Die kenianische Weltmeisterin im Marathon Ruth Chepngetich (KEN) gewann nach einem spannenden Rennverlauf die 11. Ausgabe des Nagoya Women´s Marathon in 2:17:18 und verbesserte damit den Streckenrekord von 2:20:29 durch Mao Ichiyama aus dem Jahr 2020 um über drei Minuten. Für ihren Sieg bekam sie mit 250.000 US$ das höchste jemals in einem Marathonlauf ausgelobte Preisgeld, entsprechend hoch war ihre Freude nach dem Zieleinlauf im Nygoya Dome. Bereits nach 5 km in 16:34 sprengte Chepngetich eine Gruppe bestehend aus ihr, Lonah Salpeter (ISR), Yuka Ando (JPN), Ai Hosoda (JPN) sowie einer Tempomacherin. Nach 10 km in 32:43 lag sie bereits 25 Sekunden vor dem Verfolgertrio mit Pacerin.
Über 49:15 bei 15 km und 1:05:27 bei 20 km hatte Chepngetich beim Halbmarathón in 1:09:03 ihren Vorsprung auf Salpeter und Ando auf 44 Sekunden ausbauen können. Wer nun aber schon auf einen sicheren Sieg der amtierenden Weltmeisterin spekuliert hatte, der musste registrieren, dass hinter der Führenden Lonah Salpeter eine aberwitzige Aufholjagd begann. Schon bei 25 km hatte die für Israel startende gebürtige Kenianerin mit einem 5 km-Abschnitt in 15:59 22 Sekunden von ihrem Rückstand aufgeholt. Und nach 30 km lief Sapleter erneut 23 Sekunden schneller als Chepngetich. Chepngetich lag zwar dort in 1:38:14 weiterhin in Führung, aber ihr Vorsprung war mit 4 Sekunden so gut wie aufgebraucht.
Ruth Chepngetich verbesserte beim Nagoya Womens Marathon den Kursrekord auf 2:17:18. (c) Livestream/Screenshot
Nur ca. 100 m weiter hatte Salpeter dann Chepngetich eingeholt, während Yuka Ando als erste Verfolgerin bereits über eine volle Minute zurücklag. Bis 34 km in 1:51:04 blieben die Beiden an der Spitze zusammen, dann zog Chepngetich das Tempo an und Salpeter konnte einem km-Abschnitt der Kenianerin in 3:13 nicht mehr folgen und brach danach etwas ein. Bei 35 km in 1:54:17 lag Chepngetich wieder 9 Sekunden vorne und baute ihre Führung wie entfesselt laufend schnell weiter aus. Mit einem 5 km-Abschnitt von 35 km nach 40 km in 16:05 – gegenüber 16:51 für Salpeter – lag die Ex-Weltrekordlerin im Halbmarathon bei 40 km in 2:10:22 mit 55 Sekunden in Front. Und über welche Reserven sie noch verfügte zeigte sich auf dem Schlussabschnitt bis ins Ziel in grandiosen 6:56 – einem der schnellsten Schlussparts in der Marathongeschichte bei den Frauen – , womit Chepngetich das Rennen in 2:1´7:18 und Streckenrekord gewann.
Durch den Sieg von Brigid Kosgei beim Tokyo Marathon in 2:16:02 war dies allerdings nur die zweitschnellste Zeit auf japanischem Terrain. Nur bei ihrem Sieg in Dubai im Jahr 2019 war Ruth mit 2:17:08 geringfügig schneller unterwegs. Salpeter verlor weiter an Boden und wurde im Ziel im Nagoya Dome als Zweite in 2:18:45 gestoppt, gleichfalls weit unter dem Streckenrekord in Nagoya. Platz 3 ging an Yuka Ando in 2:22:22 (diese “Schnapszeit” hatte auch bereits 2003 Lornah Kiplagat in Osaka gelaufen), die schon durch ihre eigenartige Armhaltung sofort zu identifizieren ist. Bei 25 km lief Ando in 1:22:30 einen Landesrekord in einem reinen Frauenrennen.
Ergebnisse Marathon: | |||
1. | Ruth Chepngetich | KEN | 2:17:18 CR |
2. | Lonah Salpeter | ISR | 2:18:45 |
3. | Yuka Ando | JPN | 2:22:22 |
4. | Ai Hosoda | JPN | 2:24:26 |
5. | Yuka Suzuki | JPN | 2:25:02 |
6. | Eloise Wellings | AUS | 2:25:10 |
7. | Ikumi Fukura | JPN | 2:25:15 |
8. | Kotona Ota | JPN | 2:25:56 |