Der Kenianer Felix Kirwa (KEN) gewann in 2:11:08 den 43. adidasStockholm Marathon, während bei den Frauen mit Tsige Haileslase (ETH) in 2:31:48 als Erste das Ziel im Olympia-Stadion von Stockholm erreichte. Dabei hat das Rennen der drei Erstplatzierten einen erheblichen Beigeschmack, als nach ca. 1:26 Stunden (zwischen 28 und 29 km) die Männerspitze eine Wende verpasste und dadurch fast 2 Minuten zu lange lief. Da die Läufer nach dem Bemerken des Malheurs aber wieder korrekt auf die Strecke zurückkehrten, sollten die Leistungen regulär erzielt sein. Allerdings wurde mit hoher Sicherheit der Streckenrekord bei den Männern von 2:10:10 aus dem Jahr 2019 durch Nigussie Sahlesilassie und eine erste sub-2:10-Zeit dadurch verfehlt.
Felix Kirwa gewann den Stockholm Marathon 2022 in 2:11:08. (c) Veranstalter
Im Rennen der Männer lagen zunächst 9 Männer bis 5 km in flotten 14:54 zusammen, was sich über 29:55 bei 10 km und 45:17 bei 15 km bis zur Hälfte in 1:03:42 auf sechs Akteure reduzierte, die mit 2:07:24 sehr deutlich auf Kurs zu einem Streckenrekord lagen. Hinter 25 km in 1:15:27 passierte dann das Desaster an einer scharfen Wende nach 28 km, wo das Spitzentrio Kirwa, Tesfaye Anbesa (ETH) und Merhawi Kesete (ERI) zunächst geradeaus liefen. Erst nach ca. einer Minute wurde der Fehler bemerkt, die Läufer drehen um und erreichten mit einer Verzögerung von ca. 2 Minuten den Kurs wieder. Das hatte natürlich Konsequenzen auf die Zeit, der Split bei 30 km von 1:32:53 für Kirwa – d.h. die letzten 5 km in 17:26 ! – zeigte das mehr als deutlich.
Nachdem das Trio zunächst die korrekt gelaufenen Verfolger wieder einholte, konnte sich Kirwa entscheidend absetzen. Der Kenianer, der 2017 den Macao Marathon in 2:10:01 gewann und im gleichen Jahr als Zweiter beim Eindhoven Marathon in 2:06:13 seine PB erzielte, lief über 2:04:04 bei 40 km einem ungefährdeten Sieg in 2:11:08 entgegen, fast genau eine volle Minute über dem Streckenrekord. Kesete wurde Zweiter in 2:11:45 vor John Langat (KEN) in 2:12:39, der den am Ende schwächelnden Tesfaye Anbesa noch auf den vierten Platz in 2:14:42 verdrängte.
Das Rennen der Frauen war weit weniger spektakulär. Hier siegte Tsige Haileslase in 2:31:48 vor Pauline Korikwiang (KEN) in 2:32:18 und Mercy Kwambau (KEN), nachdem zur Hälfte in 1:16:28 noch neun Läuferinnen die Spitzengruppe gebildet hatten. Zum Fauxpas bei den Männern wurde der Race Director David Fridell zitiert: „Wir haben uns möglicherweise nicht klar genug ausgedrückt oder die Polizei hat etwas übersehen und vergessen. Es ist schrecklich traurig und unglücklich. Bis dahin war es ein wunderbares Rennen und sie waren auf dem Weg zum Streckenrekord. Das sollte nicht passieren. Es gibt eine kleine Passage, wo unsere Autos nicht mitfahren können und dann müssen die Polizeimotorräder die Eliteläufer richtig führen. Aber aus irgendeinem Grund ging es schief“.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Felix Kirwa | KEN | 2:11:08 |
2. | Merhawi Kesete | ETH | 2:11:45 |
3. | John Langat | KEN | 2:12:39 |
4. | Berhane Tesfay | ERI | 2:14:42 |
5. | Samuel Russom | ERI | 2:15:39 |
6. | Guiseppe Gerratana | ITA | 2:18:33 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Tsige Haileslase | ETH | 2:31:48 |
2. | Pauline Korikwiang | KEN | 2:32:18 |
3. | Mercy Kwambau | KEN | 2:33:43 |
4. | Judith Cherono | KEN | 2:34:42 |
5. | Hanna Lindholm | SWE | 2:36:39 |
6. | Betty Chepkwony | KEN | 2:37:08 |