42. VRTP Gold Coast Marathon (Australien) am 2./3. Juli 2022: Lindsay Flanagan steigert den Streckenrekord

Die US-Amerikanerin Lindsay Flanagan (USA) sorgte mit einem neuen Streckenrekord von 2:24:35 für das Highlight der 42. Auflage des VRTP Gold Coast Marathon an der australischen Ostküste. Damit steigerte sie die Bestmarke von 2:24:49, die Ruth Chebitok im Jahr 2018 an gleicher Stelle aufgestellt hatte. Bei den Männern konnte sich er Sieger aus dem Jahr 2018, Jo Fukuda (JPN), überlegen in 2:10:48 erneut durchsetzen. Bei angenehmen Temperaturen um 15°C, aber einer hohen relativen Feuchte um 93% (Taupunkt 14°C) waren bereits morgens um 6 Uhr 5000 Läufer auf den Pendelkurs an der Küste an den Start gegangen, von denen gut 4000 am Ende das Ziel erreichten.

Das Rennen der Männer litt ein wenig unter dem sehr bescheidenen Pool an Topathleten. So lagen schnell die Athleten mit den fünftschnellsten Vorleistungen zusammen mit dem Tempomacher Liam Adams (AUS) an der Spitze, die die ersten 5 km in 15:14 zurücklegten. Kurz danach musste einer der Favoriten Yuki Kawauchi (JPN) mit der Startnummer 1 anhalten. Er quälte sich am Straßenrand, verlor schnell am Boden und absolvierte die nächsten 5 km in über 36 Minuten. Scheinbar war er noch immer nicht vollends von seiner Corona-Erkrankung genesen, was ihn aber nicht davon abhielt, sich mit 5 km-Abschnitten um 30 Minuten in 3:57:39 bis ins Ziel zu kämpfen. Platz Nr. 2094 für die #1, das gab es bei einem internationalen Marathon sicherlich bisher noch nicht.

An der Spitze hielt man das Tempo konstant mit Splits von 30:41 bei 10 km, 46:06 bei 15 km und 1:01:34 bei 20 km im Regime einer Zeit von knapp unter 2:10 Stunden. Hier stieg der Tempomacher aus und nach 1:04:56 nach der Hälfte lagen Fukuda und sein Landsmann Akihiro Kaneko (JPN) allein an der Spitze. Nach 25 km in 1:17:00 zog Fukuda mit einem 5 km-Abschnitt in 15:14 das Tempo an und lag bei 30 km in 1:32:14 schon 25 Sekunden vor seinem Landsmann als ersten Verfolger. Danach wurde Fukuda wieder langsamer mit Splits von 1:48:01 bei 35 km und 2:04:03 bei 40 km, er gewann das Rennen aber hoch überlegen in 2:10:55 vor Kaneko, der in 2:14:25 erst 3 1/2 Minuten später im Ziel eintraf. Dies war die schwächste Zeit eines Siegers an der Gold Coast seit 2010, da half es auch nicht, dass sich der Sieger die Haare eventspezifisch gefärbt hatte. Platz 3 ging an der Belgier Amaury Paquet (BEL) in 2:15:45.

Jo Fukuda gewann nach 2018 erneut den Gold Coast Marathon. (c) Veranstalter

Bei den Frauen setzte sich Lindsay Flanagan bereits auf den ersten Kilometern von der restlichen Konkurrenz ab und führte bei 5 km in 17:02 vor dem Duo Lisa Weightmann (AUS) und Stephanie Bruce (USA) in 17:19. Vorne lief Flanagan ein einsames Rennen (allerdings mit zunächst zahlreicher Männerbegleitung) und erreichte über 34:08 bei 10 km, 51:20 bei 15 km und 1:08:13 bei 20 km die Halbdistanz nach 1:11:59 mit Kurs auf einer Zeit von knapp unter 2:24 Stunden und zum Streckenrekord. Hinter hier hatte sich das Verfolgerfeld auf Weightman reduziert, die den Halbmarathon nach 1:12:36 passierte. Nach 1:14:00 folgte Shiho Kaneshige (JPN), die hier Stephanie Bruce mit Ehemann als Pacer eingeholt hatte.

Flanagan zeigte keine Schwächen mehr und gewann über 1:25:06 bei 25 km, 1:41:54 bei 30 km und 2:17:11 bei 40 km das Rennen in 2:24:43, PB und Streckenrekord. Die Lokalmatadorin Lisa Weightmann agierte stets etwa eine Minute hinter der Siegerin und wurde in 2:25:55 Zweite. Dahinter zeigte Bruce im Schlussteil Schwächen, so dass sich Kaneshige in 2:29:12 deutlich auf Platz 3 vorschieben kannte. Erst nach 2:32:22 kam Bruce als Vierte ins Ziel.

Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Lindsay Flanagan USA 2:24:43 CR
2. Lisa Weightman AUS 2:25:55
3. Shiho Kaneshige JPN 2:29:12
4. Stephanie Bruce USA 2:32:22
5. Haruka Yamaguchi JPN 2:34:49
6. Nera Jareb AUS 2:35:00
7. Anna Kelly AUS 2:36:44
8. Rachel McGuinness GBR 2:36:55
Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Jo Fukuda JPN 2:10:55
2. Akihiro Kaneko JON 2:14:25
3. Amaury Paquet BEL 2:15:45
4. Louis McAfee AUS 2:17:50
5. Samuel Gebremichael AUS 2:18:00
6. Jacob Cocks AUS 2:19:03
7. Aidan Hobbs AUS 2:20:08
8. Patrick Stow AUS 2:20:20