41. Great North Run in Newcastle am 11. September 2022: Favoritensiege durch Hellen Obiri und Jacob Kiplimo

Mit den Siegen der Favoriten Hellen Obiri (KEN) und Jacob Kiplimo (UGA) ging am Sonntagmorgen die 41. Ausgabe des Great North Run über die Bühne, der mit ca. 60.000 Teilnehmern die weltweit größte Laufveranstaltung über die Halbmarathondistanz darstellt. Die Vorjahressiegerin Obiri siegte erneut bei diesem Lauf in 1:07:05, während der Weltmeister und Weltrekordinhaber im Halbmarathon Kiplimo nach 59:33 als einziger Teilnehmer unter einer Stunde das Ziel in South Shields erreichte.

Zunächst waren auf einer Autbahn im englischen Newcastle die Frauen auf die Strecke gegangen, wo sich das Elitefeld schnell auf ein Führunsquartett mit Obiri, Almaz Ayana (ETH), Peres Jepchirchir (KEN) sowie Hiwot Gebrekidan (ETH) reduzierte. Mit ersten Meilen in 5:08, 5:14 und 5:06 wurden die ersten 5 km in 15:56 zurückgelegt, mit einem Abstand von 20 Sekunden folgte die englische Topläuferin Charlotte Purdue (GBR), die nach einer Corona-Erkrankung noch auf dem Weg zu alter Leistungsstärke ist. Nach gut einer halben Stunde verlor Gebrekidan den Anschluss und ein Trio passierte mit Meilensplits von 5:04, 5:13 und 4:54 für die Meilen 4 bis 6 die 15 km in 47:40, wo die erste Verfolgerin Gebrekidan 12 Sekunden zurücklag.

Die erstplatzierten  Frauen beim Great North Run 2022: Jepchirchir, Obiri, Ayana (v.l.). (c) Veranstalter

Nach 4:52 für die siebte Meile wurde das Tempo an der Spitze mit Meilen von 5:18 und 5:24 etwas verschleppt, so dass Gebrekidan nach 53 Minuten wieder den Anschluss an das Trio herstellte. Doch bevor es zur 20 km-Marke in 1:04:02 ging, konnte Gebrekidan, die  im letzten Jahr Zweite beim Berlin Marathon in 2:21:23 wurde und sich beim Tokyo Marathon im März auf 2:19:10 steigerte, erneut nicht folgen und fiel diesmal entscheidend zurück. Vorne gab es eine Sprintentscheidung, die Hellen Obiri souverän in 1:07:05 vor Peres Jepchirchir in 1:07:07 gewann. Dritte wurde Almaz Ayana in 1:07:10 und nach 1:07:22 war auch Hiwot Gebrekidan im Ziel. Dann dauerte es eine ganze Weile bis auch Carlotte Purdue, die erst am letzten Sonntag in London einen Halbmarathon in 70 Minuten gelaufen war, das Ziel nach 1:10:10 erreichte.

Bei den Männern war es zunächst der Vorjahressieger Steve Scott (GBR), der in einer 12-köpfigen Spitzengruppe die Fahrt machte. Mit ersten Meilensplits von 4:35, 4:39 und 4:43 erreichte man 5 km in 14:25, was für eine Topzeit internationaler Klasse schon zu langsam war, dabei ist aber der Punkt-zu-Punkt-Kurs von Newcastle nach South Shields sowieso nicht Regel konform und Bestenlisten tauglich. Nach 15 Minuten ging der Debütant und 10.000 m Weltmeister auf der Bahn Selemon Barega (ETH) an die Spitze und mit Meilensplits um 4:45 wurden die 10 km nach 28:54 passiert, d.h. auf Kurs zu einer Zeit von 61 Minuten. An der Spitze hatte sich schon zuvor das Trio Kiplimo, Barega und Superstar Kenenisa Bekele (ETH) abgesetzt, aus dem nach 7 Meilen in 32:22 Bekele herausfiel. Und auch Barega konnte kurz vor der 15 km-Marke in 42:44 nicht mehr folgen.

Jacob Kiplimo gewann überlegen den Great North Run. (c) Livestream/Screenshot

Bei 15 km lag Kiplimo mit 4 Sekunden vorne und baute mit Meilensplits von 4:23, 4:35, 4:23, 4:30 und 4:30 für die Meilen 8 bis 12 seinen Vorsprung am Ende auf über eine volle Minute aus. Über 56:36 bei 20 km konnte Kiplimo in 59:33 den ersten Sieg eines Läufers aus Uganda erringen und wurde seiner Favoritenrolle mehr als gerecht. Barega absolvierte als Zweiter in 1:00:39 ein gelungenes Debüt und konnte dabei seinen legendären Landsmann Kenenisa Bekele in 1:01:01 deutlich hinter sich lassen. Kurz hinter Bekele wurde der japanische Ex-Marathonrekordler Suguro Osako (JPN) in 1:01:05 Vierter.

Ergebnisse Halbmarathon der Männer:
1. Jacob Kiplimo UGA 59:33
2. Selemon Barega ETH 1:00:39
3. Kenenisa Bekele ETH 1:01:01
4. Suguro Osako JPN 1:01:05
5. Brett Robinson GBR 1:02:06
6. Marc Scott GBR 1:02:28
7. Yohei Ikeda JPN 1:02:42
8. William Amponsah GHA 1:03:15
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen 2021:
1. Hellen Obiri KEN 1:07:05
2. Peres Jepchirchir KEN 1:07:07
3. Almaz Ayana ETH 1:07:10
4. Hiwot Gebrekidan ETH 1:07:22
5. Charlotte Purdue GBR 1:10:11
6. Amy Eloise Markovc GBR 1:11:12
7. Misaki Hayashida JPN 1:12:57
8. Yuna Daito JPN 1:13:33