Vincent Kipkemoi (KEN) gewann die Premiere des Tokyo Legacy Half 2022 in 1:00:10, während bei den Frauen die weitgehend unbekannte Caroline Nyaga (KEN) in 1:08:23 als Erste das Ziel auf der Bahn des Tokyoer Olympiastadions erreichte. Die mittlerweile überall um sich greifende Initiative neben einem Marathon auch noch einen unabhängigen Halbmarathon zu installieren, der in der Regel neben dem Sport auch als “Cash Cow” für die Organisatoren fungiert, ist nun auch in der japanischen Hauptstadt angekommen. Durch nicht ganz einfache äußere Bedingungen mit Temperaturen um 24°C bei einem Taupunkt von 15°C sowie vielen Absagen im Vorfeld zur Premiere dieses Laufs waren die erreichten Zeiten durchaus beachtlich, konnten aber mit den internationalen Standards noch nicht mithalten. Bei den rührigen Organisatoren vor Ort dürfte sich das in den kommenden Jahren aber sicher verbessern. Dabei bleibt allerdings ein Streckenprofil, das man als nicht sehr einfach einschätzen muss, was insbesondere für den erheblichen Anstieg im Finale zum Olympiastadion gilt. Ein erheblicher Erfolg war allerdings schon die Teilnehmerzahl, die man zur Ouvertüre auf 15.000 begrenzt hatte.
Im Rennen der Männer passierte eine Spitzengruppe von gut 20 Athleten die 5 km nach 14:24, womit eine Topzeit im Regime von deutlich unter einer Stunde kaum noch realistisch erschien. Bei 10 km in 28:42 lagen noch 12 Läufer vorne, darunter mit Kenta Murayama (JPN) nur noch ein Japaner. Nach 13 km fiel aber auch er aus der Kopfgruppe heraus, die sich auf 6 Akteure verringerte, die 15 km in 42:54 zurücklegten. Nach 18 km gab es dann als eine Vorentscheidung, als der Mitfavorit Benard Kimeli (KEN) zurückfiel und nur noch Alexander Mutiso (PB 57:59) und Vincent Kipkemoi um den Sieg stritten. Kipkemoi, der erst im September als Vierter in Kopenhagen seine PB auf 59:09 gesteigert hatte, nutzte nach 19 km den Anstieg zum Stadion für den entscheidenden Antritt und gewann damit das Rennen nach 1:00:10, angesichts des hügeligen Kurses eine sehr gute Zeit.
Mutiso kam als Zweiter nach 1:00:29 ins Ziel vor seinem Landsmann Benard Kimeli in 1:00:36. Hinter acht Kenianern landete als bester Japaner auf Platz 9 Kenta Murayama in 1:02:14. Während sich der Sieger sehr zufrieden zeigte und nach seiner Zeit in Japan nun wieder in seiner Heimat in Iten trainiert, war Murayama mit einer PB von 1:00:50 sichtlich enttäuscht: “I have been training quite well, and my condition was good enough to better my personal best (1:00:50), so my time wasn’t very good.”
Bei den Frauen lag bei 5 km in 15:59 Dolphine Nyaboke Omare (KEN) fast 100 m vor der Konkurrenz, was sich auch bis 10 km in 32:20 nicht änderte. Dahinter konnte nun aber Caroline Nyaga schnell Boden gut machen und die Führende nach 15 km überholen. Nyaga gewann unagefochten nach 1:08:23, womit sie ihre PB um 1:37 steigern konnte. Dazu die Siegerin: “I am very happy to have won at my second half marathon, and finish with my personal best. I thought it might be a hard race when my rival took the lead, but I was able to pick up the pace from the 10km mark.” Platz 2 ging an die lange führende Nyaboke in 1:09:46 vor der ersten Japanerin Haruka Yamaguchi (JPN) in 1:10:35.
Ergebnisse Halbmarathon der Männer: | |||
1. | Vincent Kipkemoi | KEN | 1:00:10 |
2. | Alexander Mutiso | KEN | 1:00:29 |
3. | Benard Kimeli | KEN | 1:00:36 |
4. | Vincent Raimoi | KEN | 1:00:56 |
5. | Macharia Ndirangu | KEN | 1:01:11 |
6. | Joseph Karanja | KEN | 1:01:32 |
7. | Joel Mwaura | KEN | 1:02:04 |
8. | Benson Tunyo | KEN | 1:02:07 |
9. | Kenta Murayama | JPN | 1:02:14 |
10. | Daisuke Uekado | JPN | 1:02:15 |
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen: | |||
1. | Caroline Nyaga | KEN | 1:08:23 |
2. | Dolphine Omare Nyaboke | KEN | 1:09:46 |
3. | Haruka Yamaguchi | JPN | 1:10:35 |
4. | Betsy Saina | USA | 1:11:13 |
5. | Mao Kiyota | JPN | 1:11:18 |
6. | Natsuki Omori | JPN | 1:11:46 |
7. | Kotona Ota | JPN | 1:11:54 |
8. | Beatrice Cheburet | KEN | 1:12:33 |