Siegerzeiten. Aus deutscher Sicht war die Leistung durch Amanal Petros (GER) von besonderer Bedeutung, als dieser mit 27:32 den 30 Jahre alten deutschen Rekord von 27:47 durch Carsten Eich beim Paderborner Osterlauf 1993 um eine Viertelminute steigern konnte.

Amanal Petros (roter Pfeil) ging von Beginn an das hohe Tempo der Spitze mit. (c) Livestream/Screenshot

Von Anfang an ging es im Rennen der Männer flott zur Sache, in dem eine Spitzengruppe von 12 Athleten die ersten 2 km in 5:15 zurücklegte. Bis 5 km in 13:32 hatten sich vorne Hillary Kiproech und Patrick Mosin (KEN) leicht absetzen können. Petros, der von Anfang an das hohe Tempo der Spitze mitgegangen war, lag hier mit 13:37 etwas zurück. An dieser Konstellation sollte sich wenig ändern. Über 6 km in 16:17, 7 km in 19:04, 8 km in 21:55 und 9 km in 24:42 erreichte Kiproech als Erster das Ziel nach 27:23 vor Mosin in 27:26, der sich noch knapp vor dem zeitgleich gestoppten David Kiboi (KEN) ins Ziel retten konnte. Dann überquerte schon Amanal Petros von der TV Wattenscheid in 27:32 die Ziellinie und jubelte über die neue deutsche 10 km-Rekordmarke.

Hillary Kiproech gewann die 10 km im spanischen Castellon. (c) Lievestream/Screenshot

Diese Marke hatte 30 Jahre Bestand, nachdem der Leipziger Carsten Eich im April 1993 beim Paderborner Osterlauf 27:47 gelaufen war. Der Rekord von Eich hatte immer einen Beigeschmack, als in der damaligen Zeit sowohl die Streckenvermessung als auch die Streckenführung nur bedingt den internationalen Standards entsprach. Seit heute sind durch Petros diese Bedenken hinsichtlich des Landesrekords ausgeräumt, wobei die Leistung von Petros schon insofern Erstaunen hervorruft, als Amanal bei RAK Halbmarathon am letzten Wochenende am Ende deutliche Schwächen erkennen ließ. Die spanische Mittelmeerküste scheint für den gebürtigen Läufer aus Eritrea ein ausgesprochen schnelles Pflaster zu sein, stellte er doch auch seine Rekorde über den Halbmarathon und den Marathon im benachbarten Valencia auf.

Amanal Petros erreicht als Vierter in 27:32 das Ziel und steigert den deutschen Rekord um 15 Sekunden. (c) Livestream/Screenshot

Im Rennen der Frauen bestimmte zunächst Edith Cemjor (KEN) das Geschehen und passierte nach 15:04 die 5 km-Marke mit einem Vorsprung von 15 Sekunden auf eine vierköpfige Verfolgergruppe. Weitere fünf Sekunden dahinter lief schon in 15:25 Alina Reh (GER) vom SCC Berlin über die Matten der 5 km-Zeitnahme und befand sich dort noch auf Kurs zu einer Zeit von unter 31 Minuten. Im zweiten Teil ließ Chemjor vorne sichtbar nach, so dass sie von Joy Cheptoyek eingeholt und überholt wurde.

Die Läuferin aus Uganda siegte in 30:47, wobei sie natürlich nicht in Ansätzen an den Streckenrekord und Weltrekord aus dem Vorjahr von 29:14 herankam. Chemjor rettete sich in 30:53 noch ins Ziel vor der Japanerin Rino Goshima (JPN) in 30:55, die nahe am Landesrekord agierte. Auf Platz 6 erreichte Alina Reh das Ziel in 31:23 und hatte damit im zweiten Part wertvolle Zeit verloren. Immerhin verpasste sie ihre PB von 31:21 bei dem Berlin Invitational im Jahr 2020 denkbar knapp.

Ergebnisse 10 km der Frauen:
1. Joy Cheptoyek UGA 30:47
2. Edith Chemjor KEN 30:53
3. Rino Goshima JPN 30:55
4. Tomoka Kimura JPN 31:01
5. Alemitu Olana ETH 31:11
6. Alina Reh GER 31:23
7. Bertukan Sura ETH 32:00
8. Yuka Takashima JPN 32:05
Ergebnisse 10 km der Männer:
1. Hillary Kiproech KEN 27:23
2. Patrick Mosin KEN 27:26
3. David Kiboi KEN 27:26
4. Amanal Petros GER 27:32
5. Samwel Chebolei KEN 27:32
6. Jimmy Gressier FRA 27:33
7. Vincent Mutai KEN 27:34
8. Geofry Kipchumba KEN 27:37
9. Charles Lokir KEN 28:06
10. Taresa Bekuma ETH 28:16