Der Kenianer Michael Githae (KEN) gewann in 2:07:51 die 75. (und allerletzte!) Ausgabe des Fukuoka International Marathon in der südjapanischen Hafenstadt. Bei idealen äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 14°C blieb das weitgehend aus japanischen Läufern rekrutierte Elitefeld hinter den Erwartungen zurück, die man vor allem nach dem Feuerwerk von Topleistungen bei der letzten Ausgabe des gleichfalls legendären Lake Biwa Marathon im März 2021 erhofft hatte. Doch das Elitefeld war für ein solches Vorhaben einfach nicht gut genug und es zeigte sich einmal mehr, dass das Konzept dieser legendären Veranstaltung in die Jahre gekommen und vor allem auch an der Sturheit der Organisatoren am Ende nach 75 Jahren gescheitert war.
Das Poster des “Last Run” für den Fukuoka Marathon, das überall in Fukuoka und Hakata ausgehängt ist. (c) JRN/Brett Larner
Dabei sah es bis zur Mitte des Laufs noch recht gut aus. Über 2:59 für den ersten Kilometer und 8:55 bei km 3 erreichte eine 13-köpfige Spitzengruppe 5 km nach 14:47, 10 km nach 29:40 und 15 km in 14:30. Als man 20 km in 59:24 erreichte, fiel die Spitzengruppe langsam auseinander, wobei bereits hier das Rennen für den Ex-Landesrekordler Yuta Shitara (JPN) (2:06:11 Tokyo 2018) beendet war. Noch bis zum Halbmarathon in 1:02:41 sah es recht gut aus, man lag in Schlagdistanz zum Streckenrekord, den die äthiopische Lauflegende Tsegaye Kebede mit 2:05:18 im Jahr 2008 aufgestellt hatte. Dieser Rekord wird nun diese Veranstaltung überleben, da der zweite Teil des Rennens zeigte, dass das Tempo für die Klasse der Athleten an diesem Tag eindeutig zu hoch war.
Michale Githae konnte sich nach 34 km absetzen und das Rennen überlegen in PB von 2:07:51 gewinnen. (c) KBC-Livestream/Screenshot
Und dies zeigte sich nach 1:14:12 bei 25 km jenseits der 30 km (1:29:08), wo die letzten Tempomacher ihre Dienste quittierten. Die Spitze hat sich mittlerweile auf die fünf Läufer Githae, Kyohei Hosoya (JPN), der im Frühjahr am Lake Biwa in Otsu 2:06:35 lief, Ryu Takaku (JPN), Toshiki Sadakata (JPN) sowie James Rungaru (KEN) reduziert. Auf dem Weg zur 35 km-Marke setzten sich zunächst Hosoya, Takaku und Githae ab, bis sich nach 34 km Githae davonzog. Bei 35 km wurde Githae in 1:44:34 gestoppt, wobei der letzte 5 km-Abschnitt in 15:26 der bis dahin weitaus langsamste des Rennen war und die Tempohatz im ersten Teil sehr deutlich ihren Tribut zollte.
Aber nicht nur Githae, auch die Mitstreiter ließen nun gewaltig nach. Bei 35 km betrug der Vorsprung auf seine beiden Landsleute Hosoya und Takaku bereits 9 Sekunden, der bei 40 km in 2:00:23 auf 18 Sekunden auf Hosoya als ersten Verfolger angewachsen war. Schon als es für Githae zum letzten Mal durch das legendäre Tor des Heiwadei Stadions nach 2:05:51 ging, wurde sehr deutlich, dass es auch in diesem Jahr keine Topzeit internationaler Klasse in Fukuoka geben würde. Githae, der in Fukuoka lebt sowie trainiert und im letzten Jahr mit PB von 2:08:17 Vierter wurde, gewann die letzten Ausgabe des Fukuoka Marathon in 2:07:51, einer für Fukuoka schon fast typischen Zeit, aber eben keine außergewöhnliche Leistung in der globalen Szene. Letztere hatte man in der Hafenstadt vor langer Zeit einmal dominiert.
Hosoya wurde Zweiter in 2:08:16 und auf den dritten Platz arbeitete sich Rungara in 2:08:25 nach vorne, wobei er seine PB um etwa 4 Minuten steigern konnte. Das Lauf-Unikum Yuki Kawauchi (JPN) war zum zwölften Mal in Fukuoka am Start und ging das anfänglich hohe Tempo vorne schon bald nicht mehr mit, wurde aber mit einem flotten Finale in 2:11:32 im Ziel noch Zwölfter. Von 112 im Heiwadei Stadion gestarteten Läufern erreichten nur 80 das Ziel, wobei Ryo Kaneko (JPN) in 2:30:43 der letzte Läufer im Ziel dieser Veranstaltung wurde. Auch bei der allerletzten Ausgabe blieb man der Tradition treu und schloss sekundengenau die Stadiontore nach 2:30:00 Stunden, ohne Corona waren das noch 2:45:00 Stunden, doch da startete die B-Elite nicht im Stadion sondern im benachbarten Ohori Park.
1. Michael Githae (KEN) – 2:07:51 – PB
Liste der eingeladenen Eliteathleten: | ||||
1 | SHITARA Yuta | JPN | 2:06:11 | Tokyo 2018 |
2 | HOSOYA Kyohei | JPN | 2:06:35 | Lake Biwa 2021 |
3 | TAKAKU Ryu | JPN | 2:06:45 | Tokyo 2020 |
4 | UEKADO Daisuke | JPN | 2:06:54 | Tokyo 2020 |
5 | SADAKATA Toshiki | JPN | 2:07:05 | Tokyo 2020 |
6 | DAIROKUNO Shuho | JPN | 2:07:12 | Lake Biwa 2021 |
7 | KIMURA Shin (DNS) | JPN | 2:07:20 | Tokyo 2020 |
8 | KAWAUCHI Yuki | JPN | 2:07:27 | Lake Biwa 2021 |
9 | OTSUKA Shohei | JPN | 2:07:38 | Fukuoka 2020 |
10 | TERADA Natsuki | JPN | 2:08:03 | Fukuoka 2020 |
Liste der Tempomacher: | ||
PACE1 | SATO Yuki | JPN |
PACE2 | KARIUKI Simon | KEN |
PACE3 | WAMBUI Patrick Mathenge | KEN |
PACE4 | KANAMARU Itsuki | JPN |
PACE5 | MWAURA Joel | KEN |
PACE6 | WANJIKU Charles Kamau | KEN |