Bei der 40. Ausgabe des Valencia Marathon am 6. Dezember 2020 gab es eine Flut großartiger Leistungen. Von deutscher Seite ereignete sich eine kleine Sensation, denn – mehr oder minder unerwartet – steigerte sich Amanal Petros (GER) vom TV Wattenscheid in seinem erst zweiten Marathon auf 2:07:16, womit er den deutschen Marathon-Rekord von Arne Gabius von 2:08:33 aus dem Jahr 2015 um mehr als eine Minute verbesserte. Die einmalige Leistungsbreite in dem Lauf belegen z.B. 30 Aktive mit Zeiten von unter 2:10 Stunden. Bei den Männern gewann Evans Chebet (KEN) in 2:03:00, bei den Frauen war Peres Jepchirchir (KEN) in 2:17:16 vorne.
Und damit das auch bei der 41. Ausgabe am 5. Dezember 2021 so bleibt, haben die Organisatoren sich etwas besonderes ausgedacht. Da der Herbst durch die zahlreichen, Corona Pandemie geschuldete Flut an Events die verfügbaren Eliteathleten für eine Veranstaltung erheblich verknappt und damit mehrfache Starts in der Herbst-/Wintersaison verlockend erscheinen lässt, hat man in Valencia Regeln erlassen, die dieser Entwicklung entgegenwirken sollen. Fazit dieser Maßnahmen: Man will “ausgeruhte Topläufer” am Start in der Läufermetropole.
Evans Chebet gewann den Valencia Marathon in 2:03:00. (c) Livestream/Screenshot
Dazu führte der Elite Coordinator vor Ort Juan Manuel Botella aus, dass man die Antrittsgelder von Athleten um 50% reduzieren will, wenn keine ausreichende Ruhepause gewährleistet ist. Konkret bedeutet dies für den Marathon eine zeitliche Spanne zum letzten Lauf von 100 Tagen, bei Halbmarathon erwartet man 30 Tage und bei einem 10 km-Rennen 15 Tage. Für Athleten, die z.B. beim Berlin Marathon (26.9.) oder London Marathon (3.10.) gestartet sind, ergibt sich damit eine Kürzung der gesicherten Antrittsgelder um die Hälfte. Diese Summen sind in der Regel vertraulich, aber man gewinnt den Eindruck, dass diese in Valencia – auch mit Unterstützung der Trinidad Alfonso Foudation – im internationalen Vergleich recht üppig ausfallen. Damit dürfte für viele Athleten auch eine gekürzte Startprämie noch durchaus verlockend erscheinen.