Die Kenianer Benard Koech (KEN) und Hellen Obiri (KEN) gewann heute morgen die 16. Ausgabe des Ras Al Khaimah (RAK) Half Marathon auf dem schnellen Kurs auf dem Majdan Island im arabischen Emirat nördlich von Dubai. Koech gewann im Finale gegen seinen Landsmann Daniel Mateiko (KEN) in 58:45 und Obiri konnte sich bereits nach 12 Kilometern absetzen, um die Konkurrenz bei den Frauen nach 1:05:05 zu gewinnen. Damit blieben die Streckenrekorde aus dem letzten Jahr durch Weltrekordinhaber Jacob Kiplimo in 57:56 und Girmawit Gebru in 1:04:14 bestehen. In diversen Wettbewerben waren ca. 4000 Aktive in RAK bei guten äußeren Bedingungen auf den Beinen.
Im Rennen der Männern gab es schon nach 11 Minuten eine erste Überraschung, als einer der Topfavoriten Seifu Tura (ETH) zurückfiel und später nach 10 km in 28:32 ausstieg. Der deutsche Rekordhalter Amanal Petros (GER) lag hier noch in einer siebenköpfigen Spitzengruppe, die 5 km in 13:39 passierte und damit 5 Sekunden schneller war als Kiplimo (der wurde fast zeitgleich in Australien Cross-Weltmeister) beim Streckenrekord im letzten Jahr. Nach 6 km in 16:28 war Petros am Ende der Kopfgruppe und fiel bald darauf aus dieser heraus und lag bei 7 km bereits 10 Sekunden zurück.
Vorne fiel Kennedy Kimutai (KEN), der mit 58:23 der Läufer mit der besten Vorleistung im Feld war, mit Seitenstechen zurück und gab bald darauf auf. Nach 10 km in 27:33 war die Spitze auf Kurs zu 58:07 und reduzierte sich bis 11 km in 30:13 auf das kenianische Trio Mateiko, Koech und Richard Kimunyan (KEN). Dort verabschiedete sich der Tempomacher und einer der Mitfavoriten Andamlak Belihu (ETH) verlor zunehmend den Anschluss. Petros hatte auf Platz 8 die 10 km in 27:58 passiert. Da Trio erreichte 15 km nach 41:30 und hatte dort einen Vorsprung von 30 Sekunden auf Belihu als ersten Verfolger, Petros lag mit 42:20 weitere 20 Sekunden zurück, war aber mit einem Tempo auf 59:33 noch auf Kurs zu einer Verbesserung seines deutschen Rekords von 1:00:09.
10 Meilen wurden in 44:34 zurückgelegt (von dort sind es noch 5 km bis ins Ziel, so dass eine Zeit zwischen 58:30 und 59 Minuten zu erwarten war) und nach 17 km in 47:09 setzten sich Mateiko und Koech ab und stritten um den Sieg. 20 km passierte die Spitze in 55:44 und eine Minute später zog Koech einen langen Spurt an, um das Rennen nach 58:45 zu gewinnen. Damit konnte er die Jahres-Weltbestleistung durch Hagos Gebrhiwet von 58:55 in Granollers um 10 Sekunden steigern. Mateiko wurde Zweiter in 58:49 und auch Platz 3 ging mit Richard Kimunyan in 59:37 nach Kenia. Auf Platz 8 lief Amanal Petros in 1:00:59 ein, womit sein Unterfangen, seinen deutschen Rekord von 1:00:09 weiter zu steigern, um fast eine Minute daneben ging. Nach 13:40, 14:16 und 14:22 für die ersten drei 5 km-Abschnitte gingen dem deutschen Topläufer auf dem vierten 5 km-Segment in 15:11 schlichtweg die Puste aus.
Benard Koech gewann die 16. Ausgabe des RAK Halbmarathon. (c) Livestream/Screenshot
Im Rennen der Frauen passierten neben den Tempomachern acht Frauen die 5 km nach 15:10 mit Kurs auf eine Zeit im Ziel von 1:03:59. Nach 6 km bzw. 9 km waren Ftaw Zeray (ETH) bzw. Senbere Teferi (ETH), die ihre PB von 1:05:32 im Jahr 2019 in Valencia erzielte, die ersten Opfer der Tempohatz an der Spitze. 10 km wurde nach 30:28 passiert, wonach dann eine weitere Favoritin mit Marathon-Weltrekordlerin Brigid Kosgei (KEN) zurückfiel, die im Jahr 2020 in RAK Zweite in 1:04:49 wurde. An der Spitze operierten nun nur noch Hellen Obiri und Gotytom Gebreslase (ETH), was sich nach gut 12 Kilometer auf Obiri reduzierte. Die erreichte 15 km in 45:40 und lag damit noch knapp unter der Durchgangszeit vom Streckenrekord von 45:42 mit Kurs auf einer Endzeit von 1:04:12.
Hellen Obiri gewann das Rennen der Frauen beim Ras Al Khaimah Halbmarathon. (c) Livestream/Screenshot
Gebreselase folgte hier in 46:03 und Kosgei in 46:33. Vorne zeigte Obiri keinerlei Schwäche mehr, passierte 20 km in 1:01:33, womit sie den Vorsprung auf Gebreslase auf 50 Sekunden ausbauen konnte. Obiri gewann in der Topzeit von1:05:05, womit sie Welt-Jahresbestleistung von 1:06:28 durch Hiwot Gebrekidan beim Houston Halbmarathon im Januar 2023 sehr deutlich verbessern konnte. Eine schnellere Endzeit verlor sie auf den letzten 5 km in 15:54, nachdem sie die 5 km-Segmente zuvor in 15:07, 15:18 und 15:11 zurückgelegt hatte. Platz 2 ging an Gotytom Gebreslase in 1:05:51 vor Ftaw Zeray in 1:06:04. Erst auf Platz 4 kam Brigid Kosgei in 1:06:34 ins Ziel.
Ergebnisse Halbmarathon der Männer: | |||
1. | Benard Koech | KEN | 58:45 |
2. | Daniel Mateiko | KEN | 58:49 |
3. | Richard Kimunyan | KEN | 59:37 |
4. | Gemechu Diriba | ETH | 59:53 |
5. | Hicham Amghar | MAR | 59:53 |
6. | Weldon Langat | KEN | 59:55 |
7. | Andamlak Belihu | ETH | 1:00:01 |
8. | Amanal Petros | GER | 1:00:59 |
9. | Ezra Tanui | KEN | 1:01:15 |
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen: | |||
1. | Helen Obiri | KEN | 1:05:05 |
2. | Gotytom Gebreslase | ETH | 1:05:51 |
3. | Ftaw Zeray | ETH | 1:06:04 |
4. | Brigid Kosgei | KEN | 1:06:34 |
5. | Evaline Chirchir | KEN | 1:07:15 |
6. | Bosena Mulatie | ETH | 1:07:38 |
7. | Agnes Ngolo | KEN | 1:08:03 |
8. | Camilla Richardsson | FIN | 1:10:08 |
9. | Alemaz Teshale | ETH | 1:10:31 |
10. | Samatha Harrison | GBR | 1:10:47 |
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